Die Betriebssimulation erfolgt über eine Beheizung mittels Heizbändern in den verlegten Leerrohren, die in ihren thermischen Eigenschaften der Verlustleistung realer 380-kV-Drehstromerdkabel entspricht. ©Bild: Tennet

Drehstrom-Erdkabel: Uni Göttingen und Tennet richten Testfeld für Bau und Betrieb von 380-kV-Erdkabeln ein

(PM) Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat gemeinsam mit den Abteilungen Agrarpedologie und Betriebswirtschaftslehre des Agribusiness der Universität Göttingen ein Forschungsprojekt für den Bau und Betrieb von 380-kV-Drehstromerdkabel begonnen. Im Rahmen des Leitungsbauprojekts Wahle-Mecklar wird am Versuchsgut Reinshof bei Göttingen ein rund 2500 Quadratmeter großes Testfeld eingerichtet, um die langfristigen Auswirkungen von Drehstromerdkabeln auf landwirtschaftliche Nutzflächen zu untersuchen.


Aus den Versuchsergebnissen sollen konkrete Schlussfolgerungen für die Bauausführung von Höchstspannungserdkabeltrassen gezogen werden. Zusätzlich werden aus dem wissenschaftlichen Monitoring Empfehlungen für Rekultivierungsmaßnahmen zur Minimierung von Ertragseinflüssen ermittelt. Neben der Bestimmung von Auswirkungen auf die Landwirtschaft werden auch mögliche Veränderungen der Grundwasserbeschaffenheit, insbesondere durch Nitrateintrag, untersucht. Letztlich soll das Forschungsprojekt auch für weitere Erdkabeldrehstromprojekte von Tennet eine Grundlage zur Optimierung von Planung und Bau bilden und könnte möglicherweise auch für die Gleichstromerdverkabelung Daten liefern.

Was wird während der Testphase untersucht?
Eigentümer und Bewirtschafter landwirtschaftlicher Nutzflächen formulieren häufig die Sorge, dass baubedingte Auswirkungen beim Verlegen von Erdkabeln zu einer Veränderung der Bodenphysik führen könnten. Insbesondere die Bodendichteänderungen und in der Folge die Sorge von Einflüssen auf den Wasser- und Stoffhaushalt werden immer wieder genannt. Für die Betriebsphase wird eine Veränderung der Bodentemperatur durch die Verlustleistung der Erdkabel und daraus resultierend ein Einfluss auf die landwirtschaftliche Nutzung diskutiert. Deshalb untersucht Tennet gemeinsam mit der Universität Göttingen im Versuchsfeld Reinshof die Einwirkungen auf diese Parameter. Die Betriebssimulation erfolgt über eine Beheizung mittels Heizbändern in den verlegten Leerrohren, die in ihren thermischen Eigenschaften der Verlustleistung realer 380-kV-Drehstromerdkabel entspricht. Hierfür ist die Hälfte der gesamten Testfläche vorgesehen. Auf der anderen Hälfte werden die reinen Bauauswirkungen untersucht. Letztlich soll auch die Frage geklärt werden, wie lange es dauert, bis sich die gewünschten Bodenfunktionen wieder einstellen.

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Text: Tennet Holding B. V.

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