„Die Naturstrom AG hat angesichts der besonderen Herausforderungen insgesamt ein gutes Geschäftsjahr hinter sich“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Dr. Thomas E. Banning. „Unter dem Strich können wir wirklich zufrieden sein. Ein weiteres Mal hat sich der Geschäftsbereich Energiebelieferung als verlässliche Lokomotive erwiesen.“ Der Umsatz in der Natrustrom-Gruppe lag 2020 bei rund 409 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss im Konzern fiel mit 0.7 Mio. Euro niedriger aus als geplant, während das Ergebnis in der Muttergesellschaft mit 4.64 Mio. Euro befriedigend war und Raum für eine gleichbleibende Dividende wie im Vorjahr bietet.
Change! Energy mit 20‘000 Kundinnen und Kunden Tochtergesellschaft
„Unser Kerngeschäft, die Belieferung von Haushalten, Institutionen und Gewerbekunden mit Ökostrom und Biogas, entwickelt sich sehr erfreulich“, betont der für diesen Bereich zuständige Vorstand Oliver Hummel. Seit Kurzem sind es 300‘000 Kundinnen und Kunden, die der Öko-Energieversorger innerhalb der naturstrom-Produktfamilie unter Vertrag hat. Hinzu kommen weitere rund 20‘000 Kundinnen und Kunden in der Tochtergesellschaft Change! Energy, die in ihren Produkten Öko-Energie mit einem sozialem Zusatznutzen kombiniert.
Auch Solar- und Windanlagen, die aus dem EEG fallen
Durch den Abschluss zahlreicher Direktverträge mit Betreibern neu errichteter Solarparks und nicht mehr geförderter Windräder bietet Naturstrom den eigenen Ökostromkundinnen und -kunden nicht nur einen deutlich bunteren Mix im Vergleich zu fast allen anderen Ökostromprodukten. Das Unternehmen hält mit dieser Beschaffungspraxis auch alte Windräder am Netz und ermöglicht die Errichtung von Solaranlagen ausserhalb des EEGs.
Mehr Projekte realisiert
Einzelne der neuen Lieferanlagen hatte Naturstrom im vergangenen Jahr selbst ausserhalb des EEG-Förderrahmens errichtet. „Auch in der Projektentwicklung neuer Öko-Energie-Anlagen haben wir wieder den inhaltlichen Auftrag unserer vielen Kleinaktionärinnen und -aktionäre erfüllt, mit allen Kräften die dezentrale Energiewende voranzubringen“, resümiert Vorstandschef Banning. So wurden im Berichtsjahr trotz der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie mehrere Windenergie- und Photovoltaikprojekte realisiert. Naturstrom hat Windenergieanlagen mit einer Leistung von 38,2 MW in Betrieb genommen – überwiegend in Form von Bürgerenergieprojekten, bei denen die eigene Beteiligung im Minderheitsbereich blieb. Ausserdem errichtete das Unternehmen Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 19.4 MWp. Inklusive Teilanlagen, die im Jahr zuvor gebaut, aber noch nicht ans Netz gebracht werden konnten, kamen 2020 sogar 34.7 MWp zusammen. In den Ausschreibungsrunden Solar erhielt NATURSTROM zudem fünf Zuschläge über gut 20 MWp, darunter auch ein aktuell im Bau befindlicher Solarpark mit integriertem Batteriespeicher.
Auch in der dezentralen Energieversorgung aus Wärmenetzen, Mieterstrom- und Quartiersprojekten hat Naturstrom zahlreiche neue Projekte umgesetzt und konnte die Aufbauarbeit der letzten Jahre fortsetzen.
Quartiersprojekte
Neben weiteren Mieterstromprojekten wurden mehrere Quartiersprojekte und ein weiterer Bauabschnitt eines bestehenden Nahwärmeprojektes in Markt Erlbach in die Umsetzung genommen. Eine coronabedingte Verzögerung musste Naturstrom im mit Abstand grössten Quartiersprojekt Berlin Neulichterfelde hinnehmen. Der Baubeginn dieses neuen Stadtteils mit rund 2500 Wohneinheiten ist nun für 2022 zu erwarten.
Sonderaufwendungen belasten Ergebnis
Belastet wurde das Unternehmensergebnis im Jahr 2020 durch Sonderaufwendungen im Rahmen des begonnen Konzernumbaus sowie Sondereffekten aus Bestandsprojekten. Mit Blick auf die Marktentwicklung in der Energieerzeugung mit neuen und grossen Playern sowie starken Konzentrationsprozessen wurde eine Verselbständigung des Geschäftsbereiches Energieerzeugung eingeleitet. Hierfür wurde die NaturEnergy KGaA als neue Führungsgesellschaft gegründet und mit ersten Beteiligungen ausgestattet. Auch die Neuausrichtung des Geschäftes mit nachhaltiger Wärmeversorgung im ländlichen Raum sowie damit verbundene Wertberichtigungen bei Bestandsprojekten haben im Jahr 2020 zu Ergebnisbelastungen geführt.
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