Copernicus will den EU-Ländern helfen, den Rückgang von CO2 Emissionen zu überwachen.

Copernicus-Programm der EU: Plant neuen Service zur Beobachtung der von Menschen verursachten CO2-Emissionen

(ee-news.ch) Die Veröffentlichung des IPCC Sonderberichts über globale Erderwärmung „Global Warming of 1.5°” im Oktober zeigte erneut deutlich: Die derzeitigen Bemühungen, die globale Erderwärmung auf die im Pariser Abkommen als Obergrenze festgelegten Werte zu begrenzen reichen nicht aus. Festgelegt wurde damals, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2°C zu halten und sich weiterhin zu bemühen, den Temperaturanstieg auf 1.5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.


Im Rahmen des Pariser Abkommens beschlossen alle Vertragsparteien ab 2023 eine globale Bestandsaufnahme alle fünf Jahre, um die gemeinsamen Fortschritte bei der Erreichung des Ziels zu bewerten und über weitere Einzelmassnahmen zu informieren. Das Copernicus Programm der Europäischen Union hat dazu eine Initiative gestartet, um die Bestandsaufnahme mit einem neuen, beobachtungsbasierten Service zu unterstützen. Der Service soll die Messung der von Menschen verursachten CO2-Emissionen ausbauen und verbessern. Dadurch wird es EU-Mitgliedstaaten und anderen Ländern ermöglicht, eine Analyse dieser Messungen durchzuführen und so ihre Fortschritte bei der Erreichung der Ziele des Pariser Klimaabkommens zu evaluieren.

Bereitstellung umfassender Emissionsdaten
Die EU-Länder haben sich wie alle Länder, die das Pariser Abkommen ratifiziert haben, zu national festgelegten Beiträgen zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet. Diese Beiträge werden anhand einer alle fünf Jahre stattfindenden globalen Bestandsaufnahme bewertet. Der von Copernicus geplante Service wird beobachtungsbasierte Informationen anbieten, um diese Untersuchung umfassender und weltweit einheitlicher zu gestalten.

Aufbau einer neue Beobachtungs- und Modellierungskapazität
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet die Europäische Kommission mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA, der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) und dem Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersagen (EZMW) zusammen. Die Initiative entwickelt auf der Grundlage der bestehenden Modellierungsinfrastruktur des EZMW eine Reihe von nie dagewesenen Satelliten- und bodengestützten Beobachtungssystemen und verbessert so die modellbasierte Analyse.

„Copernicus – Europas Auge auf unsere Erde – ist mit seinem ökologischen Bezug das umfassendste Raumprogramm seiner Art in Europa“, sagt Mauro Facchini, Leiter der Copernicus Unit bei der Europäischen Kommission. „Es wurde eigens entwickelt, um unseren sich stetig wandelnden Planeten genau beobachten zu können.“

Zusammenhang herstellen
„Nur die CO2-Konzentration in der Atmosphäre zu messen reicht nicht aus, um die tatsächlichen Emissionen von CO2 einschätzen zu können“, erklärt Florence Rabier, Director-General des EZMW. „Man benötigt detaillierte Computermodelle der Atmosphäre und Biosphäre, ähnlich wie bei der Wettervorhersage, um den Zusammenhang zwischen den Messungen und den tatsächlichen vom Menschen verursachten Emissionen herzustellen. Die Vorhersagemodelle des EZMW, die bereits vom Copernicus Climate Change Service und vom Copernicus Atmosphere Monitoring Service genutzt werden, schaffen dazu die Voraussetzungen. Wir arbeiten zudem im Rahmen des Horizon 2020 CHE-Projekts (CO2 Human Emissions) eng mit der europäischen Wissenschaftsgemeinschaft zusammen, um unsere Modelle so zu erweitern, dass diese CO2-Emissionen quantifizierbar machen können.“

Video über den neuen Dienst
Copernicus hat ein Video veröffentlicht, dass über die Initiative informiert und deren Hintergründe und Ziele erklärt. Der zweiminütige Film blickt nicht nur auf die Geschichte und Entwicklung des Klimawandels zurück, sondern betont auch, dass jetzt gehandelt werden muss, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zudem zeigt er die dafür notwendigen Instrumente auf, um dies effizient umzusetzen. Die Relevanz dieses Themas ist im Jahr 2018 unbestreitbar, im Jahr in dem der CO2 Wert in der Erdatmosphäre zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit 410 ppm überschritten hat.

Über Copernicus
Copernicus ist das wichtigste Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union. Es liefert frei zugängliche Betriebsdaten und Informationsdienste, die den Nutzern zuverlässige und aktuelle Informationen zu Umweltfragen liefern.

Text: ee-news.ch, Quelle: ECMWF
 

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