Für die Wasserstoff-Testkaverne hat Ewe ein Rohr-in-Rohr-System entwickelt, ein ausgeklügeltes, flexibles System für anstehende Materialtests. ©Bild: Andreas Prinz

Alterric, ein Gemeinschaftsunternehmen mit der Aloys-Wobben-Stiftung (Enercon), entwickelt, projektiert und bewirtschaftet Windparks. ©Bild: Pascal Mühlhausen

In Kooperation mit McDonald’s will Ewe bis 2025 deutschlandweit über 1000 Drive-Restaurants mit Schnellladesäulen ausstatten. ©Bild: Ewe

Ewe: Erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 mit Kurs auf Klimaneutralität –Joint Venture mit Aloys-Wobben-Stiftung (Enercon) soll CO2-Emissionen weiter senken

(ee-news.ch) Ewe hat das Geschäftsjahr 2020 innerhalb der Prognoseerwartung abgeschlossen: Der Umsatz blieb mit 5642.6 Millionen Euro (Vorjahr: 5659.3 Mio. Euro) stabil auf dem Niveau von 2019. Das Operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (OEBIT) – die wesentliche Kennzahl für die operative Geschäftstätigkeit – lag mit 442.0 Millionen Euro mit einem Rückgang von 3.0 Prozent leicht unter dem Ergebnis des vorherigen Geschäftsjahres (455.9 Millionen Euro). Das Konzernperiodenergebnis hat sich aufgrund von Sondereffekten mit 293.9 Millionen Euro im Vorjahresvergleich mehr als verdoppelt (127.5 Millionen Euro), die Investitionen stiegen um 11.8 Prozent von 58.,4 Millionen Euro auf 656.7 Millionen Euro.


Zudem war 2020 für Ewe ein Jahr neuer Partnerschaften. Im Februar hat sich das Unternehmen den strategischen Partner Ardian als Investor an Bord geholt. Ende März konnte Alterric, das Joint Venture zwischen Ewe und der Aloys-Wobben-Stiftung, der Alleingesellschafterin von Enercon, seine Geschäftstätigkeit aufnehmen (siehe ee-news.ch vom 30.3.2021 >>). Alterric hat sich zum Ziel gesetzt, mit dem Bau und Betrieb von Onshore-Windkraftanlagen Deutschlands grösster Grünstromproduzent in diesem Bereich zu werden.

Weichen für Klimaneutralität gestellt
Im Dezember 2020 gab der Ewe-Konzern sein Ziel bekannt, bis 2035 klimaneutral zu sein. Schon im letzten Jahr sei es dem Unternehmen die spezifischen CO2-Emissionen der Stromproduktion um 54 Prozent auf 267 Gramm pro Kilowattstunde zu senken (2019: 497 Gramm pro Kilowattstunde), heisst es in einer Pressemitteilung. Der Ausstieg aus der Kohleverstromung bis 2023 und der weitere Ausbau der Stromproduktion aus Windkraft mit Alterric, soll diesen Wert in den kommenden Jahren weiter stark senken. Alterric verfüge bereits über Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von über 2300 MW und eine Projektentwicklungspipeline von 9400 MW, so Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender der EWE AG. Auch für seine Wasserstoffaktivitäten benötige der Konzern deutlich mehr Windkraftkapazitäten. Der weitere Aufbau von Windkraftanlagen ist geplant, unterliege aber umständlichen und langwierigen Genehmigungsprozessen.

Wasserstoffspeicher im Test
Zum Ziel hat sich Ewe auch gesetzt, der erste integrierte Wasserstoff-Versorger zu sein, der über die gesamte Wertschöpfungskette aktiv ist. Im niedersächsischen Huntorf zeige das Unternehmen seit Sommer 2020 mit der Wasserstoff-Produktion aus erneuerbaren Energien im Kleinen, was in Zukunft in grossem Stil Wirklichkeit werden soll, so Stefan Dohler. Ende April diesen Jahres unterzeichnete Ewe mit Uniper einen Vertrag, um in Huntorf einen Wasserstoffhub (Wasserstoff-Knotenpunkt) zu etablieren (siehe ee-news.ch vom 23.4.2021 >>).

In Rüdersdorf (Brandenburg) baut Ewe seit Anfang 2021 in rund 1000 Metern Tiefe einen Kavernenspeicher im Salzgestein, um dort erstmalig 100 Prozent reinen Wasserstoff ein- und auszuspeichern (siehe ee-news.ch vom 22.12.2020 >>). Ziel des Forschungsprojektes mit dem Namen Hycavmobil sei es, grünen, aus erneuerbaren Energien erzeugten Wasserstoff in grossen Mengen speicherfähig und bedarfsgerecht nutzbar zu machen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen, so Stefan Dohler. Die Erkenntnisse, die die hausgrosse Forschungskaverne im kommenden Jahr liefern wird, will Ewe verwenden, um zukünftig unterirdische Kavernen mit dem 1000-fachen Volumen für die grosstechnische Wasserstoffspeicherung zu nutzen. Mit dem Einbau und der Zementierung von Stahlrohren bis in 1000 Meter Tiefe ist der erste Meilenstein des Projektes erreicht (siehe ee-news.ch vom 12.4.2021 >>). Die Aushärtungszeit will Ewe für die Vorbereitung der Aussolung nutzen, die im Herbst beginnen soll. Für die Nutzung der Wasserstoffkaverne nach der Projektzeit sei man im Gespräch mit Enertrag, Cemex und Sunfire, so Stefan Dohler. Das Konsortium plane in Rüdersdorf die Herstellung von synthetischem Kerosin aus Wasserstoff und Kohlendioxid und prüfe, ob die Ewe-Wasserstoffkaverne als Zwischenlagerstätte des grünen Wasserstoffes genutzt werden könne.

Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur
Gemeinsam mit McDonald’s will das Tochterunternehmen Ewe Go bis 2025 über 1000 Drive-Restaurants mit Ladesäulen für Elektromobilität ausstatten. Zudem sieht der Ende 2020 geschlossene Kooperationsvertrag vor, die Schnellladesäulen mit 100 Prozent Grünstrom zu betreiben, um damit eine klimafreundliche Mobilität zu ermöglichen. Deutschlandweit sind laut Ewe bereitss knapp 100 Schnellladestationen in Betrieb. In der Hauptstadtregion ist der Bau von Schnellladesäulen in diesem Jahr unter anderem an verschiedenen McDonald‘s-Filialen in Berlin, in Finowfurt, Kleinmachnow und Hennigsdorf geplant. In Mecklenburg-Vorpommern soll beispielsweise in Stralsund eine Schnellladesäule in Betrieb gehen.

Text: ee-news.ch, Quelle: Ewe

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