Aus dem Pilotprojekt will Hansewerk Natur Erkenntnisse für den zukünftigen Betrieb seiner mehr als 200 BHKW-Motoren in Norddeutschland ziehen.

Feldtest: Wasserstoff-Blockheizkraftwerk in Hamburg wird für mehrere Wochen mit bis zu 100 Prozent grünem Wasserstoff betrieben

(ee-news.ch) In dieser Woche soll erstmals ein Blockheizkraftwerk (BHKW) in Norddeutschland in der Leistungsklasse von einem Megawatt mit bis zu 100 Prozent Wasserstoff (H2) betrieben werden. Der Wasserstoff wird aus überschüssiger Windenergie hergestellt werden. In den Testreihen sollen temporär verschiedene H2-Beimischungen für die Strom- und Wärmeerzeugung ausprobiert werden. Für die Testreihen wird der grüne Wasserstoff in Flaschen bereitgestellt.


Der Gasmotor des österreichischen Herstellers Innio ging bereits Ende Oktober in Betrieb. Für die Inbetriebnahme kam zunächst nur Erdgas als Brennstoff zum Einsatz. Aufgrund einer Umrüstung in den vergangenen Monaten kann der Motor aber nicht nur mit Erdgas, sondern auch mit Wasserstoff oder einer Mischung beider Brennstoffe laufen. Das Projekt ist Teil der Wasserstoff-Strategie von Hansewerk, das Unternehmen nimmt auch am Norddeutschen Reallabor zur Wasserstoff-Erzeugung und -Nutzung teilnimmt.

Umsetzung und Machbarkeit des H2-Betriebs
Aus dem Pilotprojekt will Hansewerk Erkenntnisse für den zukünftigen Betrieb seiner mehr als 200 BHKW-Motoren in Norddeutschland ziehen. „Bislang ist in Erdgasnetzen nur bis zu zehn Prozent H2-Beimischung möglich. Zukünftig könnten unsere BHKW aber auch grössere Wasserstoff-Anteile beziehen oder in neu entstehenden Quartieren komplett mit H2 laufen“, erläutert Thomas Baade, technischer Geschäftsführer von Hansewerk Natur. „Dieser Feldtest in Hamburg legt den Grundstein, denn wir lernen viel über die Umsetzung und Machbarkeit des H2-Betriebs.

In Hamburg-Bahrenfeld versorgt Hansewerk Natur mit dem umgerüsteten Blockheizkraftwerk 30 Wohngebäude, eine Sport- und eine Kindertagesstätte sowie das Freizeitzentrum Othmarschen Park mit Nahwärme. Jährlich werden hier von Hansewerk Natur 13‘000 Megawattstunden Wärme bereitgestellt. Für die angeschlossenen Netzkunden ändert sich auch während des Feldtests nichts. Attraktiv an der Gasmotorentechnologie ist laut Hansewerk, dass auch bestehende Erdgasmotoren auf den Wasserstoffbetrieb umgerüstet werden können. Damit kann vorhandene Infrastruktur nicht nur langfristig, sondern auch umweltfreundlich genutzt werden kann.

Text: ee-news.ch, Quelle: Hansewerk AG

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