Für die Lachsfarm entwickelten Tesvolt und Kverneland Energi eine Speziallösung. Das Batteriesystem mit 120 kW Spitzenleistung kann per Internet von Land aus überwacht und gesteuert werden. ©Bild: Tesvolt

Mit dem Batteriestrom werden die elektrischen Verbraucher versorgt. Erst wenn der Ladezustand niedrig ist, wird der Generator zugeschaltet und die Akkus wieder aufgeladen. ©Bild: Tesvolt

Tesvolt: Stromspeicher senkt Energiekosten von Fischzucht in Norwegen

(ee-news.ch) Das norwegische Fischzuchtunternehmen Kvarøy nutzt einen Grossspeicher von Tesvolt auf seiner Lachsfarm vor der Insel Selsøyvær im Nordmeer. Auf der schwimmenden Arbeitsplattform reduzieren die Lithium-Akkus mit einer Gesamtspeicherkapazität von 158 Kilowattstunden (kW) die Betriebszeit der Dieselgeneratoren von 24 auf nur drei Stunden am Tag.


Bei der Aufzucht einer Lachsgeneration, die etwa 18 Monate dauert, spart das Unternehmen so zwischen 150‘000 und 200‘000 Euro ein und reduziert den CO2-Ausstoss. Das Batteriesystem hat der deutsche Gewerbespeicher-Hersteller Tesvolt zusammen mit seinem norwegischen Partnerunternehmen Kverneland Energi individuell für die Anforderungen auf der Fischfarm entwickelt, zugeliefert und installiert.

Stromspeicher halbiert Dieselverbrauch
Kvarøy, ein Familienunternehmen in dritter Generation, hat sich die nachhaltige Fischzucht auf die Fahnen geschrieben. Dabei ist der hohe Dieselverbrauch beim Betrieb der Fischfarm und der Fütterungsanlagen eine wesentliche Stellschraube. Auf der verankerten Beton-Plattform sind zwei grosse und ein kleiner Dieselgenerator in Betrieb. Mindestens einer muss ständig laufen, da es an Bord keinen Stromanschluss gibt. Gleichzeitig schwankt der Strombedarf im Laufe eines Tages stark: Zu Fütterungszeiten benötigen die Anlagen viel Energie, in anderen Zeiten brennt nur das Licht auf dem etwa 20 mal 20 Meter grossen antrieblosen Schiff. Durch die langen Laufzeiten und die schlechte Verbrennung des Diesels in den Generatoren war jede Kilowattstunde Strom mit erheblichen Kosten verbunden. Zudem hielt ein Grossteil des Diesels den Motor nur warm, während ein geringer Anteil für den Antrieb der Anlage verwendet wurde. Dazu kommt, dass der Brennstoff mit Booten zur Lachsfarm transportiert werden muss, was zusätzliche Energie benötigt und Kosten verursacht.

Steuerung von Land aus per Internet
Für den aussergewöhnlichen Einsatzort entwickelten Tesvolt und Kverneland Energi eine Speziallösung. Das Batteriesystem mit 120 kW Spitzenleistung kann per Internet von Land aus überwacht und gesteuert werden. Die Leistungselektronik von Siemens steuert alle Energieflüsse auf der Arbeitsplattform vollautomatisch und versorgt alle Verbraucher mit Strom. Ein Dieselgenerator erzeugt im Volllastbetrieb Strom für die Akkus. Mit dem Batteriestrom werden die elektrischen Verbraucher versorgt. Erst wenn der Ladezustand niedrig ist, wird der Generator zugeschaltet und die Akkus wieder aufgeladen. Durch das Batteriesystem kann der Gesamtdieselverbrauch auf der Fischfarm um bis zu 60 Prozent reduziert werden. Für Tesvolt hat sich Kverneland Energi entschieden, da die Batteriespeicher zweimal am Tag voll be- und entladen werden können und sich durch eine hohe Lebensdauer auszeichnen.

Ölwechsel zwei Mal jährlich anstatt monatlich
Zu der Kostenersparnis trägt auch bei, dass das Team von Kvarøy das Öl für die Dieselgeneratoren nicht mehr monatlich, sondern nur noch zwei Mal im Jahr wechseln muss. Ein Ölwechsel dauert einen Tag und kostet bis zu 1000 Euro. Das heisst, das Unternehmen spart nun zehn Arbeitstage und 10‘000 Euro pro Jahr beim Ölwechsel ein.

Weniger Lärm und Abgase
Die Mitarbeiter, die im Schnitt einmal die Woche zu Wartungsarbeiten auf die Plattform kommen, haben keinerlei zusätzliche Arbeit durch das neue Energiesystem. Im Gegenteil, sie profitieren von angenehmeren Arbeitsbedingungen. Dadurch dass die Dieselgeneratoren nur noch selten laufen, gibt es weniger Lärm, Abgase und Vibration auf der Fischfarm.

Text: ee-news.ch, Quelle: Tesvolt GmbH

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