Alle umgesetzten Projekte in Neuendorf im Sande erfüllen den PEFC-Standard, ein internationales Gütesiegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung. ©Bild: ABO Wind

Trianel-Windpark Uckley: Wald nehmen und mehr Wald geben – Zahl der Bäume und Artenvielfalt steigen durch Windparkbau

(PM) In einem Kiefernwald zwischen der deutschen Autobahn A10 und dem Oder-Spree-Kanal drehen sich seit 2016 die zehn Rotoren des Trianel-Windparks Uckley. Ohne Ausstoss von klimaschädlichem Kohlendioxid produzieren die Anlagen jedes Jahr Strom für rund 25‘000 Haushalte. Für den Bau des Windparks mussten 4.57 Hektar Wald weichen. Laut ABO Wind profitiert der Wald aber in der Gesamtbetrachtung von der Windkraftnutzung.


Alle Anlagen entstanden in einem monokulturell geprägten Wirtschaftswald, dem jedes Jahr aus forstwirtschaftlichen Gründen Bäume entnommen werden. Dort ist das Artenspektrum oft sehr begrenzt. Ökologisch wertvoll sind in dem Planungsgebiet geschützte Moorgebiete, die von einer Bebauung ausgeschlossen wurden. Nasse Standorte, also zum Beispiel Gebiete, an denen das Grundwasser besonders hoch steht, blieben bei den Planungen ebenfalls aussen vor.

Charakter beibehalten
Der Charakter des Waldes ändert sich durch den Windpark nicht grundlegend. „Anwohner können wie bisher Pilze und Blaubeeren sammeln oder spazieren gehen. Durch die instandgesetzten Wege im Bereich des Windparks ist eine Erkundung des Waldes nun auch mit dem Fahrrad möglich“, unterstreicht Zacharias Hahn, Projektleiter von ABO Wind. Die entnommenen 4.57 Hektar Wald entsprechen 0.9 Prozent der Fläche des insgesamt 503.8 Hektar grossen Windeignungsgebietes.

Waldflächen aufgewertet
Der Bau des Windparks trägt zur Aufwertung von Waldflächen bei. Denn für jeden im Zuge des Windparkbaus gerodeten Quadratmeter der Kiefern-Monokultur lässt ABO Wind hochwertigen Mischwald mit gebietsheimischen Laubgehölzen aufforsten. Das fördert die Vielfalt von Flora und Fauna. Im Frühjahr 2017 hat der Bundesforst im Auftrag von ABO Wind in Neuendorf im Sande mit Erstaufforstungen auf einer Gesamtfläche von 55‘000 Quadratmetern begonnen – knapp 10‘000 Quadratmeter mehr, als für den Windpark gewichen sind.

„Als Erstes haben wir einen Vorwald sowie einen Waldrand angelegt“, erklärt Johannes Motsch vom Bundesforst. Das ist wichtig, damit die in den Folgejahren eingebrachten Laubbäume wie Buche und Traubeneiche im Sommer einen Sonnenschutz und im Winter einen Frostschutz haben. Der Waldrand mit Heckengehölzen und Wildrosen dient in den ersten Jahren vor allem Insekten und Brutvögeln wie Heidelerche, Goldammer oder Bluthänfling als Nahrungshabitat. Perspektivisch ist ein solch strukturreicher Waldrand auch für Neuntöter, Schwarzkehlchen, Zauneidechse und Niederwildarten wie Feldhase oder Fasan attraktiv. „Das Bild des reichhaltig strukturierten Mischwaldes wird wahrscheinlich schon nach einer Generation gut zu erkennen sein“, sagt Motsch.

Projekte im PEFC-Standard
ABO Wind legt bei den Aufforstungen Wert auf den Erhalt der Gesundheit des Waldes. Forstliche Ressourcen sollen nutzbar sein, ohne die biologische Vielfalt zu gefährden. Daher erfüllen alle umgesetzten Projekte in Neuendorf im Sande den PEFC-Standard, ein internationales Gütesiegel für nachhaltige Waldbewirtschaftung.

Auf dem Gebiet des Trianel-Windparks Uckley sind lediglich Zuwegung sowie die Kranstellflächen der zehn Anlagen dauerhaft befestigt. Für die Zuwegung hat ABO Wind fast ausschliesslich bestehende Waldwege ausgebaut, um den Eingriff in die Natur zu minimieren. Die für den Betrieb des Windparks dauerhaft erforderlichen Flächen sind in den forstwirtschaftlichen Alltag sinnvoll integriert. Befestigte Areale werden zum Beispiel bis zur Abfuhr von geschlagenem Holz als Lagerplätze genutzt. Unbefestigte, aber dauerhaft freizuhaltende Flächen dienen als Äsungsflächen.

Rückbau nach Ende der Betriebszeit
Nach Ablauf der 20- bis 25-jährigen Betriebszeit der Windenergieanlagen werden die Anlagen inklusive ihres knapp drei Meter tiefen Fundaments und aller befestigter Flächen zurückgebaut. Dafür sind Rückbaubürgschaften hinterlegt. Anders als auf Arealen ehemaliger Kohle- oder Atomkraftwerke bleiben weder abgebaggerte Landschaften noch verstrahlte Altlasten zurück. Die Fläche des Windparks kann problemlos renaturiert werden, zum Beispiel durch hochwertigen heimischen Mischwald. So entsteht unterm Strich durch den Bau des Windparks nicht nur ein naturnaher Wald, sondern sogar mehr Waldfläche als vorher.

Über die Erstaufforstung in Neuendorf im Sande hinaus hat ABO Wind auch Ideen zur Verbesserung des Waldzustandes in Uckley und Markgrafpieske auf mehr als 40‘000 Quadratmetern verwirklicht. In ein bislang fast ausschliesslich aus Kiefern bestehendes Gebiet wurden standortgerechte und heimische Laubbaumarten wie Traubeneichen und Rotbuche gepflanzt. Am Waldrand wachsen nun Vogelbeere, Hainbuche und Straucharten wie Roter Hartriegel oder Pfaffenhüttchen. Zudem lässt ABO Wind stillgelegte Betriebsstandorte Landwirtschaftlicher Produktionsgenossenschaften (LPG), leerstehende militärische Liegenschaften und Lagerhallen abreissen sowie entsiegeln. Diese und andere Brachflächen werden anschliessend beispielsweise mit Streuobstwiesen bepflanzt.

Überblick über Ersatz- und Ausgleichsmassnahmen für den Trianel-Windpark Uckley >>

Text: ABO Wind AG

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