Nesselblättrige Glockenblume, rechts, und Feuriger Perlmutterfalter, links, über 35 teils seltene Blumen- und Gräserarten besiedeln jetzt den lichteren Waldrand an den Standorten der Windkraftanlagen sowie an den Zuwegung. ©Foto: BUND Hegnau

Am Fusse einer Windenergieanlage gedeihen Königskerzen, sogenannte Schlagflora. Foto: BUND Hegnau

Naturschutzverein BUND: Zieht positives Fazit für Wald-Windpark Verenafohren

(Suisse Eole) Die regionale Sektion des deutschen Landesverbands für Natur- und Umweltschutz BUND, äussert sich in einem Bericht positiv zum Wald-Windpark Verenafohren unweit von Schaffhausen: „Die Waldrodungen haben keineswegs einen Verlust der Biodiversität mit sich gebracht, eher im Gegenteil. Am Standort entwickelt sich auf dem steinigen Kalkboden eine artenreiche Waldsaumgesellschaft, die auch für Insekten und andere Tiere attraktiven Lebensraum schafft.“


Die BUND Sektion Westlicher Hegau hat das Windprojekt Verenafohren bei Tengen-Wiechs von Beginn an begleitet. Nun zieht sie in einem Bericht über die Artenvielfalt im Bereich der Rodungsflächen eine positive Bilanz. Eberhard Koch,  Eberhard Koch, der Vorsitzende der regionalen Sektion, verweist auf eine lange Liste von 35 Blumen- und Gräserarten, die teils selten vorkommen und die den jetzt lichteren Waldrand an den Standorten der Windkraftanlagen sowie an der Zuwegung besiedeln.

Frauenschuh-Orchidee gedeiht gut
Unmittelbar neben dem Weg zum Windpark befindet sich ein Vorkommen der besonders streng geschützten Frauenschuh-Orchidee. Während der Bauphase wurden umfangreiche Massnahmen ergriffen, um eine Beeinträchtigung des Orchideen-Standorts zu vermeiden, bis hin zu einer Absperrung mit Folien, die einen Eintrag von Staub verhindern sollten. Im Bericht steht nun: „Der Frauenschuh-Bestand zeigt jetzt im zweiten Jahr nach der Bautätigkeit keine Anzeichen einer Beeinträchtigung. Die Pflanzen sind vital und haben mit 30 Blütenständen reichlich geblüht. Es scheint sogar, dass die Auflichtung die Wuchsbedingungen verbessert hat. Etwa 200 m entfernt gibt es einen zweiten Frauenschuh-Standort in ähnlicher Grösse, der 2018 keine einzige Blüte produziert hat. Offensichtlich ist hier die Beschattung durch die Waldbäume zu stark.“

Lichterer Wald als Chance

Eberhard Koch weist daraufhin, dass unsere Wälder zu früheren Zeiten insgesamt heller waren als heute. Das hat zur Verdrängung von Arten geführt, die jetzt in einem teilweise lichteren Wald wie in Wiechs eine neue Chance haben. Im Bericht steht dazu: „In Naturschutzkreisen werden Eingriffe in den Wald oft grundsätzlich sehr negativ bewertet. Hohen Stellenwert hat dagegen das Ziel, Wälder wieder ganz sich selber zu überlassen, z. B. als Bannwald. Dabei wird oft vergessen, dass unsere Wälder früher viel lichter waren und dass sie zu dieser Zeit viele Arten beherbergten, die heute sehr selten geworden sind. An vielen Stellen gab es Waldwiesen, die heute praktisch überall zugewachsen sind.“

BUND Bericht „Untersuchungen über die Entwicklung der Freiflächen im Bereich der Windräder und an den Zufahrtswegen

Text: Suisse Eole, Quelle: BUND

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