In der Biogasanlage in Saitama sollen jährlich 12‘000 Tonnen Reststoffe zu Energie vergoren werden. ©Bild: Weltec

Der Substratmix besteht aus organischen Abfällen und aus Rindermist, der von einer nahegelegenen Farm des Betreibers stammt. Die zumeist flüssigen Abfälle werden über eine zentrale Pumpe in den Fermenter gefördert. ©Bild: Weltec

Weltec Biopower: Nimmt vierte Biogasanlage in Japan in Betrieb

(ee-news.ch) Kürzlich ist in der Präfektur Saitama, 40 Kilometer nördlich von Tokio, eine Biogasanlage von Weltec Biopower in Betrieb gegangen. Die Anlage, ausgerüstet mit einem 450-Kilowatt-Bhkw, ist das vierte Projekt, das der deutsche Hersteller in Japan realisiert hat. Beim Substrateintrag setzt der Betreiber auf organische Reststoffe aus der Umgebung. Weil der Mix der Rohstoffe variiert, soll Weltec mit seinem biologischen Service für einen stabilen Biogasoutput sorgen. Diese Dienstleistung des Biogasspezialisten soll auch eine weitere Anlage des Kunden umfassen. (Article en français >>)


Seit dem Reaktorunfall in Fukushima 2011 setzt Japan immer noch auf Atomkraft. Erneuerbare Energien werden jedoch konsequent ausgebaut und erzeugen bereits rund ein Fünftel des Stroms. Vor allem Reststoffe sind die bevorzugten Substrate in Japan. Auch in Saitama sollen jährlich 12‘000 Tonnen Reststoffe in der Biogasanlage zu Energie vergoren werden. Der Substratmix besteht aus organischen Abfällen und aus Rindermist, der von einer nahegelegenen Farm des Betreibers stammt. Die zumeist flüssigen Abfälle werden über eine zentrale Pumpe in den Fermenter gefördert. Die festen Inputstoffe werden mit einem 27 Kubikmeter grossen Dosierer eingebracht.

Vergärung im Edelstahl-Fermenter
Für eine effiziente Vergärung dieser Mischung hat Weltec Biopower einen 2823 Kubikmeter fassenden Edelstahl-Fermenter errichtet. Er misst 25.34 Meter im Durchmesser und 6.30 Meter in der Höhe. Zur Bevorratung der Stoffe ist dem Behälter ein 336 Kubikmeter grosser Edelstahl-Lagertank mit 9.31 Meter Durchmesser und 5.03 Meter Höhe vorgeschaltet. Auch der 525 Kubikmeter grosse Behälter für die Gärrestlagerung (11.64 Meter Durchmesser, 5.03 Meter Höhe) ist aus hochwertigem Edelstahl gefertigt.

Der Gärrest wird am Ende separiert, und die feste Phase mit einer speziellen Technik getrocknet, um eine weitere Volumenreduzierung zu erreichen. Der Hauptanteil dieses Rückstandes wird als Kompost genutzt; ein kleinerer Teil als Dünger. Der Vorteil der Anlagenstatik mit Edelstahlmodulen liegt laut Weltec Biopower darin, dass sie leichter an die speziellen Risiken in seismisch aktiven Gebieten angepasst werden kann.

Biologische Betreuung einer Bestandsanlage
Der japanische Betreiber hat Weltec auch mit der biologischen Betreuung seiner 2017 von einem anderen Anbieter gebauten Biogasanlage beauftragt. Diese Anlage habe einen unterdurchschnittlichen Output erzielt, so Weltec Biopower, deshalb habe man den Substratmix der alten Anlage vor Ort in einem japanischen Labor untersuchen lassen und einer komplexen Analyse unterzogen. Auf Basis der Resultate hätten dann der Rohstoffmix und die Verweilzeit optimiert werden können, so Weltec Biopower. Aufgrund der ständig unterschiedlichen Zusammensetzung der Abfälle soll Weltec beide Anlagen weiterhin biologisch betreuen, um einen maximalen Gasertrag sicherzustellen.

Text: Weltec Biopower GmbH

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