Von Brückenträumern zu Brückenbauern: Nur durch die Windenergieanlagen im Ort haben es die Mörsdorfer geschafft, die Hängeseilbrücke zu bauen. ©Bild: Energieagentur Rheinland-Pfalz

Interkommunale Solidarität: Energie-Kommune Mörsdorf teilt Pachteinnahmen aus Windenergie mit Nachbardörfern

(PM) Dank der 360 Meter langen und 100 Meter hohen Hängeseilbrücke Geierlay boomt der Tourismus im rheinland-pfälzischen Mörsdorf. Finanziert wurde sie zum Teil aus den kommunalen Pachteinnahmen der Windenergieanlagen. „Die regionale Wertschöpfung durch Windenergie in Mörsdorf ist nachhaltig und innovativ – sie führt zu langfristiger Daseinsvorsorge aller Bürgerinnen und Bürger“, sagt Robert Brandt, Geschäftsführer der deutschen Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), anlässlich der Auszeichnung zur Energie-Kommune des Monats.


Seit 2014 sind acht Windenergieanlagen mit 19‘200 Kilowatt installierter Leistung im Norden der Gemeinde Mörsdorf im Rhein-Hunsrück-Kreis in Betrieb: drei stehen auf gemeindeeigenen Flächen. Deshalb nimmt Mörsdorf neben der Gewerbesteuer zusätzlich Pacht ein. Die anderen Windenergieanlagen befinden sich auf privaten Flächen, welche die Eigentümer*innen an das Betreiberunternehmen verpachtet haben. Nur ein Jahr später kamen im Süden drei weitere Windenergieanlagen mit 7200 Kilowatt installierter Leistung auf gemeindeeigenen Flächen hinzu. Beide Windparks liefern im Jahr durchschnittlich 74 Millionen Kilowattstunden Strom für insgesamt 62‘000 Menschen in der Region.

Schlüsselwort: regionale Wertschöpfung
Schlüsselwort für die Integration der Erneuerbaren Energie ist die regionale Wertschöpfung – denn die Gemeinde hat die Pachteinnahmen an den Bau der Hängeseilbrücke Geierlay geknüpft und damit aktiv in die eigene Tourismusregion investiert. Auch das Land Rheinland-Pfalz hat sich an der Finanzierung beteiligt. Voraussetzung war, die Windenergie auszubauen und die Brücke an den Wanderweg Saar-Hunsrück-Steg anzubinden. Beides hat der Mörsdorfer Bürgermeister Marcus Kirchhoff umgesetzt und ist überzeugt: „Nur durch die Windenergieanlagen im Ort haben wir es geschafft, die Hängeseilbrücke in Mörsdorf zu bauen.“

Erneuerbare Energien haben mehr Wert für alle
Mit ihren Klimaschutzmassnahmen schaut die Gemeinde stets über den Tellerrand hinaus: Mörsdorf beteiligt Kommunen prozentual am Gewinn der Windenergie, wenn die Windenergieanlagen für andere Gemeinden sichtbar sind oder diese keine eigenen Flächen für die Windenergienutzung bereitstellen können. Faustregel ist hier: Je mehr Windenergieanlagen eine Kommune hat, desto solidarischer verhält sie sich und teilt den Gewinn. Daran wird deutlich, dass Erneuerbare Energien mehr Wert für alle haben können und Bürger*innen von der regionalen Wertschöpfung profitieren. Bauaufträge und Investitionsfinanzierung werden über die lokalen Gewerbe und Banken abgewickelt und die Tourismusbranche boomt dank der Geierlay-Brücke: Bereits in den ersten vier Jahren waren etwa 950‘000 Besucher*innen vor Ort, Gästehäuser, Cafés und Bäckereien sind mit Leben gefüllt und damit ist die nachhaltige Daseinsvorsorge in der Kommune gesichert.

Mörsdorf steht hiermit symbolisch für zahlreiche Orte im Rhein-Hunsrück-Kreis, die Dank der Einnahmen aus den Erneuerbaren Energien Regionalentwicklungskonzepte für ihre Bürger*innen umsetzen konnten und ihre Gemeinden fit für die Zukunft gemacht haben. Die Geierlay-Brücke ist zudem Teil des neuen Renews Kompakt: Reisend Erneuerbare-Energie-Technologien in ganz Deutschland erleben (siehe unten). Neben touristischen Konzepten wurde das alte Dorfschulgebäude für betreutes Wohnen umgebaut, eine weitere Kindergartengruppe eröffnet und die Gemeinden mit schnellem Internet versorgt.

Online-Portrait der Energie-Kommune Mörsdorf >>

Praxisleitfaden der Energieagentur Rheinland-Pfalz zu regionaler Wertschöpfung >>

Erneuerbaren Energien im Rhein-Hunsrück-Kreis >>

Renews Kompakt: Reisend Erneuerbare-Energie-Technologien in ganz Deutschland erleben >>.

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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