Entwicklung des Primärenergieverbrauchs im ersten Halbjahr 2019 in Deutschland – Veränderungen in Prozent. Gesamt 6536 PJ oder 223.0 Mio. t SKE. ©Bild: AGEB

Anteile der Energieträger am Primärenergieverbrauch des ersten Halbjahrs 2019 in Deutschland. Veränderungen in Prozent – Gesamt 6536 PJ oder 223.0 Mio. t SKE.

Halbjahresbilanz: Energieverbrauch in Deutschland sinkt – Kohleverbrauch geht kräftig zurück – Erneuerbare wachsen

(PM) DerEnergieverbrauch in Deutschland lag in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres um 1.7 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) erreichte der Verbrauch eine Gesamthöhe von 6536 Petajoule (PJ) beziehungsweise 223.0 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE). Bei den Kohlen lagen die Rückgänge im zweistelligen Bereich.


Die Erneuerbaren konnten insgesamt um 4 Prozent zulegen. Bei Mineralöl und Erdgas kam es ebenfalls zu Zuwächsen. Ohne den verbrauchssteigernden Effekt der etwas kühleren Witterung hätte der Verbrauchsrückgang nach Berechnungen der AG Energiebilanzen sogar bei etwa 2 Prozent gelegen.


Ein Plus von knapp 13 Prozent beim Flugkraftstoff
Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um 1.3 Prozent. Der Verbrauch von Ottokraftstoff ging leicht zurück und der von Dieselkraftstoff lag in etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bei Flugkraftstoff gab es dagegen ein Plus von knapp 13 Prozent und beim leichten Heizöl erhöhte sich der Absatz um 17 Prozent.

Mehr Erdgas für Wärmezwecke
Der Erdgasverbrauch verzeichnete einen Zuwachs um fast 3 Prozent. Vor allem im Januar, aber auch im April und Mai wurde mehr Erdgas für Wärmezwecke eingesetzt als in den Vorjahresmonaten. Der gestiegene Erdgaseinsatz in der Stromerzeugung verstärkte das Verbrauchsplus.

Stein- und Braunkohle
Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Halbjahr 2019 um mehr als 15 Prozent. Während der Einsatz in Kraftwerken der öffentlichen Versorgung und der Industrie um 22 Prozent zurückging, gab es bei den Lieferungen an die Stahlindustrie einen Rückgang um 4.4 Prozent. Witterungsbedingt wurde deutlich mehr Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt und auch der Einsatz von Erdgas in der Stromerzeugung erhöhte sich zu Lasten der Kohlenverstromung. Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich in den ersten sechs Monaten 2019 um mehr als 18 Prozent. Dieser kräftige Rückgang hat vor allem vier Ursachen: Die gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlenkraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft, eine grössere Zahl von Kraftwerksrevisionen sowie die Auswirkungen des Rodungsstopps im Hambacher Forst auf die Braunkohlenförderung.

Atomkraft
Bei der Atomenergie blieb die Stromproduktion im Vorjahresvergleich insgesamt nahezu unverändert.

Anteil Erneuerbarer steigt von 14.4 auf 15.2 Prozent
Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch im ersten Halbjahr 2019 um 4 Prozent. Bei der Windkraft gab es ein Plus von 18 Prozent und die Solarenergie legte um 5 Prozent zu. Bei der Biomasse kam es dagegen zu einem leichten Rückgang. Die Wasserkraftwerke lieferten 1 Prozent mehr Strom als im Vorjahr. Der Anteil der Erneuerbaren am gesamten Energieverbrauch stieg von 14.4 Prozent auf 15.2 Prozent.

Energieverbrauch in Deutschland – Daten für das 1. Halbjahr 2019 >>

Energieverbrauch in Deutschland - Daten für das 1. Quartal 2019 >>



Text: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e. V. (AGEB)

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