Im Rahmen des Future Energy Lab wird die dena gemeinsam mit einem breiten Partnernetzwerk in einem ersten Schritt drei Pilotprojekte realisieren.

Future Energy Lab: dena erprobt mit Branchenakteuren digitale Technologien für die Energiewirtschaft auf Blockchain-und KI-Basis

(dena) Die ersten Pilotierungsprojekte der Blockchain-Strategie der deutschen Bundesregierung sind an den Start gegangen: Unter dem Dach des neu eingerichteten Future Energy Lab werden innovative digitale Technologien beispielsweise auf Basis von Blockchain und künstlicher Intelligenz für konkrete Anwendungen in der Energiewirtschaft erprobt. Das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) hat die Deutsche Energie-Agentur (dena) im Februar 2020 mit der Durchführung der in der Blockchain-Strategie der Bundesregierung beschriebenen Projekte im Bereich Energie beauftragt.


Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Wir haben die vergangenen Monate intensiv genutzt, um erste Partner aus allen Teilbereichen der Energiewirtschaft für das Projekt an Bord zu holen und die notwendige Infrastruktur für eine effiziente Zusammenarbeit aufzubauen. Vom DAX-Konzern bis zum Start-up, vom Übertragungsnetzbetreiber bis zum Hardware-Hersteller sind alle dabei, um gemeinsam an digitalen Lösungen für die integrierte Energiewende zu arbeiten. Um einen effizienten Austausch in den Pilotprojekten zu ermöglichen, haben wir eine Online-Plattform eingerichtet, der interessierte Unternehmen beitreten können.“

Drei Pilotprojekte
Im Rahmen des Future Energy Lab wird die dena gemeinsam mit einem breiten Partnernetzwerk in einem ersten Schritt drei Pilotprojekte realisieren:

Infrastruktur für das digitale Energiesystem der Zukunft – der Blockchain Machine Identity Ledger
Durch den Blockchain Machine Identity Ledger können technische Geräte eindeutig identifiziert werden (Machine Identity), wofür eine neuartige und energiespezifische Geräte-Identität entwickelt wird. Mit einem dezentralen digitalen Register (Ledger) wird anschliessend eine teil- bzw. vollautomatische An- und Abmeldung von Anlagen erprobt. Ziel ist die Entwicklung eines Prototyps für eine Infrastruktur, die eine Basis für das digitale Energiesystem der Zukunft darstellen könnte. Diese Infrastruktur bietet enormes Potenzial – sowohl für die Nutzung von systemrelevanten Diensten als auch für die Implementierung innovativer und zukunftsorientierter Anwendungen mit Smart-Meter-Gebrauch. In dem Pilotprojekt arbeitet eine Allianz aus über 20 Partnern, bestehend aus Grosskonzernen, etablierten Unternehmen aus der Digital- und Energiebranche, neuen Akteuren aus dem Blockchain-Ökosystem sowie einem wissenschaftlichen Begleitteam.

Visualisierung von Emissionen anhand eines CO2-Datendemonstrators
Wo in Städten entstehen klimaschädliche CO2-Emissionen? Anhand eines CO2-Datendemonstrators sollen diese in einer virtuellen Karte sichtbar gemacht werden. In dem Pilotprojekt werden die Emissionen verschiedener Städte im Bundesgebiet visualisiert, darunter Bottrop, Dortmund, Giessen, Münster, Brandenburg an der Havel, Templin, Chemnitz und Konstanz. Zudem sind mehrere Workshops zur Beschaffung und Auswertung von Emissionsdaten geplant. Durch das Projekt soll das Bewusstsein der Bürger vor Ort für den Klimaschutz auf kommunaler Ebene gestärkt und das Konzept einer Energiedatenplattform erprobt werden. Untersucht werden zudem regulatorische Hürden, effiziente Methoden für die Aggregation und Verarbeitung von Daten sowie das Spannungsverhältnis zwischen Geheimhaltungs- und Informationsinteressen hinsichtlich öffentlich relevanter Daten.

Smart Contract Register für die Energiewirtschaft
Um digitale Vertragsbeziehungen, sogenannte Smart Contracts, für die Energiewirtschaft nutzbar zu machen, müssen diese standardisiert, automatisiert und rechtlich durchsetzbar sein. Hierfür werden aktuell Experten identifiziert, die ihre Kenntnisse aus den Bereichen Recht, Normung, IT und Energiewirtschaft im Rahmen eines Stakeholder-Prozesses einbringen wollen. Das Projekt startet voraussichtlich Ende 2020. Interessierte können sich bei der dena melden.

Weitere Informationen >>

Text: Deutsche Energie-Agentur (dena)

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