Postdamer Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass vor allem die Nähe zur nächsten Solaranlage die Entscheidung beeinflusst, selbst ein PV-System zu installieren. ©Bild: BSW-Solar

Solaranlagen sind ansteckend und enkelfähig: 28 Prozent mehr installierte Photovoltaik-Leistung im ersten Quartal 2021 als im Vorjahr

(BSW) Solaranlagen gelten inzwischen allenthalben als generationsübergreifend sinnvolle und damit als enkelfähige Anschaffungen. Dass sie in der unmittelbaren Nachbarschaft auch ansteckend sein können, haben nun Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung herausgefunden. Gleichzeitig berichtet der deutsche Bundesverband Solarwirtschaft von einem weiteren Anziehen der Photovoltaik-Nachfrage. Von der deutschen Bundesregierung erwartet er, das jüngste Klimaschutz-Urteil des Bundesverfassungsgerichts schnell umzusetzen (siehe ee-news.ch vom 30.4.2021 >>, ee-news.ch vom 6.5.2021 >> und ee-news.ch vom 7.5.2021 >>) und Marktbeschränkungen für Solartechnik zu beseitigen. Das Ausbautempo müsse kurzfristig mehr als verdreifacht werden.


Im ersten Quartal wurden bei der deutschen Bundesnetzagentur 28 Prozent mehr installierte Photovoltaik-Leistung gemeldet als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Stark zog die Nachfrage nach Solardächern auch im Eigenheimsektor an. Nach einer Verdoppelung im vergangenen Jahr wurden nach Behördenangaben in den ersten drei Monaten weitere 39 Prozent installierte PV-Leistung mehr gemeldet als im ersten Quartal des Vorjahres.

Solaranlagen sind ansteckend
Immer häufiger scheint dabei von Bedeutung zu sein, ob in der Nachbarschaft bereits Dächer für die Sonnenstromernte erschlossen wurden, so die Potsdamer Wissenschaftler. Aus der Kombination hochauflösender Sattelitendaten und Daten des sozioökonomischen Umfelds der Menschen kamen sie mit Hilfe künstlicher Intelligenz zu dem Ergebnis, dass vor allem die Nähe zur nächsten Solaranlage die Entscheidung beeinflusst, selbst ein PV-System zu installieren.

Auf Unverständnis stösst beim deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) „eine mangelnde Bereitschaft der [deutschen] Bundesregierung, die gewachsene solare Investitionsbereitschaft in der Bevölkerung und bei Unternehmen noch deutlich stärker für den Klimaschutz zu nutzen“. Als einen Tropfen auf den heissen Stein bezeichnet der Verband jüngste Vorschläge des Bundeskabinetts, lediglich einmalig im Jahr 2022 die Volumina von EEG-Solarauktionen um 4.1 Gigawatt zu erhöhen. Investitionen von Bürgerinnen und Bürgern gingen dabei zudem leer aus.

Solare Marktbarrieren müssen fallen
„Anstatt den Bau neuer Solardächer zu deckeln, müssen solare Marktbarrieren endlich fallen“, fordert BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig. „Das Photovoltaik-Ausbautempo muss jetzt verdrei- bis vervierfacht werden.“ Anders seien die Pariser Klimaziele nicht zu erreichen. Die Karlsruher Richter bestätigten in dieser Woche deren Verfassungsrang und die Dringlichkeit ihrer Umsetzung. Körnig: „Die Zeit schlechter Kompromisse und Verzagtheit zu Lasten nächster Generationen ist vorbei. Auf geht’s, unsere Branche steht bereit, unsere Technik ist preiswert, ausgereift und überaus beliebt“.

Text: Deutscher Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar)

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1 Kommentare

Max Blatter

Genau so soll es sein: Bei Solaranlagen WOLLEN und BRAUCHEN wir den exponentiellen Anstieg mit R-Faktoren von weit über 1 und möglichst hohen Inzidenz-Zahlen!
Danke, Corona, dass du diese Begriffe ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung gebracht hast und wir sie nun im Positiven anwenden können.

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