Die bestehende Freileitung neben Wilchingen wird in den Boden verlegt. ©Bild: Axpo

Weniger Strommasten im Naturpark Schaffhausen: Freileitung soll abgerissen und in den Boden verlegt werden

(ee-news.ch) Zur Erhöhung der Versorgungssicherheit plant Axpo, die Spannung auf ihren Leitungen in der Region Schaffhausen zu erhöhen. Im Rahmen des Projekts soll die bestehende Freileitung durch den Naturpark Schaffhausen abgerissen und in den Boden verlegt werden. Insgesamt 70 Masten können entfernt werden. Die Plangenehmigung ist erfolgt.


Um den wachsenden Ansprüchen an die Netzinfrastruktur für eine sichere Stromversorgung gerecht zu werden, will Axpo auf ihrem überregionalen Verteilnetz die Spannung sukzessive von 50 kV auf 110 kV erhöhen. Im Rahmen dieses Projekts soll die bestehende Freileitung zwischen dem Unterwerk Wilchingen und dem Unterwerk Neuhausen (Mast 1 bis Mast 70) im Kanton Schaffhausen neu auf einer Strecke von insgesamt 13.3 Kilometer verkabelt werden. Der Entscheid für diese Lösungsvariante erfolgte im engen Austausch mit den zuständigen Behörden und verschiedenen Interessensgruppen. Das Eidgenössische Starkstrominspektorat (ESTI) hat der Axpo die Genehmigung für die Planvorlage erteilt.

Synergien nutzen
Die Elektrizitätswerk des Kantons Schaffhausen AG (EKS) plant ihre 16-kV-Leitungen im Gebiet zwischen Neuhausen und Wilchingen im Zuge dieses Projekts ebenfalls zu verkabeln, so dass Synergien genutzt werden können.

Bauarbeiten mit Rücksicht auf Naturpark
Die Leitung wird grösstenteils durch den Naturpark Schaffhausen führen, der als besonders schützenswerte Landschaft von nationaler Bedeutung gilt. Mit Rücksicht auf das Naturland sollen ab dem Unterwerk Wilchingen die Kabelrohre mittels Pflügen direkt in den Boden verlegt werden. Diese Methode ist gegenüber dem Bau von betonierten Kabelrohrblöcken effizienter und schonender für den Boden, da auf Baupisten durch Naturland verzichtet werden kann. Das Pflügen soll zudem Umschichtungen von Erdmaterial verhindern. Bei Arbeiten im Wald wird die Brut- und Setzzeit der Wildtiere berücksichtigt werden. Durch die gewählte Methode sollen die Bauarbeiten insgesamt schneller und mit weniger Belastung für Menschen, Tiere und Landschaft durchgeführt werden.

Mit den Bauarbeiten soll Ende 2020 begonnen werden. Ab diesem Zeitpunkt ist mit Baustellenverkehr zu rechnen. Die bestehende Freileitung wird zurückgebaut, wenn die neue Kabelleitung in Betrieb ist.

Text: ee-news.ch, Quelle: Axpo

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1 Kommentare

Max Blatter

Das gleiche findet aktuell gerade in der Umgebung von Bremgarten (AG) statt. Das wird wohl u.a. zur Folge haben, dass die bestehende 50-kW-Freileitung verschwinden wird, die aktuell noch den Blick vom Reussuferweg auf das Kloster Hermetschwil empfindlich stört.

Energiewirtschaftlich kaum relevant, aber ein wertvoller Beitrag zur Aufwertung des Landschaftbildes. Denn ... ehrlich: Dieses wird durch Freileitungen oft wesentlich beeinträchtigt. (Ganz im Gegensatz zu Windturbinen, die m.E. eher eine optische Bereicherung darstellen; zumindest wenn elementare landschaftsarchitektonische Aspekte berücksichtigt werden.)

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