Wer nicht sagen kann, wo die vorhandenen Atommüllberge sicher für tausende Jahre bleiben sollen, darf keinen weiteren Atommüll produzieren, so der Bbu.

Forderung zum Tschernobyl-Jahrestag: Nach den Akw jetzt die Uranfabriken stoppen!

(PM) Anlässlich des 37. Jahrestag der Atomkatastrophe in Tschernobyl (Ukraine, 26.4.1986/2023) hat der deutsche Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (Bbu) einen umfassenden Ausstieg aus jeglicher Nutzung der Atomenergie gefordert. Ausserdem soll sich die deutsche Bundesregierung mit Nachdruck für die Stilllegung der Atomkraftwerke in anderen Staaten sowie gegen Akw-Neubaupläne, zum Beispiel in den Niederlanden, einsetzen.


„Die Stilllegung der drei letzten Akw Lingen 2, Neckarwestheim 2 und Isar 2 war längst überfällig (siehe ee-news.ch vom 14.4.23 >>). Aber so lange noch z. B. in Gronau und Lingen Uran für internationale Atomkraftwerke vorbereitet wird, ist der Atomausstieg noch nicht vollständig“, kritisiert Bbu-Vorstandsmitglied Udo Buchholz

Zivile und militärische Nutzung der Atomenergie eng beieinander
Der Bbu betont, dass die Atom-Katastrophe in Tschernobyl und ihre dauerhaften Folgen nicht in Vergessenheit geraten dürfen. „Gerade das Akw Tschernobyl hat drastisch verdeutlicht, dass Atomkraftwerke letztlich unbeherrschbar sind und zudem in Kriegszeiten in ungeahnter Weise zerstört und unkalkulierbar werden können. Ausserdem ist die so genannte zivile Nutzung der Atomenergie faktisch im engen Zusammenhang mit der militärischen Nutzung der Atomenergie zu sehen“, betont Buchholz.

Atomkraft ist kein Klimaschutz
Grosse Sorge bereitet dem Bbu der Akw-Betrieb in Ländern wie Belgien und Frankreich, aber auch in der Ukraine. Und auch die ungelöste Atommüll-Entsorgung ist besorgniserregend. „Wer nicht sagen kann, wo die vorhandenen Atommüllberge sicher für tausende Jahre bleiben sollen, darf keinen weiteren Atommüll produzieren“, fordert Buchholz. Und: „Mit Atomkraftwerken kann nicht gegen den Klimawandel vorgegangen werden!“

Der Bbu weist darauf hin, dass rund um den diesjährigen Tschernobyl-Jahrestag in vielen Städten an die Atomkatastrophe in Tschernobyl erinnert und vor dem Weiterbetrieb von Akw und Atomfabriken gewarnt wird. Mahnwachen finden zum Beispiel in den Orten mit Uranfabriken (Gronau und Lingen) statt, aber auch beim stillgelegten Akw Neckarwestheim. Mit ihren Aktionen richtet sich die Anti-Atomkraft-Bewegung auch gegen hochgefährliche Atomtransporte und auch gegen den Uranabbau, der z. B. in Kanada oder Australien die Basis für den Betrieb von Atomanlagen darstellt.

Text: Deutscher Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU)

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