Entwicklung der installierten Leistung von Photovoltaikanlagen in Deutschland sowie die Ziele der deutschen Bundesregierung nach Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG 2021 und EEG 2023) bis 2030. Quelle: Agee-Stat); Stand: Februar 2023

PV-Gipfel: Wirtschaftsminister Habeck stellt Photovoltaik-Strategie vor

(PM) Am 10. März fand auf Einladung des deutschen Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministers Robert Habeck der erste PV-Gipfel statt. Minister Habeck hatte Vertreterinnen und Vertretern der Verbände und Bundesländer im hybriden Format eingeladen, um mit Ihnen über eine Beschleunigung des Ausbaus von Photovoltaik (PV)-Anlagen in Deutschland zu beraten. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat hierzu den Entwurf einer PV-Strategie vorgelegt. Diese Strategie wird nun öffentlich konsultiert.


Der erste PV-Gipfel fand einen Tag nach der Vorstellung des Bmwk-Werkstattberichts ‚Wohlstand klimaneutral erneuern‘ statt. Mit dem Werkstattbericht wurde der Rahmen vorgestellt für die Erneuerung der Energieversorgung und die Erneuerung der industriellen Wertschöpfung (siehe ee-news.ch vom 14.3.2023 >>). Mit dem PV-Gipfel folgt jetzt das konkrete Doing in den einzelnen Handlungsfeldern.

Auf die Umsetzung kommt es an
Robert Habeck, deutscher Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, erklärte, dass mit der Reform des EEG im vergangenen Jahr, der Anhebung der Höchstsätze in den Ausschreibungen für Wind- und Solarenergie und einer Reihe von weiteren Änderungen der Weg für die Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus freigeräumt worden sei. Jetzt komme es auf die Umsetzung an. Und hier bietet vor allem der Solarausbau grosse Chancen. Daher lege das Bmwk nun den Entwurf der PV-Strategie vor, um den Ausbau weiter zu beschleunigen. Die Strategie enthält dazu elf Handlungsfelder unterlegt mit konkreten Massnahmen.

Konkrete Massnahmen für elf Handlungsfelder
Die deutsche Bundesregierung will bis zum Jahr 2035 Treibhausgasneutralität im Stromsektor erreichen. Im Jahr 2030 soll 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Im Erneuerbare-Energien-Gesetz sind 215 Gigawatt installierter Photovoltaik-Leistung (PV) im Jahr 2030 als Zwischenziel gesetzt. Hierfür muss sich der jährliche PV-Ausbau auf 22 Gigawatt im Jahr 2026 verdreifachen.

Um den Ausbau der Solarenergie in Deutschland entsprechend zu beschleunigen, hat das Bmwk für elf Handlungsfelder konkrete Massnahmen erarbeitet. Darunter befinden sich Klarstellungen für PV-Anlagen in Industrie- und Gewerbegebieten und Erleichterungen im Baugesetzbuch sowie die Stärkung von sogenannten Agri- Photovoltaikanlagen, um Freiflächenanlagen stärker ausbauen.

Anpassung der Direktvermarktungspflicht und Erweiterung der Eigenverbrauchsvorteile
Damit die PV-Anlage auf dem Dach zum Regelfall wird, enthält die PV-Strategie eine Anpassung der Direktvermarktungspflicht sowie die Förderung von Dachanlagen auf Gebäuden im Aussenbereich. Um Mieterstrom und gemeinschaftliche Gebäudeversorgung zu vereinfachen, hält die PV-Strategie als Massnahmen unter anderem eine Erweiterung der Eigenverbrauchsvorteile bereit.

Um die Anschlüsse von PV-Anlagen an das Stromnetz zu beschleunigen, umfassen die Massnahmen eine Duldungspflicht für Anschlussleitungen bei PV-Freiflächenanlagen und bei den PV-Dachanlagen eine verkürzte Frist für den Zählertausch. Steckersolargeräte (auch: ‚Balkon-PV‘) bieten eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich an der Energiewende zu beteiligen. Dafür sollen etwa Meldepflichten vereinfacht und Schukostecker als Standard zugelassen werden. Die geplante Erweiterung der Fachagentur Wind an Land soll dazu beitragen, das Thema Photovoltaik konstruktiv zu begleiten und die gute Akzeptanz von Photovoltaik weiter zu stärken.

Stellungnahmen bis 24. März möglich
Stellungnahmen zu allen Handlungsfeldern können bis zum 24.03.2023 abgegeben werden. Im Anschluss wird die PV-Strategie überarbeitet und finalisiert. Anfang Mai 2023 will der Bundesminister Habeck im Rahmen eines zweiten PV-Gipfels die finalisierte PV-Strategie vorstellen.

Entwurf der PV-Strategie >>

Text: Deutsches Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (Bmwk)

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