Ein Teil des Projektkonsortiums beim Auftakt zum Forschungsprojekt Lane Charge. ©Bild: HsH

Hochschule Hannover: Will Elektrifizierung der Taxiwirtschaft mit induktivem Laden vorantreiben

(ee-news.ch) Die Beschaffung von Elektrofahrzeugen führt zurzeit zu Mehrkosten, die Wirtschaftsunternehmen sowie Privatpersonen vor Herausforderungen bei der Finanzierung stellen. Dabei entscheidet die mitgeführte Akkukapazität zum Grossteil über die anfallenden Mehrkosten. Forschende der Hochschule Hannover (HsH) arbeiten im Rahmen des Projekts Lane Charge an der Elektrifizierung der Taxiwirtschaft. Dabei sollen ein induktiven Ladesystem und kleinere Akkukapazitäten eingesetzt werden.


Ein induktives Ladesystem erlaubt im Vergleich zu den konventionellen Lademöglichkeiten von Elektrofahrzeugen ein kontaktfreies Laden. Diese barrierefreie Energieübertragung kann völlig unscheinbar in die Umgebung integriert werde. Dadurch eröffnen sich neue Anwendungsgebiete. So wird das System für Stellplätze interessant, bei denen sich ein kabelgeführtes Laden aus ästhetischen, betrieblichen oder technischen Gründen als ungeeignet erweist. Alle drei genannten Kriterien treffen auf das Beförderungsmittel Taxi zu.

Induktives Laden am Taxistand Hannover Hauptbahnhof
Im Forschungsprojekt Lane Charge der Hochschule Hannover wird ein induktives Ladesystem am Anwendungsbeispiel eines Taxistands realisiert. An diesem Projekt wirken Verbundpartner aus Wirtschaft und Industrie mit. Ziel des auf vier Jahre angelegten Projekts ist die Machbarkeitsdemonstration eines vollfunktionsfähigen induktiven Ladesystems, das in der letzten Projektphase am Taxistand in der Rundestrasse auf der Nordseite des Hauptbahnhofs Hannover erprobt wird. Vorab werden dazu seitens der HsH die Leistungsregelung sowie das Kommunikationssystem entwickelt. Die weiteren Verbundpartner werden die Arbeitspakete zu der Leistungselektronik sowie Fahrzeugintegration, Strassenintegration und den Übertragerspulen übernehmen. Nach der Prototypenentwicklung wird an der HsH ein Testfeld aufgebaut, um zu überprüfen, ob das System unter realen Umständen funktioniert. In dem Testfeld sollen neben der Optimierung des Systems auch semi-stationäre bis dynamische Ladevorgängen erforscht werden. Die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse sollen dann vom Test- auf das Anwendungsfeld am Hauptbahnhof Hannover übertragen werden. Dort werden insgesamt zwölf primärseitige Ladespulen auf über 60 Metern Länge am Taxi-Stand in den Strassenaufbau integriert werden.

Bei der HsH wird der Schwerpunkt des Projekts auf der Entwicklung eines prädiktiven Positionierungsassistenten für das Elektrofahrzeug liegen, das die bestmögliche Ausrichtung des Fahrzeugs zur Ladespule sicherstellen soll. Dadurch soll die Initialisierung des Ladevorgangs gewährleistet werden und ermöglicht die Energieübertragung im effizienten Arbeitsbereich.

Text: ee-news.ch, Quelle: Hochschule Hannover (HsH)

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