Die fertiggestellte NordLink Konverterstation in Wilster (Deutschland), Sommer 2020. Bild: Tennet

Die Nord Link Konverterstation in Tonstad von innen: Hier ein Blick in die Drosselspulenhalle. Bild: Tennet

Die fertiggestellte NordLink Konverterstation in Tonstad, Norwegen, Frühjahr 2020. Bild: Tennet

Tennet: Startet Probebetrieb von Nord Link zwischen Deutschland und Norwegen

(ee-news.ch) Zusammen mit den Partnern Statnett und der KfW hat Tennet heute Nord Link, das grüne Kabel zum Austausch norwegischer Wasserkraft und deutscher Windenergie in den Probebetrieb genommen. Damit verbunden ist der Eintritt des Interkonnektors in den europäischen Strommarkt. (Siehe ee-news.ch vom 10.9.20 >>)


„Wir haben am neunten Dezember erstmals die Strommärkte Norwegens und Deutschlands direkt miteinander verbunden. Das grüne Kabel kann rechnerisch rund 3.6 Millionen Haushalte mit klimaneutraler Energie versorgen“, so Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens, „norwegische Wasserkraft und deutsche Windenergie ergänzen sich in diesem System wechselseitig in optimaler Weise.“

Preisdifferenz entscheidet über Flussrichtung
Die Strom-Übertragungskapazität, die in den Markt gegeben wird, ist das Ergebnis der jeweils aktuellen Kapazitätsberechnung der beiden Übertragungsnetzbetreiber Tennet und Statnett. Die zur Verfügung stehende Kapazität des Interkonnektors wird dann im Rahmen der europäischen Marktkopplung der vor- und untertägigen Stromhandelsmärkte genutzt. Dabei bestimmt die sich zwischen Norwegen und Deutschland einstellende Preisdifferenz die Flussrichtung des Stroms. Zu erwarten ist, dass zumeist dasjenige Land exportiert, das gerade den günstigeren Preis in den Markt einbringt.

180 Marktteilnehmer
In Vorbereitung auf den Markteintritt von Nord Link war bereits im November ein internationales Webinar veranstaltet worden. 180 Marktteilnehmer aus ganz Europa und aus verschiedenen Institutionen und Bereichen, wie Energiehändler, Strombörsen, Übertragungsnetzbetreiber, Ministerien, Regulierungsbehörden und Universitäten erhielten umfassende Informationen zu marktbezogenen Themen, wie Kapazitätsberechnung und –nutzung. Nach Abschluss der Probebetriebsphase, in der NordLink die komplexen betriebstechnischen Anforderungen durchläuft, wird das „grüne Kabel“ voraussichtlich im Frühjahr 2021 umfassend geprüft und fertiggestellt sein.

Hintergrund
NordLink schafft eine Verbindung zwischen den Kapazitäten der Wasserkraftwerke in Norwegen und den Windparks in Deutschland. Die Wasserreservoirs in Norwegen fungieren dabei quasi als „Energiespeicher“, denn bei Stromimport aus Deutschland – und besonders dann, wenn in Deutschland überschüssige Windenergie vorhanden ist – kann das Wasser in ihnen verbleiben. Umgekehrt können bei Verbrauchsspitzen und gleichzeitig geringer Wind- und Solarenergie-erzeugung in Deutschland die norwegischen „Wasserkraft-Speicher“ genutzt und Strom nach Deutschland transportiert werden. 

Text: ee-news.ch, Quelle: Tennet

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