Nur ein Energiezaun, der als Solar-Luftabsorber dient und den Eisspeicher mit Wärmeenergie aus Luft und Sonne versorgt, ist sichtbar. Der Speicher selbst liegt unter der Erde. ©Bild: AEE

Energiekommune des Monats: Rendsburg macht aus Eis Wärme

(PM) Seit Januar 2019 ist der Eis-Energiespeicher der Stadt Rendsburg in Betrieb. Er versorgt die umliegenden Gebäude mit Heizenergie und reduziert jährlich 170 Tonnen CO2. „Dieses Projekt hat Modellcharakter, kann andere Kommunen inspirieren und senkt Treibhausgasemissionen erheblich“, sagt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der deutschen Agentur für Erneuerbare Energien (AEE), anlässlich der Bekanntgabe der Energie-Kommune des Monats.


Mit der hocheffizienten Technik von Eis-Energiespeichern können Gebäude im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden. Dieser Speicher versorgt das Rendsburger Kreishaus und den Uhrenblock, in dem sich Wohnungen, Praxen und ein Restaurant befinden, mit Heizenergie. Sebastian Krug, Klimaschutzmanager des Kreises Rendsburg-Eckernförde, hat das Projekt initiiert, vorangetrieben und betreut. Neben dem Kreis und der Stadt haben sich die Stadtwerke Rendsburg und der Uhrenblock beteiligt. „Mit dem Speicher haben wir wieder gezeigt, wie stark die Region in Sachen Klimaschutz und Energiewende ist“, zeigt Krug sich zufrieden.

Unter der Erde
Der Eisspeicher funktioniert dank einer Wärmepumpe, die mit Öko-Strom angetrieben wird. Dem Wasser wird so viel Wärme entzogen, dass es im Speicher gefriert, ein grosser Eisblock entsteht und er Kristallisationswärme abgibt. Wechselt Wasser seinen Aggregatzustand zu Eis, wird so viel Energie freigesetzt, wie ein Liter Wasser braucht, um von 0 auf 80 Grad Celsius zu erhitzen. Transportleitungen im Inneren des Speichers fangen diese Wärmeenergie auf und transportieren sie in hocheffiziente Wärmepumpen, die sich in den Gebäuden befinden. Nur ein Energiezaun, der als Solar-Luftabsorber dient und den Eisspeicher mit Wärmeenergie aus Luft und Sonne versorgt, ist sichtbar. Der Speicher selbst liegt unter der Erde.

Damit Projekte wie diese gelingen, braucht es den politischen Willen vor Ort. „Dem Klimawandel zu begegnen ist die zentrale Herausforderung unserer Zeit“, sagt Rolf-Oliver Schwemer, Landrat im Kreis Rendsburg-Eckernförde: „Dazu müssen wir alle einen Beitrag leisten.“ Er wolle Vorreiter für andere Kommunen sein und mit weiteren guten Beispielen den Klimaschutz in der Region voranbringen.

Nachahmer gesucht
Das erfolgreiche Engagement des Klimaschutzmanagers zeigt sich nicht nur in der neuen Wärmeversorgung, sondern auch in der Tatsache, dass bald eine Förderrichtlinie auch für kalte Systeme auf Landesebene an den Start gehen wird. Mit solchen Zuschüssen können künftig auch andere Kommunen in den Genuss eines Eis-Energiespeichers kommen.

Online-Portrait der Energie-Kommune Rendsburg >>

Text: Deutsche Agentur für Erneuerbare Energien (AEE)

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