Das CSEM führte im Mai das erste Jahrestreffen des Konsortiums in Neuenburg durch. ©Bild: CSEM/Reto Duriet

CSEM: Koordiniert das Schweizer Konsortium eines grossen europäischen Elektromobilitätsprojekts

(PM) Das CSEM koordiniert den Schweizer Cluster eines mit 33 Millionen Euro ausgestatteten europäischen Konsortiums. Mit dem Projekt Energy Ecs (Electronics, Components, and Systems) sollen die energiepolitischen Herausforderungen im Bereich der Elektromobilität und der Energiewende in Angriff genommen werden. Das Projektziel entspricht dem Ziel Europas, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen. Zum Schweizer Konsortium gehören die Schlüsselunternehmen Swiss Airtainer, Fixposition und Ams International. Das CSEM führte am 19. und 20. Mai das erste Jahrestreffen dieses Konsortiums in Neuenburg durch. (Article en français >>)


Die E-Mobilität ist ein wesentlicher Bestandteil der grünen Energiewende. Sie trägt direkt zur Verringerung der Emissionen bei, und ihre zunehmende Verbreitung verbessert indirekt die Netzstabilität. Zudem trägt die E-Mobilität dazu bei, die Abkehr von fossilen Brennstoffen zu beschleunigen, sodass erneuerbare Energien wie Wind- und Solarenergie einen immer grösseren Anteil am Energiemix ausmachen.

Ecs-Technologien zur Verbesserung und Digitalisierung von E-Mobilitätssystemen
Ziel des im Juni 2021 gestartete Projekts Energy Ecs ist es, eine Reihe von Ecs-Technologien zu entwickeln, die der Verbesserung und Digitalisierung von E-Mobilitätssystemen dienen. Damit habe das Projekt «das Potenzial, die Stellung Europas in den Bereichen intelligentes Stromnetz und Mobilität zu stärken und so zu den Zielen des Europäischen Green Deal beizutragen», meint Anton Chichkov, Programme Officer beim Electronic Components and Systems for European Leadership Joint Undertaking (Ecsel JU). Das Projekt wird ausserdem dazu beitragen, die mit den Elektrofahrzeugen verbundenen Herausforderungen an das Energiesystem zu verringern.

Vermittlung von Innovation
Energy Ecs bringt 30 Partner aus acht verschiedenen europäischen Ländern zusammen, die verschiedene Branchen und Fachgebiete abdecken. Das Konsortium ist wie ein Dachverband organisiert, wobei das finnische Unternehmen Tieto Evry mit der Gesamtkoordination des Projekts beauftragt ist. Als renommierte Forschungs- und Technologieorganisation (Rto) wird das CSEM den Schweizer Cluster koordinieren. Das CSEM hat mehr als 35 Jahre Erfahrung darin, Innovation zur Industrie zu bringen, und das auf europäischer Ebene.

E-Mobilität vorantreiben
Auch die Forschenden des CSEM entwickeln Technologien für das Projekt Energy Ecs. Das Zentrum arbeitet insbesondere daran, die Aufladekapazität von Drohnen zu verbessern. Aufbauend auf seinen Kompetenzen in der Gewinnung von Solarenergie und im Bereich der leichten Photovoltaiksystemen entwickelt es zudem in Zusammenarbeit mit Swiss Airtainer High-Tech-Solarkomponenten und dedizierte Systeme für See- und Luftcontainer.

Mit einer Lösung für temperaturkontrollierte und energieunabhängige Luftfrachtcontainer will die Swiss Airtainer SA die Pharma-Lieferkette optimieren. Über Energy Ecs baut sie ein intelligentes und unabhängiges Echtzeit-Steuersystem sowie Kommunikationsökosysteme auf. Dieses Projekt ist insbesondere für den Transport von medizinischen Produkten – zum Beispiel Impfstoffen – interessant, denn es kann dazu beitragen, die Einhaltung der Kühlkette besser zu gewährleisten.

Autonomes Fahren von E-Bussen und automatisierte Drohnen
Der Konsortialpartner Fixposition bietet für den Markt der autonomen Fahrzeuge B2B-Lösungen für die Präzisionspositionierung an, die einen sichereren Betrieb mit höherem Automatisierungsgrad ermöglichen. Beim Projekt Energy Ecs wird Fixposition sich auf das autonome Fahren von E-Bussen konzentrieren, die sich auf vordefinierten Routen bewegen und an bestimmten Punkten auf automatisierte Drohnen treffen können. Zusammen mit dem automatischen Fliegen und Neubeladen von Drohnen «on the go» wird diese Technologie neue Möglichkeiten eröffnen. Die Drohnen werden nicht nur eine grössere Reichweite haben, sondern auch an komplexeren Missionen teilnehmen können, bei denen sie als leistungsstarke Werkzeuge für die Datenerfassung, die Lieferung, die Gewährleistung der Sicherheit und viele weitere Anwendungen dienen.

Ams International, der Spezialist für Vcsel, Optik, Beleuchtung und 3D-Systeme, wird mit der Entwicklung eines Technologiedemonstrators, der eine fortschrittliche Fahrerüberwachung mit Hilfe eines 3D-Systems ermöglicht, zum Projekt Energy Ecs beitragen, denn wenn die Person am Steuer zum Beispiel schläfrig ist, erhöht das nachweislich das Unfallrisiko. Solche Risiken sollen durch das 3D-System verringert werden.

Innovationen von heute für die Zukunft von morgen
Der Gesamtkoordinator des Projekts Energy Ecs, Ari Järvelä, Head of Operations bei TietoEVRY, ist überzeugt: «Die Probleme im Jetzt anzugehen, hilft unserer Gesellschaft beim Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft. Der Bereich der E-Mobilität eignet sich ausgezeichnet dazu, den Wandel in der Praxis voranzutreiben. Die Zusammenarbeit in Ökosystemen ist der Königsweg, der zu Innovation und Vorteilen für alle beteiligten Partner führt. Tieto Evry und alle unsere Partner sind stolz darauf, als Teil des Projekts Energy Ecs dazu beizutragen, europäische Innovations- und Technologieökosysteme voranzutreiben.»

Gemeinsames Unternehmen für digitale Schlüsseltechnologien
Das Gemeinsame Unternehmen Ecsel bietet der Schweizer Industrie, den KMU und Rto die Chance, im Bereich Ecs über die gesamte Wertschöpfungskette mit den europäischen Schlüsselakteuren zusammenzuarbeiten und dabei neue lokale Arbeitsökosysteme zu schaffen. Kürzlich startete die Nachfolgeinitiative des Ecsel JU, nämlich das Gemeinsame Unternehmen für digitale Schlüsseltechnologien (Key Digital Technologies Joint Undertaking; Kdt JU).

«Es freut mich sehr, dass es Innosuisse gelungen ist, für die Schweizer Partner, die beim Kdt mitmachen werden, angemessene Übergangsmassnahmen zu finden und dass wir weiterhin Seite an Seite mit den europäischen Innovationsleadern unter denselben betrieblichen Regeln wie beim Ecsel JU arbeiten können», kommentiert Erika Györvary, Lead of European Affairs beim CSEM und Schweizer Koordinatorin des Projekts Energy Ecs.

Weitere Informationen zum Projekt Energy Ecs >>

Text: Schweizer Zentrum für Elektronik und Mikrotechnologie (CSEM)

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