Bei vollem Ausbau soll der Energiebunker in Altona einen Schulkomplex, ein grosses Schwimmbad und einen städtischen Wohnblock mit Wärme versorgen. Überschüsse sollen ins Fernwärmenetz eingespeist werden.

Energiebunker: Innovatives Wärmeprojekt in Hamburg-Altona nimmt entscheidende Hürde

(PM) Mit der Förderzusage durch das deutsche Bundeswirtschaftsministerium hat das Hamburger Quartierswärmeprojekt Kebap jetzt eine zentrale Hürde für die erneuerbare Wärmeversorgung im Stadtteil Altona genommen. „Mithilfe dieser Fördermittel können wir in die konkrete Planung für unser Kulturenergiebunker-Altona-Projekt gehen, mit dem wir die Wärmewende in Hamburg vorantreiben wollen“, sagt Marcus Flatten vom Kebap-Trägerverein.


Dazu soll in einem leerstehenden Hochbunker aus dem 2. Weltkrieg mit einem Mix aus Wärmepumpen, Solarthermie, einem modernen Holz-BHKW und Geothermie klimafreundlich Wärme erzeugt werden.

Pionier für klimafreundliche Fernwärmeversorgung
„Dieses innovative erneuerbare Wärmeversorgungskonzept unterstützen wir als Partner aus voller Überzeugung, planerisch wie finanziell “, sagt Alexander Street, Geschäftsführer von Planet Energy, der Projektentwicklungstochter der Hamburger Ökoenergiegenossenschaft Greenpeace Energy. Die produzierte Wärme, so Street, könne dezentral im Stadtquartier genutzt, aber auch in das direkt am Bunker verlaufende Fernwärmenetz eingespeist werden. Hamburg, das sein Wärmenetz gerade erst wieder unter eigene Regie genommen hat, gehöre damit zu den Pionieren für eine ökologische und klimafreundliche Fernwärmeversorgung. Diese wird bislang überwiegend von klimaschädlichen Kohlekraftwerken getragen. Zugleich, argumentiert Street, könne Hamburg so zu seinem Ziel beitragen, die CO2-Emissionen seiner städtischen Liegenschaften zu reduzieren.

Rund die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Endenergie wird von Haushalten, Gewerbe und Industrie fürs Heizen, Warmwasser und Hochtemperaturanwendungen genutzt. Deshalb ist die Umstellung der Wärmeversorgung auf erneuerbare Energien eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreichen Klimaschutz. „Die nötige Wärmewende gelingt nicht allein mithilfe von Grosskraftwerken“, sagt Marcus Flatten von Kebap, „sie braucht unbedingt dezentrale Lösungen.“

Spannendes Leuchtturmprojekt
Dafür sei der KulturenergiebunkerAltona mit seinem Mix aus Nah- und Fernwärme ein spannendes Leuchtturmprojekt, sagt Planet-Energy-Geschäftsführer Street. Bei vollem Ausbau könnten in Altona ein Schulkomplex, ein grosses Schwimmbad und städtische Wohnblock mit Wärme versorgt und Überschüsse ins Fernwärmenetz eingespeist werden. Dies wäre Neuland, denn Elemente einer dezentralen Fernwärmeerzeugung gibt es nach Angaben von Planet Energy in Deutschland bisher nur in Einzelfällen. „Wir beziehen Nachbarn und andere Interessierte beim Projekt mit ein“, betont Marcus Flatten, „damit die erneuerbare Wärmeversorgung auch von Menschen aus dem Quartier für Menschen im Quartier geplant wird.“

Text: Greenpeace Energy eG

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