Der Vorstand der Open EMS Association. Die Mitglieder wollen eine Plattform aufbauen, die die Vernetzung unterschiedlichster Geräte beim Kunden möglich macht. Dabei soll Open Source Software eingesetzt werden. ©Bild: Open EMS

Open EMS: Will Branchenstandard für Energie-Management-Systeme entwickeln

(PM) Mehr als 30 namhafte Unternehmen, Initiativen und Einzelpersonen aus den Bereichen Speichersysteme, Energieversorgung und Netzbetrieb haben am 15. November 2018 die Open EMS Association e.V. gegründet. Die Vereinigung verfolgt das Ziel, eine herstellerunabhängige und -übergreifende Softwareplattform für die intelligente und effiziente Nutzung von Energie zu entwickeln.


Während Sonne und Wind als günstige, ressourcenschonende und nachhaltige Energiequellen seit Jahren schon die Abhängigkeit von umweltbelastenden Rohstoffen wie Öl, Gas, Kohle und Uran reduzieren, ist die Verteilung der gewonnenen Energie oft noch sehr ineffizient. Obwohl die Technologien für Photovoltaik, Speichergeräte, Wärmepumpen und Ladesäulen ausgereift sind, scheitern viele Projekte in der Praxis daran, dass die verschiedenen Technologien immer noch weitestgehend isoliert voneinander arbeiten.

Vernetzung unterschiedlichster Geräte
Das will die Open EMS Association ändern: Die Mitglieder bauen eine Plattform auf, die die Vernetzung unterschiedlichster Geräte beim Kunden möglich macht. Die Entwicklung des Open Energy Management System – kurz Open EMS – erfolgt dabei als Open Source Software. Analog zu Android bei Smartphones sollen offene und proprietäre Apps entstehen, die die Plattform nutzen, um die verschiedenen Geräte logisch zusammenzuführen, um damit Energie effizienter zu verteilen, Kosten zu sparen und die Stromnetze zu stabilisieren.

Die notwendigen Rahmenbedingungen für den Aufbau und die Entwicklung der Plattform schafft die Open EMS Association: Sie etabliert ein engmaschiges Netzwerk aus Unternehmen, Instituten und Universitäten, sowie Studierenden und Privatpersonen, die sich mit dem Management von Erzeugung, Verteilung und Verbrauch von Strom und Wärme beschäftigen.

Vorteile für alle Beteiligten
Von dem ehrgeizigen Ziel der Open EMS Association profitieren Privathaushalte, Hersteller und Netzbetreiber gleichermassen. „Wir verfolgen die Vision, dass schon bald alle Energieerzeuger und -verbraucher im Haus dank einer Plug & Play-Kompatibilität miteinander sprechen und zentral gesteuert werden können“, erklärt Franz-Josef Feilmeier, Geschäftsführer der Fenecon GmbH sowie Initiator und Mitgründer der Open EMS Association. Je mehr Geräte dafür auf der Basis eines etablierten Standards zur Verfügung stünden, desto leichter sei diese Vision zu erreichen.

Herstellern von Wechselrichtern, Wärmepumpen und Ladesäulen eröffnen sich ebenfalls neue Möglichkeiten: „Lassen sich Geräte aus anderen Branchen, beispielsweise eine Wärmepumpe mit einer Wallbox und einem Stromspeicher verbinden, steigt die Interoperabilität und dementsprechend auch die Möglichkeiten für den Einsatz der Geräte“, ergänzt Alexander Hirnet, tätig beim Nördlinger Batteriespezialisten VARTA Storage und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Association. Florian Priller von der Bayernwerk AG, ebenfalls Vorstandsmitglied, betont weitere Vorteile, die das sogenannte Betriebssystem Open EMS mit sich bringt: „Sowohl für die Netzbetreiber als auch ihre Kunden ist es eine Win-win-Situation. Wir wollen unseren Kunden helfen ihren Eigenverbrauch zu optimieren und weitere Kundenlösungen auf dieser Plattform entwickeln. Als Netzbetreiber werden wir Open EMS nutzen, um zusätzliche Kosten für den Netzausbau, und damit für unsere Kunden, zu vermeiden.

PV Magazine Top Business Model Award
Von der Idee eines zukunftsorientierten Branchenstandards für Energiemanagementsysteme sind nicht nur die 30 Gründungsmitglieder – unter anderem die MVV Energie AG und die IBC Solar AG – überzeugt: Die führende Fachmedienplattform PV Magazine zeichnete das Projekt mit dem ‚PV Magazine Top Business Model Award‘ aus, der pünktlich zur Gründung an Stefan Feilmeier, den leitenden Softwareentwickler von Open EMS und neuen Vorstandsvorsitzenden der Open EMS Association, verliehen werden konnte.

Über die Open EMS Association e.V.
Das Ziel der Open EMS Association e.V. ist die herstellerunabhängige und -übergreifende Entwicklung einer Plattform als Branchenstandard im Bereich Energiemanagement. Die Mitglieder bauen eine Plattform auf, die die Vernetzung unterschiedlichster Geräte beim Kunden möglich macht. Die Entwicklung des Open Energy Management System – kurz OpenEMS – erfolgt dabei als Open Source Software. Von Unternehmen, Instituten und Universitäten bis hin zu Studierenden und Privatpersonen ist jeder eingeladen an Open EMS mitzuarbeiten. Speziell entwickelte offene und proprietäre Apps nutzen die Plattform, um Energie effizienter zu verteilen, Kosten zu sparen und die Stromnetze zu stabilisieren.

Text: Open EMS

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