Damit es den zukünftigen Bedürfnissen gerecht wird, erstellt Swissgrid periodisch einen Mehrjahresplan, das sogenannte Strategische Netz. ©Bild: Swissgrid

Swissgrid: Legt Grundsätze für die langfristige Netzplanung im Strategischen Netz 2040 fest

(PM) Das Übertragungsnetz ist der Schlüssel für eine nachhaltige Energiezukunft und ein wichtiger Pfeiler der Energiestrategie 2050. Doch die Energiewende bringt Herausforderungen für den sicheren Netzbetrieb mit sich. Damit der Strom auch zukünftig zuverlässig fliesst und Netzengpässe vermieden werden, bedarf es einer langfristigen und vorausschauenden Netzplanung, dem «Strategischen Netz 2040». Swissgrid hat dafür sechs Grundsätze festgelegt. (Article en français >>)


Mit der Energiewende steigen die Anforderungen an die Infrastruktur und einen sicheren Netzbetrieb stetig an. Die Modernisierung des Übertragungsnetzes hat sich in den letzten Jahrzehnten allerdings verlangsamt. Zwei Drittel des insgesamt 6700 Kilometer langen Netzes stammt noch aus der Zeit vor 1980. Eine zentrale gesetzliche Aufgabe von Swissgrid ist die stetige Weiterentwicklung des Schweizer Übertragungsnetzes.

Strategisches Netz: periodischer Mehrjahresplan
Damit es den zukünftigen Bedürfnissen gerecht wird, erstellt Swissgrid periodisch einen Mehrjahresplan, das sogenannte Strategische Netz. Voraussichtlich im November 2022, nach Genehmigung des energiewirtschaftlichen Szenariorahmens Schweiz durch den Bundesrat, beginnt Swissgrid mit der Aktualisierung ihres Mehrjahresplans für die langfristige Netzplanung, dem «Strategischen Netz 2040».

Sechs Grundsätze
Swissgrid ist die Planung eines Netzes wichtig, das nachhaltig, ressourcenschonend, umweltverträglich und volkswirtschaftlich effizient ist. Das Übertragungsnetz der Zukunft soll im Betrieb stabil und sicher sein. Der Netzausbau erfolgt auf Basis von nachvollziehbaren und transparenten Abwägungen. Bei der Erstellung des Strategischen Netz 2040 orientiert sich Swissgrid an folgenden sechs Grundsätzen:

Umweltbeeinflussungen minimieren: Der Netzausbau erfolgt nicht auf Vorrat. Wo immer möglich optimiert Swissgrid zuerst das bestehende Netz und verstärkt dieses bei Bedarf. Dauerhaft nicht benötigte Leitungen und Unterwerke werden nach Möglichkeit zurückgebaut. Bei der Suche nach dem besten Leitungskorridor und der Wahl der Übertragungstechnologie (Freileitung/Erdkabel) berücksichtigt Swissgrid die Auswirkungen auf Raum und Umwelt genauso wie die technischen und wirtschaftlichen Faktoren. Wo möglich, werden Synergien genutzt und Infrastrukturen gebündelt.

Zukünftige Netzengpässe vermeiden: Netzengpässe werden durch Optimierung, Verstärkung und Ausbau des Netzes behoben. Um kritische Netzelemente zu identifizieren, stützt sich Swissgrid auf Erkenntnisse aus dem aktuellen Netzbetrieb sowie auf eine Netzsimulation des Zieljahres 2040.

Dynamische Netzstabilität gewährleisten: Grosse Generatoren stabilisieren mit ihrer Massenträgheit die Frequenz des Stromnetzes. Der Rückbau von Grosskraftwerken in Europa reduziert die rotierende Masse am Übertragungsnetz. Mithilfe von Stresstests prüfen Swissgrid und Übertragungsnetzbetreiber anderer Länder, ob die Netzstabilität zukünftig noch gewährleistet ist oder ob im Rahmen der Netzplanung Massnahmen ergriffen werden müssen.

Flexibilität von Speichern, Erzeugern und Verbrauchern berücksichtigen: Künstliche Intelligenz, dezentrale Verbrauchssteuerung und smartes Peak Shaving bei Photovoltaik- und Windproduktion bringen neues Flexibilitätspotenzial. Dieses kann Swissgrid aber nur dann berücksichtigen, wenn es jederzeit durch Swissgrid aktiviert und genutzt werden kann. Hierfür müssen regulatorische Rahmenbedingungen geschaffen, Produkte entwickelt und Verträge abgeschlossen werden.

Positives Kosten-Nutzen-Verhältnis sicherstellen: Kostet ein Netzprojekt mehr als eine Million Franken, so erstellt Swissgrid einen einheitlichen Kosten-Nutzen-Vergleich. So wird bei jedem Projekt der Nutzen verschiedener Kriterien entweder monetär, quantitativ oder qualitativ ausgewiesen.

Transparent kommunizieren: Swissgrid koordiniert die langfristige Netzplanung mit allen relevanten Stakeholdern. Dazu gehören beispielsweise die Übertragungsnetzbetreiber der Nachbarländer, Verteilnetz- und Kraftwerksbetreiber sowie das Bundesamt für Energie (BFE) und die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom). Das Vorgehen und die Resultate der strategischen Netzplanung kommuniziert Swissgrid transparent und nachvollziehbar.

Broschüre: Strategisches Netz 2040 – Netzplanung bei Swissgrid >>

Text: Swissgrid

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