In der Schweiz hat die Fukushima-Katastrophe hat eine positive Kehrtwende in der Schweizer Energiepolitik ausgelöst. Zehn Jahre später stimmt die Richtung, die Umsetzung muss aber beschleunigt werden. Der Schweizer Atomausstieg bleibt unvollendet, solange keine Abschaltdaten für Beznau 1&2, Gösgen und Leibstadt vorliegen. Die AKWs einfach laufen lassen bis es zu einem Unfall kommt, ist für Greenpeace Schweiz keine Option. Diese Einschätzung stützen auch die beunruhigenden Berichte von Greenpeace Japan.
85 % nicht dekontaminiert
Der Bericht Fukushima 2011-2020 beschreibt detailliert die Strahlungswerte in den Gemeinden Iitate und Namie in der Präfektur Fukushima. Das Greenpeace-Strahlungsexpertenteam hat seit 2011 in der Präfektur Fukushima 32 Untersuchungen zu den radiologischen Folgen der Katastrophe durchgeführt, die letzte im November 2020. Die Dekontaminationsbemühungen waren ungenügend und 85 % des prioritären Dekontaminationsgebiets wurden nicht dekontaminiert.
Die wichtigsten Ergebnisse des Strahlenberichts Fukushima 2011-2020 sind:
- Greenpeace hat immer wieder festgestellt, dass der grösste Teil der 840 Quadratkilometer grossen Special Decontamination Area (SDA), in der die Regierung für die Dekontamination verantwortlich ist, weiterhin mit radioaktivem Cäsium verseucht ist.
- Die Analyse der regierungseigenen Daten zeigt, dass in der SDA im Gesamtdurchschnitt nur 15% dekontaminiert wurden.
- Es gibt keinen Zeitrahmen, wann der von der japanischen Regierung angestrebte langfristige Dekontaminationswert von 0.23 Mikrosievert pro Stunde (μSv/h) in vielen Gebieten erreicht sein wird. Die Bürger werden jahrzehntelang einer Strahlenbelastung ausgesetzt sein, die über dem empfohlenen Höchstwert von 1 mSv/Jahr liegt.
- In den Gebieten, in denen die Evakuierungsanordnungen im Jahr 2017 aufgehoben wurden, insbesondere in Namie und Iitate, liegen die Strahlungswerte weiterhin über den sicheren Grenzwerten und setzen die Bevölkerung möglicherweise einem erhöhten Krebsrisiko aus.
Der Bericht Decommissioning of the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station kritisiert zudem, dass der aktuelle Stilllegungsplan innerhalb von 30-40 Jahren keine Aussicht auf Erfolg hat und illusorisch ist.
- Bericht «Fukushima 2011-2020» >>
- Bericht «Decommissioning of the Fukushima Daiichi Nuclear Power Station» >>
Text: Greenpeace Schweiz
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