Im Durchschnitt sieht sich laut der Studie etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer (53 Prozent) nicht ausreichend über Elektroautos informiert; in Deutschland sind es fast zwei von drei Befagten (64 Prozent). Bild: Capgemini

Trend-Studie: Electric Cars - At the tipping point? - Deutsche fühlen sich über Elektroautos weniger gut informiert als Amerikaner und Chinesen

(ee-news.ch) Die Automobilhersteller haben stark in die Entwicklung von Elektroautos investiert, doch die Verkaufszahlen bleiben weit unter dem Ziel, so die Cars Online Trend-Studie “Electric Cars: At the tipping point?” von Capgemini. Dies liege mitunter daran, dass interessierte Verbraucher zu wenige Informationen vorfinden, um sich für den Kauf eines Elektroautos zu entscheiden, sind die Fachleute von Capgemini überzeugt.


Im Durchschnitt sieht sich laut der Studie etwas mehr als die Hälfte der Teilnehmer (53 Prozent) nicht ausreichend über Elektroautos informiert; in Deutschland sind es fast zwei von drei Befagten (64 Prozent). Bezüglich der Akkus fühlen sich hierzulande lediglich 29 Prozent gut informiert, über Ladestationen weniger als jeder Vierte. Dies sei umso gravierender, da sie für die Kaufbereitschaft fast aller deutschen Befragten entscheiden sei: Für 95 Prozent ist es wichtig, vor dem Kauf Information über die Lebensdauer und Kosten des Akkus zu erhalten, für 94 Prozent sind Informationen zur maximalen Reichweite des Elektroautos entscheidend und ebenfalls für 94 Prozent Infos zur der Lage der öffentlichen Ladestationen.

Reichweite und Ladeinfrastruktur entscheidend
Etablierte Hersteller befinden sich auch bei Kaufinteressenten für Elektroautos in der Pole Position: Rund drei Viertel der Befragten in Deutschland und den USA ziehen ausschliesslich etablierte Marken in Betracht, während in China bereits ein Drittel der Befragten auf neue Marken vertrauen würde. „Es ist entscheidend, den Erstkäufern von Elektroautos die Angst vor Lade- und Reichweitenproblemen über vollumfängliche Service-Angebote zu nehmen – z. B. im Bereich der Ladeinfrastruktur, so Philipp M. Haaf, Experte für Elektromobilität bei Capgemini Invent.

Aufholbedarf bezüglich Ladestationen in Deutschland

Die Studie hebt ausserdem hervor, dass die Deutschen das grösste Interesse daran zeigen, öffentliche Ladestationen (32 Prozent) sowie Schnelllader (35 Prozent) zu nutzen. Tatsächlich gibt es in Deutschland ausser Tesla-spezifischen aber sehr wenige Schnellladestationen. Auch hinsichtlich der privaten Ladevorrichtungen besteht eine Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Das Gros der Hersteller verkauft sie separat über den After Sales; die Installation übernimmt dann ein Dritter. Ein erheblicher Teil der Befragten allerdings möchte alles aus einer Hand: die private Ladestation direkt mit dem Auto kaufen (39 Prozent) sowie die Installation der Ladestation vom Hersteller (41 Prozent).

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass die Branche auf die Kunden zugehen muss, um die Verkaufszahlen für Elektroautos zügig zu steigern: mit einem Komplettpaket aus Fahrzeug, ergänzenden Produkten und Services wie Installations- und Störungsdiensten – vor allem aber mit umfassenden Informationen für jede Kundensituation. Die Hersteller sollten zudem die Händler mit angemessenen Anreizen ins Boot holen und dem Verkaufspersonal Informationen zur Verfügung stellen, die über die Self-Service-Angebote für die Kunden hinausgehen.

Studien-Methodik
Die Studie basiert auf einer Online-Befragung von 762 Teilnehmern, darunter 251 aus Deutschland, 256 aus den USA und 255 aus China. Alle Teilnehmer zeigten ein ernsthaftes Interesse an Elektroautos, wobei 54 bereits eines besassen und die übrigen einen Kauf in naher Zukunft in Erwägung zogen.

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Text: Capgemini

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