2022 sollen die erneuerbaren Energien den Schwerpunkt des Geschäfts von Romande Energie bilden. Projekte in den Bereichen Fernwärme in der Schweiz und Entwicklung der Eigenproduktion von erneuerbarer Energie sollen konkretisiert werden.

Romande Energie: Negative Ergebnisse von Alpiq wirken sich auf Reingewinn 2021 aus

(PM) Die Romande Energie Gruppe erzielt 2021 trotz des weltweit ungewissen Umfelds und der historisch hohen Energiepreise solide Ergebnisse. Die Diversifikation der Aktivitäten der Gruppe sowie das starke Wachstum des Bereichs Romande Energie Services tragen zum guten Ergebnis 2021 bei. Die erneute Zunahme des operativen Cashflows ermöglicht es der Gruppe, ihre Investitionspolitik fortzusetzen. Die Strategie 2021–2026 sieht Investitionen in Höhe von insgesamt CHF 1.4 Mrd. vor, die für die Energiewende benötigt werden. (Article en français >>)


Der Umsatz der Gruppe erzielte das zweite Jahr in Folge ein Wachstum von über 12% und lag bei CHF 614 Mio., was einem Anstieg von CHF 63 Mio. gegenüber dem Vorjahr entspricht, bereinigt um den Einmaleffekt aus dem Verkauf von Liegenschaftsparzellen (ohne Bereinigung: +8% oder CHF 45 Mio.). Alle drei Geschäftsbereiche leisteten einen positiven Beitrag zur Steigerung der Einnahmen, insbesondere der Bereich Romande Energie Services, dessen Umsatz erstmals über CHF 100 Mio. kletterte und sich Ende 2021 auf CHF 142 Mio. belief. Die Steigerung seiner Einnahmen um 50% geht auf die 2021 durchgeführten Übernahmen und das organische Wachstum zurückzuführen.

Ebit geht um 9% zurück
Romande Energie wies für das Geschäftsjahr 2021 ein Ebitda von CHF 133 Mio. und ein Ebit von CHF 53 Mio. aus. Dies entspricht einem Zuwachs des Ebitda von 1% und einem Rückgang des Ebit von 9% gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum, bereinigt um den genannten Einmaleffekt (ohne Bereinigung: -11% für das Ebitda und -30% für das Ebit). Die Profitabilität der Gruppe sank leicht mit einem Ebit von 9% des Umsatzes gegenüber 11% im Vorjahr, bereinigt um die Einmaleffekte (ohne Bereinigung: 13%).

Das Jahr 2021 war geprägt von einem historischen Hoch der Strompreise, das sich negativ auf die Marge der Gruppe im Energiebereich auswirkte. Hinzu kamen beträchtliche Defizite bei der eigenen Wasserkraftproduktion im Oktober und November 2021. Die Verschlechterung der Marge um insgesamt CHF 11 Mio. konnte durch den deutlich positiven Beitrag der Beteiligung von Romande Energie am Pumpspeicherkraftwerk Hongrin-Léman sowie durch die Aktivitäten in Frankreich ausgeglichen werden. Der Geschäftsbereich Romande Energie Services leistete erstmals einen positiven Beitrag zum Ebit.

Betriebskosten und Mitarbeitende
Im Rahmen des steigenden Umsatzes stieg der Personalaufwand 2021 um 18%. Dies war nötig, um die Umsetzung der Strategie der Gruppe zu gewährleisten. Nach dieser Erhöhung der Zahl der Angestellten zur Unterstützung der Geschäftsbereiche Energy Solutions und Romande Energie Services beschäftigte die Gruppe per 31. Dezember 2021 insgesamt mehr als 1175 Mitarbeitende, was einer Steigerung von 15% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die anderen Betriebskosten legten im Vergleich zu 2021 um 9% auf CHF 62 Mio. zu.

