Zubau von Kraftwerksleitung der erneuerbaren Energien: Bereits 2012 übersteigt dieser erstmals die nicht erneuerbaren Technologien, seit 2015 haben die immer Erneuerbaren die Nase vorn. Grafik: REN21

Auch im neusten Bericht zu lesen: Die Subventionen für den Verbrauch fossiler Brennstoffe werden weltweit für 2017 auf insgesamt 300 Milliarden US-Dollar geschätzt; dies entspricht einem Anstieg von 11% gegenüber 2016. Bild: REN21

REN21: Erneuerbare liefern weltweit 26% der Stromerzeugung – politische Mutlosigkeit bremst Potenzial aus

(REN21) Erneuerbare liefern über 26% der globalen Stromerzeugung aus, das zeigt der neuste Renewables 2019 Global Status Report (GSR) von REN21. Im Elektrizitätssektor sind im vierten Jahr in Folge mehr erneuerbare Energieträger installiert wurden, als fossile und nukleare zusammen: 100 GW Photovoltaik kamen allein 2018 hinzu – genug, um mehr als 25% des Strombedarfs in Frankreich zu decken.


Wankelmütige Politikgestaltung verhindert allerdings, dass die Branche ihr Potenzial hinsichtlich des Beitrags zur Verringerung der CO2-Belastung und des Erreichens der Klima- und Entwicklungsziele ausschöpfen kann. Mangelnder Ehrgeiz und das Fehlen nachhaltiger Massnahmen zur Förderung der Dekarbonisierung im Wärme-,Kälte- und Verkehrssektor bedeuten jedoch, dass Länder die Vorteile der Energiewende – einschliesslich sauberer Luft und Energiesicherheit – für ihre Bevölkerung nicht maximieren.

Anstieg der Subventionen für fossile Energien
„Ein entscheidender Durchbruch könnte erzielt werden, wenn Länder ihre Subventionen für fossile Brennstoffe kürzen, die schmutzige Energie fördern“, sagt Rana Adib, Exekutivsekretärin von REN21. Eine ehrgeizige Politik und entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen sind entscheidend für die Schaffung günstiger und wettbewerbsfähiger Bedingungen, damit der Anteil erneuerbarer Energien wachsen kann und diese teurere, kohlenstoffhaltige Kraftstoffe ersetzen können. Vierzig Länder haben seit 2015 in gewissem Umfang Reformen zur Verringerung ihrer Subventionen für fossile Energieträger durchgeführt, allerdings existierten solche Subventionen 2017 immer noch in 112 Ländern , wobei mindestens 73 Länder Subventionen in Höhe von jeweils über 100 Millionen US-Dollar gewährt haben. Die Subventionen für den Verbrauch fossiler Brennstoffe werden weltweit für 2017 auf insgesamt 300 Milliarden US-Dollar geschätzt; dies entspricht einem Anstieg von 11% gegenüber 2016.

Die Ergebnisse des Berichts:

  • Solar-/Photovoltaik- und Windenergie sind mittlerweile etablierte Optionen im Strombereich. In mehr als 90 Ländern wurden mehr als 1 GW an erneuerbarem Strom installiert, und in 30 Ländern waren es mehr als 10 GW. Mindestens neun Länder erzeugten mehr als 20% ihres Stroms auf der Grundlage von Solar-/PV- und Windenergie. (Es handelt sich dabei um: Dänemark, Uruguay, Irland, Deutschland, Portugal, Spanien, Griechenland, Grossbritannien und Honduras.)
  • Die globale Akzeptanz erneuerbarer Energien hängt nicht mehr nur von ein paar wenigen Ländern ab. 2018 stieg die Nutzung erneuerbarer Energien weltweit insgesamt stetig, wobei der Ausbau in der Europäischen Union leicht zunahm und die Zahl jährlichen Installationen und Investitionen Chinas im Vergleich zum Vorjahr abnahm. Dies zeigt, dass erneuerbare Energien weltweit einen grossen Beitrag zur Stromerzeugung leisten.

  • Städte sind zunehmend Vorreiter für den Einsatz erneuerbarer Energien; dort werden einige der ehrgeizigsten Ziele für erneuerbare Energien weltweit verabschiedet. In zahlreichen Fällen gehen diese Selbstverpflichtungen und Massnahmen über Initiativen auf nationaler und regionaler Ebene hinaus. Mehr als 100 Städte (von Nairobi/Kenia und Dar es Salaam/Tansania über Auckland/NZ und Stockholm/Schweden bis Seattle/USA) nutzen zu mindestens 70% Strom auf der Grundlage erneuerbarer Energien, und mindestens 50 Städte haben Ziele für erneuerbare Energien in den Bereichen Strom, Wärme und Kälte sowie Verkehr festgelegt.

Es bestehen grosse Möglichkeiten für Länder, Massnahmen voranzutreiben, indem sie die Energiewende auf die Bereiche Wärme und Kälte sowie Verkehr ausweiten. Erneuerbare Energien decken mehr als 26% der Stromerzeugung weltweit ab, aber lediglich 10% der im Bereich Wärme und Kälte genutzten Energie und nur etwas mehr als 3% im Bereich Verkehr. Dieses Ungleichgewicht zwischen einzelnen Energiebereichen ist weitgehend auf unzureichende oder unbeständige politische Unterstützung zurückzuführen. Die Zahl der Länder mit einer Politik zugunsten erneuerbarer Energien im Wärmebereich hat sogar abgenommen.

Nur in 44 Länder Massnahmen zur CO2-Minderung umgesetzt
Trotz mangelnder Unterstützung werden derzeit Initiativen in den Bereichen Verkehr sowie Wärme und Kälte umgesetzt. Nachhaltige Biokraftstoffe, Elektrofahrzeuge und kraftstoffsparende Massnahmen reduzieren insgesamt die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen im Verkehrssektor. Zu den Massnahmen auf dem Gebiet Wärme und Kälte zählen Energie-Codes im Gebäudebereich, Anreize für und Verpflichtungen zu Wärme auf der Grundlage erneuerbarer Energien sowie indirekte Ansätze wie CO2-Preisgestaltung. Es wird nach wie vor extrem wenig Gebrauch von CO2-Preisgestaltung gemacht. Bis Ende 2018 hatten lediglich 44 nationale Regierungen, 21 Bundesstaaten/Provinzen und 7 Städte Massnahmen zur CO2-Preisgestaltung umgesetzt; dies entspricht gerade einmal 13% des globalen CO2-Ausstosses.

„Angesichts der Tatsache, dass die Länder 2020 ehrgeizigere Klimaziele vorweisen müssen, zeigt dieser Bericht, dass es eine ganze Bandbreite von Möglichkeiten gibt, um mehr Massnahmen zu ergreifen und das Leben der Menschen zu verbessern, indem sie den Nutzen der Energiewende auf die gesamte Wirtschaft ausweiten,“ sagt REN21-Vorsitzender Arthouros Zervos.

Renewables 2019 Global Status Report >>

©Text: Windmesse.de, Bearbeitung: ee-news.ch, Quelle: REN21

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