Zwei Drittel der Zunahme der Produktion resultiert aus der Aktualisierung von mehrjährigen Mittelwerten, insbesondere von Kraftwerken mit stark vergletschertem Einzugsgebiet. Bild: Anita Niederhäusern

BFE: Wasserkraft Schweiz Statistik 2020 – Leistung stieg um 22 MW, Klimawandel erhöht Produktion

(BFE/ee-news.ch) Am 1. Januar 2021 waren in der Schweiz 677 Wasserkraft-Zentralen mit einer Leistung grösser 300 kW in Betrieb (1.1.2020: 674 Anlagen). Die maximale mögliche Leistung ab Generator hat gegenüber dem Vorjahr um 22 MW zugenommen. Die Produktionszunahme gengenüber dem Vorjahr um rund 174 GWh/Jahr ist zu zwei Dritteln auf den Klimawandel, sprich das Abschmelzen der Gletschern, zurückzuführen (Texte en français >>)


Die erwartete Energieproduktion der in der Statistik der Wasserkraft geführten Kraftwerke ≥ 300 kW stieg gegenüber dem Vorjahr um rund 174 GWh/Jahr auf rund 36'741 GWh/Jahr (Vorjahr: 36'567 GWh/Jahr). Davon sind 61.5 GWh/Jahr auf 2020 neu in Betrieb gegangene Zentralen zurückzuführen. Die restliche Zunahme resultiert aus der Aktualisierung von mehrjährigen Mittelwerten, insbesondere von Kraftwerken mit stark vergletschertem Einzugsgebiet. 2020 standen 20 Zentralen mit einer geplanten Jahresproduktion von 215 GWh im Bau.

42% im Winter – 58% im Sommer
Die erwartete Energieproduktion beträgt 21'427 GWh/Jahr für das Sommerhalbjahr und 15'315 GWh/Jahr für das Winterhalbjahr. Die Kantone mit der grössten Produktionserwartung sind das Wallis mit 9‘862 GWh/Jahr (26.8%), Graubünden mit 7'993 GWh/Jahr (21.7%), Tessin mit 3'566 GWh/Jahr (9.7%) und Bern 3'336 GWh/Jahr (9.1%).

Monitoring Energiestrategie +137 GWh/Jahr
Gemäss dem geltenden Energiegesetz soll die durchschnittliche jährliche Wasserkraftproduktion bis 2035 auf 37‘400 GWh ansteigen (Richtwert). Die Entwicklung wird im Rahmen des «Monitoring Energiestrategie 2050» beobachtet. Das Monitoring stützt sich auf die vorliegende Statistik der Wasserkraft. Für das Monitoring wird jedoch von der erwarteten Energieproduktion gemäss Statistik der wirkungsgradbereinigte Verbrauch der Zubringerpumpen abgezogen und danach die effektive Produktion der kleineren Wasserkraftwerke < 300 kW addiert (die effektive Produktion der Wasserkraftwerke < 300 kW nahm 2020 um 1 GWh/Jahr zu). Für das Monitoring ergibt sich damit für 2020 eine durchschnittliche inländische Produktion von 36'274 GWh/Jahr (+137 GWh/Jahr gegenüber dem Vorjahr). 

Storymap «Die bedeutendsten Wasserkraftanlagen der Schweiz»
Mit Wasserkraft wurden 2020 rund 58% des inländischen Stroms erzeugt. Mit der Storymap des BFE wird die Statistik der Wasserkraft auf spielerische Art zugänglich gemacht. Sie visualisiert die Wasserkraftanlagen mit einer Leistung grösser als 300 kW gemäss ihrer Bedeutung für die Stromproduktion und zeigt, wo sie sich befinden und durch welche Zuflüsse sie gespeist werden.

Storymap «Wasserkraft: die speicherbare Energie»
Die Bedeutung der Energiespeicherung für die Versorgungssicherheit nimmt zu. Wasserkraftwerke spielen dabei eine wesentliche Rolle für die Schweiz. Die Storymap des BFE zur speicherbaren Wasserkraft veranschaulicht, welche Anlagen in der Schweiz wie stark zur Speicherung beitragen und wie der jeweilige Speicheranteil im Verhältnis zur Gesamtproduktion aussieht.

Text: Bundesamt für Energie

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1 Kommentare

Max Blatter

Das liest sich ja super: Der Klimawandel erhöht die Wasserkraft-Produktion!
Der ehemalige US-Präsident-dessen-Namen-ich-nicht-mehr-nenne hätte daraus wohl den Schluss gezogen: "Ich hab's ja immer gesagt – zum einen gibt's den Klimawandel nicht, zum anderen nützt er uns!"

Zum Glück blicken wir Schweizer und Schweizerinnen weiter und wissen: Das ist nur ein vorübergehendes Aufbäumen der Natur. Sind die Gletscher erst mal ganz abgeschmolzen, liegen etliche Wasserturbinen trocken.
UNS ist das bewusst ... oder?

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