Wir raten der Axpo die Anlage aus dem eigenen Sack zu bezahlen und unter Kommunikationsmassnahmen abzubuchen. Für perfekte Pressebilder war ja bereits Geld vorhanden. Bild: Axpo

Axpo: Erhält Baubewilligung für 2 MW Photovoltaikanlage an Muttsee-Staumauer – warum finanziert sie sie nicht selbst?

(©AN) Die 2 MW-Photovoltaikanlage an der Muttsee-Staumauer darf gebaut werden, verkündete die Axpo gestern. Die zuständigen Behörden hätten dem Baugesuch zugestimmt. Die Axpo plane, die Anlage auf der Muttsee-Staumauer im Sommer 2021 zu errichten. Doch nur unter der Bedingung, dass sie die nötigen Abnehmer für den Solarstrom finde.


Auch beim Bundesamt für Energie hat die Axpo angeklopft. Der Antrag, die Anlage in die Liste der BFE-Leuchtturmprojekte aufzunehmen, werde gestellt, sobald die Anlageplanung abgeschlossen sei, liest man in der Pressemeldung der Axpo.

Der Kanton Glarus hat den Bau der 2-Megawatt-Solaranlage auf der Muttsee-Staumauer genehmigt. Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens wurden auch die Gemeinde Glarus Süd und das Bundesamt für Energie eingebunden – auch sie haben das Vorhaben gutgeheissen, steht in der Pressemeldung zu lesen. Die Axpo sei erfreut über den Entscheid und unternehme weitere Schritte, um die Anlage im Sommer 2021 bauen und in Betrieb nehmen zu können, schreibt das Unternehmen in ihrer Pressemeldung. Doch eben nur, wenn die Finanzierung denn auch gelinge.

Wind- und Schneelasten geprüft
Während der letzten Monate habe Axpo umfangreiche Untersuchungen hinsichtlich Wind- und Schneelasten in Auftrag gegeben. Eine Studie des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) komme zum Schluss, dass in gewissen Bereichen der Anlage mit hohen Schneelasten zu rechnen sei. «Vor allem am Fuss der Mauer sammelt sich viel Schnee», wird SLF-Forscherin Annelen Kahl in der Pressemeldung der Axpo zitiert. Um langfristig Schäden an den Solarmodulen zu vermeiden, passe Axpo die Solaranlage leicht an. Darüber hinaus prüfe die Axpo weitere Varianten der Unterkonstruktion.

Image statt Bettelstab?
Alle paar Monate wieder über den möglichen Bau einer 2 MW-Photovoltaikanlage Pressemeldungen zu versenden, ist für mich persönlich etwas lächerlich (siehe ee-news.ch vom 3.12.19 >>). Der Bau der Anlage an der Muttsee-Staumauer wäre doch ein perfektes Werbemittel für die Axpo. Ich frage mich darum: Warum bettelt die Axpo bei Bund und möglichen Solarstromabnehmern um die Finanzierung? Wir raten dem Unternehmen die Anlage aus dem eigenen Sack zu bezahlen und unter Kommunikationsmassnahmen abzubuchen.

Anita Niederhäusern, leitende Redaktorin und Herausgebern ee-news.ch, Quelle: Axpo

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1 Kommentare

Max Blatter

Es gibt eben Unternehmen, die mutig vorangehen, und solche, die zögerlich hinterherhinken!

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