Wenn die Autos still stehen, herrscht Flaute an der Tankstelle: Ölkonzerne gehören zu den besonders von der Pandemie getroffenen Branchen. Bild: C Morrison auf Pixabay

Öl-Riesen Exxon Mobil, BP und Shell: Streichen Tausende Arbeitsplätze

(SDA) Der in den USA ansässige Erdöl- und Erdgasriese Exxon Mobil hat die Streichung von 1600 Arbeitsplätzen in Europa angekündigt. Das Unternehmen mit Sitz in Texas begründete den Schritt mit den wirtschaftlichen Folgen durch die Coronavirus-Pandemie. Bis Ende 2022 will der britisch-niederländische Ölkonzern Shell 7000 bis 9000 Stellen streichen. Auch BP kürz massiv Stellen.


Der Abbau von elf Prozent der Stellen in Europa soll bis Ende nächsten Jahres erfolgen. Angesichts des durch die Coronavirus-Krise verursachten Nachfragerückgangs nach Rohöl und der zunehmenden Umstellung auf grüne Energie ist der Aktienwert von Exxon Mobil an der Wall Street in diesem Jahr bereits um mehr als die Hälfte gesunken. Exxon Mobil beschäftigt rund 75'000 Mitarbeiter weltweit und zirka 14'000 Personen in Europa.

Über 10% bei Shell über 15% bei BP
Auch bei der Konkurrenz von Exxon Mobil sieht es nicht besser aus: Erst vergangene Woche hatte Royal Dutch Shell die Einsparung von 9000 Arbeitsplätzen verkündet - mehr als zehn Prozent seiner Belegschaft. Und das Unternehmen BP hatte den Abbau von 10'000 Stellen - rund 15 Prozent des gesamten Personals - bekanntgegeben.

Wenn die Autos still stehen, herrscht Flaute an der Tankstelle: Ölkonzerne gehören zu den besonders von der Pandemie getroffenen Branchen. Shell kündigt nun drastische Massnahmen an und baut wegen des drastischen Ölpreisverfalls während der Corona-Krise Tausende Stellen ab.

2 bis 2.5 Milliarden US-Dollar Einsparungen
Bis Ende 2022 sollen 7000 bis 9000 Stellen gestrichen werden, teilte Shell mit. Darin seien die rund 1500 Mitarbeiter enthalten, die bereits eine Abfindung in einem seit einiger Zeit laufenden Stellenabbau angenommen haben. Shell beschäftigte zuletzt eigenen Angaben zufolge mehr als 80'000 Menschen in über 70 Ländern. Durch den Stellenabbau sollen die jährlichen Kosten um 2 bis 2.5 Milliarden US-Dollar (rund 1.8 bis 2.3 Milliarden Franken) gesenkt werden. Shell kündigte zudem wegen des anhaltenden Drucks auf die Margen eine Abschreibung von 1 bis 1.5 Milliarden Dollar im dritten Quartal an.

"Wir müssen eine schlankere, wettbewerbsorientiertere Organisation werden, die beweglicher auf die Bedürfnisse von Kunden reagieren kann", sagte Shell-Chef Ben van Beurden. In der Branche ist Shell kein Einzelfall: Auch der französische Konzern Total sowie die US-Ölmultis ExxonMobil und Chevron hatten zuletzt herbe Verluste ausweisen müssen.

©Texte: Sda

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