Grenzüberschreitend unterwegs: Mit SuMo-Rhine könnte die Oberrheinregion zu einem Blueprint für die Mobilitätsentwicklung anderer Grenzregionen werden. ©Foto-Collage: Lydia Albrecht, Magali Hauser, KIT

SuMo-Rhine: Nachhaltige Mobilitätskonzepte dürfen nicht an Landesgrenzen haltmachen!

(KIT) Die Städte und Kommunen am Oberrhein beim Auf- und Ausbau grenzüberschreitend nachhaltiger Verkehrssysteme zu unterstützen, ist Ziel des nun gestarteten Projekts SuMo-Rhine – Förderung der nachhaltigen Mobilität in der Oberrheinregion. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von diesseits wie jenseits des Rheins entwickeln darin passende Strategien, Konzepte und Instrumente.


Koordinator und federführender Partner des auf drei Jahre angelegten Projekts ist das Deutsch-Französische Institut für Umweltforschung des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).

Was bestimmt die Zukunftsfähigkeit?
Vor dem Hintergund hoher Klimagasemissionen durch den Strassenverkehr einerseits und sich abzeichnender technischer und sozialer Innovationen, wie E-Mobilität, autonomes Fahren und Carsharing, andererseits besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die heutigen Verkehrssysteme transformiert und zukunftsfähig gemacht werden müssen. „Weit weniger klar“, stellt Professor Wolf Fichtner, Leiter des Deutsch-Französischen Instituts für Umweltforschung (DFIU) am KIT, fest, „ist, welche Faktoren überhaupt die Zukunftsfähigkeit von Mobilitätssystemen bestimmen und welche konkreten Massnahmen zur nachhaltigeren Gestaltung von Mobilitätssystemen erfolgversprechend sind.“ In der trinationalen Metropolregion Oberrhein kommt erschwerend hinzu, dass Vorstellungen von der Ausgestaltung künftiger Mobilitätssysteme national unterschiedlich ausfallen und auch unterschiedliche kulturelle und politische Rahmenbedingungen ein übergreifendes Verkehrskonzept erschweren.

Hier setzt das nun gestartete Projekt ‚SuMo-Rhine – Förderung der nachhaltigen Mobilität in der Oberrheinregion‘ an: „Nachhaltige Mobilitätskonzepte dürfen nicht an Landesgrenzen haltmachen“, sagt Patrick Jochem vom DFIU. „Mit SuMo-Rhine“, so der Energiewirtschaftler, „könnte die Oberrheinregion zu einem Blueprint für die Mobilitätsentwicklung anderer Grenzregionen werden.“

Grundstein für die Mobilitätswende
Ziel des Projekts ist es, die am Oberrhein existierenden grenzüberschreitenden Verkehrssysteme am Beispiel der Ballungsräume Strassburg und Lörrach umfassend zu analysieren und zu bewerten. Im Zuge dessen wollen die Projektpartner ein neuartiges Entscheidungsunterstützungssystem aufbauen. „Dieses System kann man als eine Art Grundstein für die Mobilitätswende verstehen“, erklärt Projektleiter Jérémy Rimbon vom DFIU. Über eine Webapplikation macht das System messbare Indikatoren für nachhaltige Mobilität zugänglich. So sollen Städte, Kommunen, Mobilitätsämter und Mobilitätsdienstleister Potenziale zur Verbesserung des Verkehrsangebots mit geringer Umweltbelastung und zur Steigerung des Marktanteils alternativer Verkehrsträger weitaus präziser als bisher identifizieren können.

„Von der Zusammenarbeit mit den Hochschulen erwarten wir neue Erkenntnisse für die zukünftige Mobilität in Lörrach, darüber, wie Bürger und Grenzgänger ihre Mobilität flexibel und umweltgerecht gestalten können“, begründet Oberbürgermeister Jörg Lutz die Mitwirkung der Stadt Lörrach. Darüber hinaus, so die Intention der Wissenschaftler des KIT und ihrer Projektpartner, wird SuMo-Rhine einen intensiven grenzüberschreitenden Dialog bzw. Wissenstransfer zwischen den am Projekt beteiligten Städten und Gemeinden in Gang setzen.

Text: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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