Der Bau der Anlage soll noch 2019 starten. Bereits ab Winter 2020/2021 soll sie jährlich rund 2.7 Gigawattstunden Wärme in das Fernwärmenetz von IWB speisen. Dies reicht für die Versorgung von rund 300 durchschnittlichen Haushalten. ©Bild: IWB

Mit Pflanzenkohle das Klima retten: IWB will CO2 im Boden speichern und Boden gleichzeitig verbessern

(PM) Mit innovativer Technik und jahrtausendalter Tradition will IWB mit Pflanzenkohle klimaschädliches CO2 in der Atmosphäre reduzieren. Die Basler Energieversorgerin plant dazu, auf ihrem Betriebsgelände eine Pyrolyse-Anlage zu bauen. Ab 2020 soll sie Wärme ins Fernwärmenetz einspeisen und gleichzeitig Pflanzenkohle produzieren. Eingesetzt in der Landwirtschaft, speichert diese aktiv und langfristig CO2 im Erdboden und dient so dem Klimaschutz.


Nicht erst seit dem Beschluss des Bundesrates zur Klimaneutralität bis 2050 ist klar: Die Reduktion des CO2-Ausstosses muss zum Schutz des Klimas aktiv und rasch angegangen werden. Mit innovativer Technik geht IWB nun einen Schritt weiter. Als erste Energieversorgerin in der Schweiz will sie eine Pyrolyse-Anlage zur Produktion von Pflanzenkohle bauen und betreiben. Diese liefert nicht nur klimaneutrale Wärme, sie ermöglicht zusätzlich auch die langfristige Speicherung von CO2 im Boden. Die Anlage leistet nämlich nicht nur einen Beitrag zur Reduktion des CO2-Ausstosses in der Basler Fernwärmeproduktion, sondern sie entzieht das umweltschädliche Gas gar der Atmosphäre.

Bestechend einfache Idee
Die Idee ist bestechend einfach: In einer modernen Anlage wird bisher ungenutzte minderwertige Biomasse wie zum Beispiel Grünschnitt unter Sauerstoffausschluss verkohlt. Die bei der sogenannten Pyrolyse entstehende Wärme heizt das lokale Fernwärmenetz, die Kohle wird als Bodenverbesserer in der Landwirtschaft eingesetzt. Dabei bleibt das in der Kohle gespeicherte CO2 im Boden und wird nicht wieder an die Atmosphäre abgegeben. Das klimaschädliche Gas wird dem Kreislauf somit aktiv entzogen.

Die Ureinwohner im Amazonas wussten schon vor mehreren tausend Jahren, dass das Beimischen von Kohle zur Fruchtbarkeit des Bodens beiträgt. Sie speichert Wasser, sie bietet Lebensraum für wichtige Mikroorganismen und bindet auch schädliche Stoffe.

Fernwärme für 300 Haushalte
Der Bau der Anlage soll noch in diesem Jahr starten. Bereits ab Winter 2020/2021 soll die Anlage jährlich rund 2.7 Gigawattstunden Wärme in das Fernwärmenetz von IWB speisen. Dies reicht für die Versorgung von rund 300 durchschnittlichen Haushalten. Zudem produziert die Anlage ab diesem Zeitpunkt rund 570 Tonnen Pflanzenkohle pro Jahr. Jährlich werden der Atmosphäre somit rund 1’500 Tonnen CO2 entzogen und langfristig gebunden. IWB investiert in den Bau der Pyrolyse-Anlage einen mittleren einstelligen Millionenbetrag. Der Standort auf dem IWB-eigenen Betriebsgelände im Basler Stadtteil Kleinhüningen ist logistisch gut zur Anlieferung der Biomasse geeignet und erlaubt die direkte Einspeisung der Wärme in das Fernwärmenetz. Ein innovatives Projekt mit Potential zum Vorzeigeobjekt.

Text: IWB Industrielle Werke Basel
Der Bau der Anlage soll noch 2019 starten. Bereits ab Winter 2020/2021 soll sie jährlich rund 2.7 Gigawattstunden Wärme in das Fernwärmenetz von IWB speisen. Dies reicht für die Versorgung von rund 300 durchschnittlichen Haushalten. ©Bild: IWB

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1 Kommentare

Max Blatter

Basel scheint eine Affinität zur Kohle zu haben: Als zu Beginn der 1970er Jahre der Widerstand gegen des geplante AKW Kaiseraugst wuchs, schlug man doch allen Ernstes den Bau eines Kohlekraftwerkes in der Region vor. – Na ja, ganz so absurd scheint das hier vorgestellte Projekt nicht zu sein; dennoch bin ich nicht sicher, wie weit es wirklich durchdacht ist.

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