Auf deutschen Neubaudächern gibt es noch viel Platz für Photovoltaik. Das Ranking zeigt den Anteil von installierten Solarflächen im Verhältnis zu neugebauten Dachflächen auf Wohn- und Geschäftshäusern in deutschen Grossstädten. ©Bild: Lichtblick

14 Grossstädte im Solar-Check: Deutsche Metropolen hinken beim Solarausbau hinterher

(PM) Gute Nachrichten für die deutsche PV-Branche: Der Solardeckel wird abgeschafft und der Solarausbau weiter gefördert werden. Das Photovoltaik-Potenzial in Deutschland ist enorm – vor allem wenn es um die Nutzung von Dachflächen auf Neubauten geht. Der neue Lichtblick Solar-Check zeigt nun detailliert auf, wie gut die 14 grössten deutschen Städte dieses Potenzial heute ausnutzen. Dabei zeigen sich enorme Unterschiede.


Während Nürnberg (49.1%) und Hannover (46.8%) fast die Hälfte ihres Potenzials ausnutzen, erreichen München und Düsseldorf nicht einmal die 10 Prozent-Hürde. Absolutes Schlusslicht: Die Hansestadt Hamburg mit nur 7.2 Prozent – ein Grund mehr für die von der Bürgerschaft geplante Solarpflicht für Neubauten.

PV-Potenzial auf Dächern wird kaum ausgeschöpft
Für die Berechnung des Solar-Potenzials der einzelnen Städte wurden die neugebauten Dachflächen ins Verhältnis zu den neu-installierten Photovoltaik-Anlagen in den jeweiligen Städten im Jahr 2018 (aktuellste Zahlen) gesetzt. Das Ergebnis: Das PV-Potenzial auf Dächern wird in den meisten Metropolregionen Deutschlands kaum ausgeschöpft. Dabei ist jedes neue Dach ohne Solaranlage eine vertane Chance für den Klimaschutz und eine verbrauchernahe Stromversorgung. Denn die grosse Mehrheit der Menschen in Deutschland wünscht sich Solarstrom vom Dach (siehe ee-news.ch vom 13.2.2020 >>).

Mit Blick auf die ernüchternde Bilanz des Solar-Checks sagt Ralph Kampwirth, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation bei Lichtblick: „Wir müssen die Energiewende endlich auch in die Grossstädte bringen – und das geht am besten mit Solarstrom vom Dach. Diskussionen über Abstandsregelungen bei Windkraft oder die Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen für PV-Anlagen zeigen, dass die Verantwortung nicht nur bei der Landbevölkerung liegen sollte.“

Berlin könnte 16‘200 Haushalte mit Solarstrom versorgen
Umgerechnet auf die deutschen Haushalte (Durchschnittsverbrauch 3000 kWh) zeigen sich die Möglichkeiten der einzelnen Städte: Hätte München das Potenzial der Neubaudachflächen voll und ganz genutzt, hätten Sie allein mit den 2018 neu errichteten Solarflächen über 10‘000 Haushalte mit Solarstrom versorgen können, Hamburg rund 11.500 Haushalte, in Berlin wären es 16‘200 Haushalte“. Gerade in den Millionenstädten wird davon nur ein kleiner Bruchteil erschlossen, wie der Solar-Check zeigt.

Zur Recherchemethode: Das Marktforschungsunternehmen Statista hat für die 14 deutschen Städte mit mehr als 500‘000 Einwohner*innen auf Basis der Daten der Landesämter für Statistik die Anzahl der im Jahr 2018 neu errichteten Wohngebäude und gewerblich genutzter Gebäude ermittelt und anhand wissenschaftlich basierter Umrechnungsfaktoren die jeweiligen Dachflächen ermittelt.

Weitere Informationen zum Solar-Check >>

Text: Lichtblick SE

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