Grosse Auswirkungen des Ergebnisses von Alpiq auf den Reingewinn
Der Reingewinn erreichte CHF 35 Mio., ging also gegenüber den CHF 87 Mio. im Vorjahr um 60% zurück (mit Bereinigung: -50%) – vor allem aufgrund der negativen Ergebnisse von Alpiq im Jahr 2021. Das Unternehmen meldete einen Jahresverlust von CHF 271 Mio. (2020: Gewinn von CHF 99 Mio.), wobei der Romande Energie zuzurechnende Verlust für 2021 CHF 13 Mio. betrug (2020: Gewinn von CHF 11 Mio.). Zur Erinnerung: Romande Energie hält 29.71% der Eos Holding SA, die wiederum 33.33% von Alpiq besitzt.

Eos erzielte 2021 ein stabiles Betriebsergebnis und trug CHF 3 Mio. (2020: CHF 8 Mio.) zu den Ergebnissen der Gruppe bei, während sich der Beitrag der übrigen Unternehmensbeteiligungen zusammen auf CHF 6 Mio. (gegenüber 3 Mio. im vorherigen Berichtszeitraum) belief.

Cashflow und Nettoliquidität
Per 31. Dezember 2021 verfügte die Romande Energie Gruppe über flüssige Mittel in Höhe von CHF 92 Mio., diese erlauben ihr, ihren kurz- und langfristigen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit lag bei CHF 145 Mio., gegenüber CHF 139 Mio. im Vorjahr. Die Verschuldung bezifferte sich per 31. Dezember 2021 auf CHF 100 Mio., gegenüber CHF 86 Mio. Ende 2020. Die Entwicklung der Windkraftprojekte in Frankreich trug zu dieser Zunahme bei.

Investitionen in Netze und Erneuerbare
Romande Energie investierte 2021 CHF 126 Mio. in den Ausbau der Netze und die Erzeugung erneuerbarer Energien. Im September 2021 gab Romande Energie bekannt, eine Vorreiterrolle bei der Dekarbonisierung in der Westschweiz einnehmen zu wollen. Erreichen möchte die Gruppe dieses Ziel über ein Programm, das bis 2026 Investitionen in Höhe von CHF 1.4 Milliarden vorsieht. Dazu gehören Investitionen in die Entwicklung von Projekten in den Bereichen Stromerzeugung und Wärmekraft, insbesondere in der Schweiz, aber auch in Frankreich. Das Investitionsvorhaben soll sich dieses Jahr mit bereits bestätigten Investitionen für 2022 konkretisieren. Diese dürften sich in den kommenden Jahren positiv auf das Ebit der Gruppe auswirken. Um diese Wachstumsziele zu erreichen, muss Romande Energie auf externe Finanzierungen an den Kapitalmärkten zurückgreifen.

Dividende
Per 31. Dezember 2021 blieb das den Aktionären der Romande Energie Holding SA zurechenbare Eigenkapital stabil bei CHF 1.9 Mrd. Der Grad der finanziellen Unabhängigkeit belief sich per 31. Dezember 2021 auf 82%. Der Verwaltungsrat wird den Aktionären an der Generalversammlung vorschlagen, eine ordentliche Dividende auszuschütten, die unverändert bei CHF 36 pro Aktie liegt. Der Börsenkurs der Aktie von Romande Energie legte 2021 um 21% zu und beeinflusst die vorgeschlagene Dividendenrendite, die 2021 2.6% beträgt, gegenüber 3.2% im Vorjahr.

Ausblick
Für das Jahr 2022 rechnet Romande Energie angesichts nicht vorhandener Sondereffekte und trotz einer ungünstigen Entwicklung der Strommärkte sowie nur schwer abschätzbaren Folgen des Kriegs in der Ukraine mit einem etwas höheren Ebit als 2021. Die Romande Energie Gruppe hat eine «Task Force» ins Leben gerufen, die die Entwicklung des Konflikts und die möglichen Konsequenzen für die Gruppe genau verfolgen soll. Letztere ist in einem sehr ungewissen Umfeld tätig, insbesondere aufgrund des fehlenden Rahmenabkommens mit der EU.

2022 sollen die erneuerbaren Energien den Schwerpunkt des Geschäfts von Romande Energie bilden. Projekte, unter anderem in den Bereichen Fernwärme in der Schweiz und Entwicklung der Eigenproduktion von erneuerbarer Energie, sollen konkretisiert werden.

Text: Romande Energie

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