Cementa will bis 2030 die CO2-Emissionen bei der Herstellung seiner Zementprodukte auf null senken und braucht dazu erneuerbare Energien. ©Bild: Vattenfall

Vattenfall und Cementa: Gehen nächsten Schritt zur strombasierten Zementherstellung

(ee-news.ch) Vattenfall und der Zementhersteller Cementa, ein Unternehmen der Heidelberg Cement-Gruppe, sehen gute technische Voraussetzungen für die Zementherstellung mit Hilfe von fossilfreiem Strom. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine Studie im Rahmen des Projekts Cemzero, das beide Unternehmen im Jahr 2017 initiiert haben.


Die Studie gibt nun grünes Licht für weitere Untersuchungen, wie eine Pilotanlage zur strombasierten Zementherstellung konkret umgesetzt werden könnte. Durch eine vollständige technische Umstellung können die gesamten CO2-Emissionen Schwedens bis 2030 um fünf Prozent sinken.

Wie kann die benötigte Wärme erreicht werden?
Das Ziel von Cemzero ist es, eine elektrifizierte Zementproduktion mit Hilfe fossilfreier Elektrizität aufzubauen, die aus dem schwedischen Energiesystem stammt. Hierzu wurde jetzt ein Statusbericht an die schwedische Energieagentur übermittelt, die die Studie mitfinanziert. Im Rahmen der Studie wurde anhand verschiedener Technologien betrachtet, wie fossilfreie Elektrizität die für die Zementherstellung nötige Wärme (1450 Grad Celsius) anstelle von konventionellen Brennstoffen liefern kann.

Grundsätzliche Resultate der Studie:

Grundsätzlich machbar
Die Studie zeigt, dass das Erhitzen der Rohstoffe mit Hilfe von Elektrizität ist im Zuge der Zementproduktion technisch grundsätzlich machbar ist. Es konnte unter anderem gezeigt werden, dass sich sogenannter Zementklinker komplett mittels Plasmatechnologie herstellen lässt. Das Verfahren soll nun in grösserem Massstab weiter erprobt werden.

Wettbewerbsfähig
Diese elektrische Lösung ist wettbewerbsfähig im Vergleich zu alternativen Verfahren, die ebenfalls die drastische Emissionsreduktion zum Ziel haben. Der Studie zufolge würden sich die Herstellungskosten für Zement zwar in etwa verdoppeln. Dennoch würden sich die Gesamtkosten für fertige Gebäude oder andere Infrastruktur lediglich um wenige Prozent erhöhen.

Im Einklang mit Windenergieausbau
Simulationen für die Cementa-Produktion auf der Insel Gotland haben gezeigt, dass die Elektrifizierung dieses Standortes sehr gut im Einklang stünde mit dem weiteren Ausbau der Windenergie auf Gotland, insbesondere mit Blick auf Überkapazitäten.

Projekt Cemzero wird fortgesetzt
Cementa will bis 2030 die CO2-Emissionen bei der Herstellung seiner Zementprodukte auf null senken. Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg des Projektes ist die enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Energiesektor und der schwedischen Energieagentur. Vattenfall und Cementa werden 2019 Cemzero fortsetzen. In einer weitergehenden Studie sollen nun die Voraussetzungen für den Bau einer Pilotanlage definiert werden. Die Plasmatechnologie wird weiter getestet, um technische Risiken zu reduzieren und das Verfahren in grösserem Massstab erproben und implementieren zu können.

Text: ee-news.ch, Quelle: Vattenfall GmbH

show all

1 Kommentare

Max Blatter

Mehr als ein langgezogenes, zögerliches "Ja-a-a-a..." vermag mir die Verwendung von hochwertiger elektrischer Energie zur Erzeugung von Wärme eigentlich nicht zu entlocken. Auch dann nicht, wenn es sich um "fossilfreien Strom" handelt. O.k., immerhin handelt es sich um ebenfalls relativ hochwertige Hochtemperatur-Prozesswärme, das wäre akzeptabel. Aber eine Temperatur von 1450°C wäre problemlos auch mit direkter Sonnenenergienutzung erreichbar. Die dafür nötigen Anlagen zu entwickeln, wäre m.E. ein prioritärer Auftrag an die Angewandte Forschung!

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert