Laut Sentis müssen die Eigentürmer beim Strategiewechsel von Meyer Burger mitentscheiden können. Dazu müssten Sentis-Vertreter in den Verwaltungsrat gewählt werden. Der Verwaltungsrat von Meyer Burger will das Begehren prüfen.

Aktionärin begehrt auf: Sentis verlangt zwei Sitze im Verwaltungsrat von Meyer Burger

(ee-news.ch) Meyer Burger hat ein Traktandierungs-begehren der Sentis Capital PCC für die nächste ordentliche oder, falls früher, eine allfällige ausserordentliche Generalversammlung erhalten. Die Aktionärin beantragt Herrn Anton Karl, Co-Geschäftsführer und Verwaltungsratmitglied Sentis, und Herrn Mark Kerekes, Co-Geschäftsführer und Verwaltungsratmitglied Sentis, als zusätzliche Mitglieder in den Meyer Burger Verwaltungsrat zu wählen.


Laut Presseberichten kritisiert Sentis den Schweizer Solarzulieferer bereits seit längerem. Der Investor fordere nun mehr Einfluss auf die strategischen Entscheidungen von Meyer Burger. Das Unternehmen hatte vor kurzem enttäuschende Halbjahresergebnisse präsentiert und einen Strategiewechsel angekündigt. Dabei würden alle Optionen geprüft (siehe ee-news.ch vom 23.7.2019 >>). Ein allfälliger Strategiewandel und damit einhergehende Transaktionen müssten unter Einbindung der Eigentümer geschehen, so Sentis. Daher sei eine außerordentliche Generalversammlung erforderlich, ehe es strategische Beschlüsse gebe.

Verwaltungsrat prüft Traktandierungsbegehren
Das Traktandierungsbegehren nimmt Bezug auf Art. 699 OR, der es Aktionären, die Aktien mit einem Nennwert von insgesamt CHF 1’000’000 vertreten erlaubt, die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes zuhanden der Generalversammlung zu verlangen. Der Verwaltungsrat von Meyer Burger hat nach Angaben des Unternehmens die Einreichung des Traktandierungsbegehrens zur Kenntnis genommen und beabsichtigt, dieses im Zusammenhang mit der nächsten Generalversammlung zu prüfen.

Aktionärsgruppe handelt gemeinschaftlich
Meyer Burger gab auch bekannt, von Sentis darüber informiert worden zu sein, dass mehrere Aktionäre unter Beteiligung von Sentis auf der Grundlage einer Aktionärsvereinbarung eine Gruppe gebildet haben, die in Bezug auf ihre Beteiligung an Meyer Burger gemeinsam handelt. Die Aktionärsgruppe weist gemäss Informationen von Sentis eine Beteiligung von 10.425% an Aktien und Derivaten aus. Meyer Burger habe bisher aber keinen formellen Antrag zur Einberufung einer ausserordentlichen Generalversammlung erhalten.

Text: ee-news.ch, Quellen Meyer Burger Technology AG, Finance und PV Magazine

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1 Kommentare

Max Blatter

Das illustriert in meinen Augen wieder einmal ganz genau den Unterschied zwischen Freier Marktwirtschaft (hinter der ich 100%-ig stehe) und reinem Kapitalismus (den ich ebenso 100%-ig ablehne)! Aktionärinnen und Aktionäre verkörpern die Finanzen, die das Gedeihen der Firma ermöglichen. Ihnen fehlt aber das Wissen, um beurteilen zu können, in welche Richtung eine Firma sich sinnvollerweise entwickeln sollte. Also sollten sie den CEOs der Firma vertrauen und den von ihnen eingeschlagenen Weg "finanziell freiräumen" – der Dank dafür wäre ihnen sicher. Geht es ihnen aber nur um die Sicherung und Optimierung der eigenen Dividenden ... uiuiui: Das wäre nicht die Art Wirtschaft, die ich mir in der heutigen Zeit wünschen würde!

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