Preisträger des Geothermischen Energiepreises 2018 an der Preisverleihung in München. ©Bild: Enerchange

Geothermie: Sauerlach als Goldenes Kraftwerk, Pullach als Goldenes Heizwerk prämiert

(ee-news.ch) Am diesjährigen Praxisforum Geothermie Bayern in München wurden auch die Geothermischen Energiepreise Bayern verliehen. Ausgezeichnet wurden die besten geothermischen Anlagen in den Kategorien Wärme und Strom. Zudem wurde der Christian-Hecht-Preis verliehen. Dieser ehrt junge Wissenschaftler für besondere Leistungen im Bereich angewandte Geothermieforschung.


Bayern bietet gute geologische Voraussetzungen, um die Tiefengeothermie wirtschaftlich nutzen zu können. Aktuell erzeugen bereits 22 geothermische Anlagen über 30 Megawatt elektrische und 300 Megawatt thermische Leistung – vier weitere sind im Bau (siehe ee-news.ch vom 11.10.2018 >>). Welche dieser Anlagen besonders effizient arbeiten und die klimafreundliche Ressource aus der Tiefe auf beispielhafte Weise nutzen, wurde für den Geothermischen Energiepreis Bayern ermittelt. Auszeichnungen erhielten das beste geothermische Heizwerk sowie das leistungsfähigste Geothermiekraftwerk in Bayern rückwirkend für das Jahr 2017 – doch das wichtigste ist das sehr gute Zusammenspiel der Betreiber, um die Branche weiter voranzubringen.

Mehr Volllaststunden als bei anderen Energieerzeugungsanlagen
„Die Ergebnisse sind beeindruckend“, so Jochen Schneider, Geschäftsführer von Enerchange, an der Preisverleihung. „Wir haben bei den besten Wärmeprojekten 8760 und bei dem besten Stromprojekt 8584 Volllaststunden jährlich, das ist mehr als bei allen anderen Energieerzeugungsanlagen.“ In den geothermischen Wärmeanlagen wurde 2017 rund 900 Gigawattstunden Wärme erzeugt. Dies reicht, um mehr als 40.000 Haushalte zu versorgen und spart 225.000 Tonnen CO2 ein. Doch damit nicht genug: 136 Gigawattstunden heimischen und grundlastfähigen Strom erzeugten die fünf geothermischen Kraftwerke Bayerns 2017 und versorgten so knapp 45‘000 Haushalte mit Energie. Sie sparten dabei 70‘000 Tonnen klimaschädlicher Emissionen ein.

Sauerlach ist Goldenes Kraftwerk 2017
In der Kategorie Strom konnte das 2014 in Betrieb gegangene Geothermiekraftwerk Sauerlach der Stadtwerke München überzeugen, unter anderem in der produzierten Strommenge und den Volllaststunden. „Sauerlach verfügt über ein gutes Konzept, eine gute Erschliessung und eine gute Planung“, so Jörg Uhde, Geschäftsführer der Pfalzwerke geofuture GmbH in seiner Laudatio. „Aus einem guten Projekt wird dann ein hervorragendes durch einen professionellen Betrieb.“ Für die SWM nahm Franz Barenth die Auszeichnung entgegen.

Pullach ist Goldenes Heizwerk 2017
Auch in der Kategorie Wärme wurde die beste Anlagen im Jahr 2017 geehrt. Bewertet wurden die erzeugten Wärmemenge und die Performance. „Mit Pullach zeichnen wir einen Pionier in der geothermalen Wärmewende aus“, würdigte Jörg Uhde die Leistung. „Pullach zeigt, dass kommunales Unternehmertum erfolgreich sein und dass das Gold, das unter unseren Füssen liegt, zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger gehoben werden kann.“

Christian-Hecht-Preis ehrt Nachwuchswissenschaftler
Erstmalig wurde dieses Jahr der Christian-Hecht-Preis verliehen, der Nachwuchswissenschaftler im Bereich angewandte Geothermie-Praxis auszeichnet. Gesucht und gefunden hat eine fünfköpfige Jury aus Wirtschaft und Wissenschaft die beste angewandte nachwuchswissenschaftliche Arbeit zur tiefen Geothermie im bayerischen Molassebecken. Elena Mraz bekam die Auszeichnung für ihre Arbeit zur Reservoircharakterisierung, um Explorationskonzepte im oberen Jura des südlichen bayerischen Molassebeckens zu verbessern, die sie im Anschluss an die Preisvergabe anschaulich vorstellte.

Eingebettet waren die Preisverleihungen in das Praxisforum Geothermie Bayern 2018, das vom 16. bis zum 18 Oktober im Haus der Bayerischen Wirtschaft in München stattfand.

Text: ee-news.ch, Quelle: Enerchange

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