2017 wurden rund 314‘600 Personenwagen neu zugelassen. Der Anteil der ganz oder teilweise elektrisch betriebenen Personenwagen an der Neuwagenflotte lag 2017 bei 2.7%. Der Anteil der Dieselfahrzeuge sank erstmals seit 2009 und beträgt neu 36.2%.

BFE: Verbrauch von neuen Personenwagen steigt um 1% auf 5.87 Liter pro 100 km – CO2-Ausstoss steigt ebenfalls

(BFE) Die 2017 neu zugelassenen Personenwagen haben einen Durchschnittsverbrauch von 5.87 Liter Benzinäquivalent pro 100 Kilometer. Gegenüber dem Vorjahr (5.79 l/100 km) hat der Verbrauch damit um 1% zugenommen. Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagen lagen mit rund 134.1 g CO2 pro Kilometer ebenfalls leicht höher als im Vorjahr (133.6 g CO2/km). Erstmals wurden auch Daten zu den Lieferwagen und leichten Sattelschleppern ausgewertet, die ab 2020 ebenfalls unter die CO2-Emissionsvorschriften fallen. (Texte en français >>)


2017 wurden rund 314‘600 Personenwagen neu zugelassen. Der Anteil der ganz oder teilweise elektrisch betriebenen Personenwagen an der Neuwagenflotte lag 2017 bei 2.7% (2016: 2%). Der Anteil der Dieselfahrzeuge sank erstmals seit 2009 und beträgt neu 36.2% (2016: 39.5%).

Die durchschnittlichen CO2-Emissionen der Neuwagen lagen mit rund 134.1 Gramm CO2 pro Kilometer um 0.4% höher als im Vorjahr (2016: 133.6 g CO2/km). Der durchschnittliche Energieverbrauch über alle Antriebsarten, ausgedrückt in Benzineinheiten (Liter Benzinäquivalent LBÄ), stieg ebenfalls leicht an auf 5.87 LBÄ auf 100 Kilometer (Anstieg um 1%). Die geringere Zunahme der CO2-Emissionen im Vergleich zum Verbrauch lässt sich auf den gestiegenen Anteil von Elektrofahrzeugen (CO2-Wert von 0 g/km) zurückführen.

Gewichtszunahme der Neuwagenflotte
Die Gründe für die Zunahme von Verbrauch und CO2-Emissionen sind unter anderem die Gewichtszunahme der Neuwagenflotte, der von 44.2% auf 47.5% gestiegene Anteil der Allradfahrzeuge, sowie die Abnahme der Dieselfahrzeuge (siehe auch Medienmitteilung zum Vollzug der CO2-Emissionsvorschriften).

Das durchschnittliche Leergewicht der Neuwagen betrug 1'672 kg. Die Differenz zum Vorjahr (1‘565 kg) erklärt sich grösstenteils mit der Umstellung der Datengrundlage (siehe Kasten). Der durchschnittliche Hubraum nahm um 1.1 % auf 1'809 ccm zu (2016: 1‘790 ccm). Die technische Effizienz der Neuwagen verbesserte sich im Jahr 2017, auch als Resultat der Gewichtsdifferenz, weiter. Der Energieverbrauch pro 1‘000 kg Fahrzeuggewicht sank auf 3.51 LBÄ/100km (2016: 3.7 LBÄ/100 km).

Deutlicher Rückgang von Emissionen bei Lieferwagen und leichten Sattelschleppern
Erstmals wurden für das Berichtsjahr 2017 Daten zu den neu zugelassenen Lieferwagen und leichten Sattelschleppern (leichte Nutzfahrzeuge, LNF) ausgewertet. Die Neuzulassungen von LNF haben seit Beginn der Datenreihe im Jahr 2011 zugenommen. 2017 gingen 32‘582 LNF in die Auswertung ein.
 
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen bei den LNF lagen 2017 bei 185.3 g CO2/km, der durchschnittliche Verbrauch bei 8.0 LBÄ/100 km. Gegenüber dem Jahr 2016 gingen die Emissionen um 5.4 Gramm oder 2.8% zurück. Die dieselbetriebenen LNF sind im Durchschnitt mit 2‘297 kg Leergewicht deutlich schwerer als jene mit Benzinmotor (1‘559 kg) und weisen entsprechend einen höheren CO2-Ausstoss von 188.7 g/km auf gegenüber 166.2 g/km bei Benzinfahrzeugen.

Das durchschnittliche Leergewicht bei den LNF hat seit 2011 konstant zugenommen und lag 2017 mit 2‘218 kg rund 2% über dem Vorjahreswert. Der Dieselanteil ist bei den Nutzfahrzeugen generell hoch, die Selbstzünder machten 89% der LNF-Neuwagen aus (2016: 87.3%). Der Hubraum liegt im Durchschnitt bei 2‘062 ccm. Rein batterieelektrische Fahrzeuge hatten einen Anteil von 0.6% an der Neuwagenflotte, hingegen wurden bei den LNF keine Hybride oder Plug-in-Hybride neu zugelassen.


Energieeffizienzverordnung

Die schweizerische Energieeffizienzverordnung (EnEV, Art. 11) verlangt die jährliche Erfassung und Auswertung des Energieverbrauchs der neuen Personenwagen in der Schweiz. Von 2001 bis 2012 führte auto-schweiz im Auftrag des BFE die Auswertungen durch, zwischen 2013 und 2016 Ernst Basler+Partner.

Für das Berichtsjahr 2017 hat das BFE die Auswertung erarbeitet und dabei erstmals die Daten aus dem Vollzug der CO2-Emissionsvorschriften als Grundgerüst verwendet. Dies wirkt sich insbesondere auf das durchschnittliche Leergewicht aus, da für die meisten Fahrzeuge so die höheren Werte aus der Typengenehmigung gemäss TARGA-Datenbank zur Anwendung kommen. Ohne diese Umstellung wäre das durchschnittliche Leergewicht von 1‘565 kg auf rund 1‘590 kg gestiegen anstatt auf 1‘672 kg. Zusätzlich wurde erstmals eine Pilotauswertung zu den neuen Lieferwagen und leichten Sattelschleppern gemacht.

Seit 2014 werden Kennzahlen zur Neuwagenflotte der Personenwagen nach Kanton ausgewertet. Die wichtigsten Kenngrössen wie Zulassungszahlen, Anteil Allradfahrzeuge, Treibstoffverbrauch, Leergewicht und CO2-Ausstoss werden pro Kanton ausgewiesen und in Kartenform dargestellt. Für das Berichtsjahr 2017 werden erstmals Preisdaten für Personenwagen ausgewertet. Seit 2013 werden ausserdem Parallel- und Privatimporte, die heute bei den Personenwagen über 7% aller Neuwagen ausmachen, ausgewiesen. Zahlen zu allen Antriebsarten werden in den Bericht aufgenommen und vergleichbar in Liter Benzinäquivalent dargestellt.



Text: Bundesamt für Energie

show all

1 Kommentare

Simon Gisler

Die innovationsfeindlichen Strukturen der fossil betriebenen Autoindustrie stecken wir immer noch tief im Steinzeitalter. Zu hoffen, dass der Steuerzahler für diesen Rückstand wegen politischen Manövern nicht zweimal zur Kasse gebeten wird.

Kommentar hinzufügen

Top

Gelesen
|
Kommentiert