Das Konzept ermöglicht eine wirtschaftliche Verwertung des organischen Mülls und gewinnt dabei Energie, statt diese wie bisher für energieeffiziente Trocknungsprozesse zu verbrauchen. ©Bild: BINE

BINE: Organischen Müll von Kreuzfahrtschiffen an Bord sammeln und im Hafen energetisch verwerten

(BINE) Weltweit gehen pro Jahr mehr als 24 Mio. Passagiere auf grosse Seereise. Jedes dieser Schiffe beherbergt und versorgt bis zu 6000 Passagiere. Dabei fallen Abfallmengen wie in einer Kleinstadt an. Bisher wird der organische Teil des Mülls überwiegend in den zulässigen Zonen ins Meer eingeleitet. Das BINE-Projektinfo ‚Schiffsabfälle verwerten statt verklappen‘ (14/2018) stellt ein neues Konzept vor, um den organischen Müll sowie den Klärschlamm an Bord zu sammeln und im Hafen energetisch zu verwerten. Modellregion ist dabei die Ostsee.


Hohe Entsorgungskosten, strengere Grenzwerte und das Verbrennungsverbot motivieren Forscher und Reeder, ein neues Entsorgungsverfahren zu entwickeln. Der flüssige und feste organische Schiffsmüll wird an Bord gesammelt und einer anaeroben Versauerung unterzogen. Dieses Verfahren blockiert zeitweilig die Gasentstehung und führt zur Verflüssigung.

Wirtschaftliche Verwertung
Dies sind günstige Voraussetzungen, um das Substrat dann in Häfen an Entsorgungsanlagen mit Biogasfermentern abzugeben. Hier läuft dann ein konventioneller Biogasprozess ab. Anschliessend durchläuft der Gärrest in der letzten Stufe eine Verkohlung, um die strengen hygienischen Anforderungen zu erfüllen. Das Konzept ermöglicht eine wirtschaftliche Verwertung des organischen Mülls und gewinnt dabei Energie, statt diese wie bisher für energieeffiziente Trocknungsprozesse zu verbrauchen.

Das Projekt wird vom Innovations- und Bildungszentrum Hohen Luckow e. V. gemeinsam mit Partnern durchgeführt. Die Projektpartner wirken im Netzwerk ‚Biogas Maritim – Biogastechnologien zur energetischen Verwertung maritimer Abfälle‘ gemeinsam mit 12 Unternehmen und vier unterstützenden Einrichtungen mit.

BINE-Projektinfo ‚Schiffsabfälle verwerten statt verklappen‘ (14/2018) >>

Text: BINE Informationsdienst

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