Während bei Personenwagen die CO2-Emissionen schon länger mit gesetzlichen Reduktionszielen für Neuwagen gedrückt werden, sollen jetzt auch für Nutzfahrzeuge in der EU erstmals solche Vorgaben eingeführt werden.

EU-Parlament: Will erstmals schärfere CO2-Ziele für Lastwagen – Senkung um 35 % bis 2030

(sda) Neue Lastwagen in der Europäischen Union sollen nach einem Votum des EU-Parlaments den Ausstoss des Klimagases Kohlendioxid (CO2) noch stärker senken als bisher geplant. Die Abgeordneten stimmten am Mittwoch, dem 14.11.2018, in Strassburg für eine CO2-Reduktion um 20 Prozent bis 2025 im Vergleich zu 2019.


Bis 2030 sollen die Emissionen 35 Prozent niedriger sein. Die EU-Kommission hatte für die erste Stufe eine Reduktion um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent vorgeschlagen.

Wachsende CO2-Emissionen von Lkw eindämmen
Die EU will mit schadstoffärmeren Nutzfahrzeugen wie auch Autos die im Pariser Abkommen vereinbarten Klimaziele erreichen. "Wir müssen etwas gegen die wachsenden CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen tun", erklärte EU-Energie- und Klimakommissar Miguel Arias Canete. Sonst würden sie auf ein Viertel der Schadstoffbelastung des gesamten Strassenverkehrs steigen.

Umweltschützer versus Industrie
Während bei Personenwagen die CO2-Emissionen schon länger mit gesetzlichen Reduktionszielen für Neuwagen gedrückt werden, sollen für die Nutzfahrzeuge erstmals solche Vorgaben eingeführt werden. Umweltschützer halten das für umso dringlicher, da der sehr heisse trockene Sommer ein Beleg dafür sei, dass sich der Klimawandel beschleunige. Die Industrie dagegen warnte, die EU-Vorgaben seien zu strikt. Die Vorschriften gefährdeten die Wettbewerbsfähigkeit der Branche und damit auch Arbeitsplätze.

Die EU-Mitgliedstaaten müssen ihre Position zu dem Gesetzentwurf noch abstimmen, dann können Parlament und Rat über die Klimaschutzvorschriften abschliessend verhandeln. Beim Treffen der EU-Umweltminister am 20. Dezember werden schwierige Verhandlungen erwartet, falls die Heimatländer der Lastwagen-Bauer – Deutschland, Frankreich und Italien – den Bedenken der Branche Gehör schenken.

Text: Keystone SDA

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