Daten des Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienstes (Copernicus Atmosphere Monitoring Service, CAMS), der im Auftrag der Europäischen Kommission vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) implementiert wird, zeigen, dass die momentan wütenden Brände im Westen der USA in ihrer Intensität deutlich über dem Durchschnitt der Jahre 2003-2019 liegen – und das sowohl für das ganze Land als auch für die betroffenen Staaten gesehen.
8000 Kilometer bis nach Nordeuropa
CAMS überwacht täglich die Feueraktivitäten auf der ganzen Welt und nutzt Satellitenbeobachtungen über deren Intensität, um die Emissionen der entstehenden Schadstoffe einschätzen zu können. CAMS beobachtete so unter anderem den Weg der entstandenen Rauchschwaden, die über 8000 Kilometer bis nach Nordeuropa zogen. Die Brände in Kalifornien, die seit Mitte August lodern, wie auch die Brände in Oregon und Washington, die im September begannen, stossen grosse Mengen an dichtem Rauch in die Atmosphäre – mit weitreichenden Folgen für grosse Teile des Landes. Insgesamt belief sich der Ausstoss von Kohlenstoff für den Westen der USA auf 30.3 Megatonnen. Allein in Kalifornien wurden 21.7 Megatonnen Kohlenstoff ausgestossen, in Oregon 7,3 Megatonnen Kohlenstoff und in Washington 1.4 Megatonnen.
AOD-Werte bei teilweise 7 oder darüber
Mark Parrington, CAMS Senior Scientist und Experte für Flächenbrände, erklärt: „Das Ausmass und die schiere Grösse der Brände sind deutlich höher als alles, was wir bisher in unseren Daten seit 2003 gesehen haben. Ein guter Indikator für die Dichte der Rauchschaden ist die Aerosolkonzentration (Aerosol Optical Depth, AOD). Im Westen der USA liegen die AOD-Werte bei teilweise 7 oder darüber, also in einem sehr, sehr hohen Bereich. Um das mal in Perspektive zu bringen: Bereits bei einem AOD-Wert von über eins spricht man von einer Vielzahl an Aerosolen in der Atmosphäre. Die Beobachtungen der atmosphärischen Zusammensetzung durch CAMS ist überaus wichtig in Situationen, wie wir sie gerade erleben. Entscheidungsträger und Bürger erhalten genaue Informationen über die Luftqualität und können so Entscheidungen für ihre Gesundheit und die Gesundheit anderer treffen.“
Die Wissenschaftler*innen von CAMS werden die intensiven Brände und den Rauch in den kommen Wochen weiter genau beobachten.
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Text: EZMW und Copernicus
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