Diese Pilotanlage soll bereits 2021 ersten fossilfreien Eisenschwamm liefern und Kunden für die Erprobung zur Verfügung gestellt werden. Bild: Hybrit

Hybrit: SSAB, LKAB und Vattenfall bauen weltweit erste industrielle Produktion für fossilfreien Eisenschwamm in Nordschweden

(PM) Die industrielle Nutzung der von Hybrit entwickelten Technologie beginnt im nordschwedischen Gällivare unweit des Polarkreises. Dort planen die Unternehmen die weltweit erste Produktionsanlage für fossilfreien Eisenschwamm, dem Grundstoff für die weitere Stahlherstellung. Projektpartner sind die drei schwedischen Unternehmen der Stahlhersteller SSAB, der Eisenerz-Bergbaukonzern LKAB und Vattenfall.


Diese erste Demonstrationsanlage soll 2026 in Betrieb gehen, um zunächst 1.3 Millionen Tonnen fossilfreien Eisenschwamm pro Jahr in Gällivare zu erzeugen. Das Ziel ist es, die Eisenschwammproduktion bis 2030 auf insgesamt 2.7 Millionen Tonnen pro Jahr hochzufahren, um sowohl SSAB als auch weitere Kunden mit dem Grundstoff für fossilfreiem Stahl beliefern zu können.

Demonstrationsanlage
Die Demonstrationsanlage wird in die Herstellung von Eisenpellets integriert. Die Wahl des Produktionsstandorts Gällivare basiert auf dem Ansatz, industrielle Synergien zu schaffen. Hierzu zählen als wesentliche Faktoren die Nähe zu den Eisenerzminen, vorhandene Logistik sowie der Zugang zu fossilfreier Elektrizität, die bei diesem Herstellungsverfahren benötigt wird.

Vollständig fossilfreie Wertschöpfungskette von der Mine bis zum fertigen Stahl
Hybrit Development AB ist im Besitz von SSAB, LKAB und Vattenfall. Mit Hybrit wollen die drei Partnerunternehmen eine vollständig fossilfreie Wertschöpfungskette von der Mine bis zum fertigen Stahl schaffen und eine neue Technologie einführen, bei der fossilfreier Strom und Wasserstoff nach dem Verfahren der Direktreduktion anstelle von Kohle und Koks verwendet werden. Die Hybrit-Initiative wurde 2016 gestartet. Eine Pilotanlage, in der das Direktreduktionsverfahren erprobt wird, wurde im August 2020 im schwedischen Luleå eingeweiht. Diese Anlage soll bereits 2021 ersten fossilfreien Eisenschwamm liefern und Kunden für die Erprobung zur Verfügung gestellt werden.

Partnerschaft in Deutschland am Standort Hamburg-Moorburg
Neben der Stahlindustrie untersucht Vattenfall weitere industrielle Prozesse, bei denen Wasserstoff signifikant zu einer CO2-Reduktion beitragen kann. Dies betrifft beispielsweise den Einsatz von Wasserstoff in Raffinerien oder bei der Produktion von Grundstoffen in der chemischen Industrie. Zusammen mit seinen Partnern Shell, Mitsubishi Heavy Industries und Wärme Hamburg plant das Unternehmen derzeit, wie sich künftig gemeinsam Wasserstoff aus Wind- und Solarkraft am Kraftwerksstandort Hamburg-Moorburg erzeugen und im Umfeld nutzen lässt. Dazu haben die vier Unternehmen bereits eine Absichtserklärung unterzeichnet und Fördermittel im Rahmen des EU-Programms „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) beantragt. Neben der Errichtung eines Elektrolyseurs mit einer noch skalierbaren 100 Megawatt Leistung ist auch die künftige Entwicklung des Standorts zu einem sogenannten „Green Energy Hub“ vorgesehen. Die Erzeugung grünen Wasserstoffs kann nach jetzigem Planungsstand voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 erfolgen. Damit würde der Elektrolyseur zu den derzeit größten Anlagen in Europa gehören.

Text: Vattenfall

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