In der Methanisierungsanlage Falkenhagen kommt ein innovativer Wabenreaktor zum Einsatz, der am KIT entwickelt wurde. Der Wabenkörper als Katalysatorträger bei der Methanisierung ermöglicht einen einfachen, modularen Aufbau.

Windgas Falkenhagen: Methanisierungsanlage geht in Betrieb

(ee-news.ch) Seit 2013 betreibt Uniper die Power-to-Gas-Pilotanlage ‚Windgas Falkenhagen‘, in der mittels Windenergie Wasserstoff erzeugt wird. Im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts Store&go wurde dort jetzt zusätzlich eine Methanisierungsanlage in Betrieb genommen, die pro Stunde bis zu 57 Normkubikmeter SNG (Synthetic Natural Gas) produziert.


Die Anlage wurde vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt und gemeinsam mit den Standortpartnern Uniper, Thyssenkrupp sowie dem Deutschen Verein des Gas-und Wasserfaches (DVGW) realisiert. Die Partner werden die Anlage für zwei Jahre unter Realbedingungen betreiben.

Vielfältige Nutzung des grünen Methans
Nachdem mit der bisherigen Anlage reiner Wasserstoff (sogenanntes Windgas) direkt ins Erdgasnetz eingespeist werden konnte, ermöglicht die neue Methanisierung die Erzeugung von grünem Methan. Dabei wird der regenerativ erzeugte Wasserstoff in diesem zweiten Schritt mit CO2 aus einer Bio-Ethanol-Anlage zu Methan (CH4), d.h. synthetischem Erdgas, umgewandelt. Grünes Methan kann im Gegensatz zu grünem Wasserstoff vielfältiger eingesetzt werden: Es kann verschiedenen Marktsektoren, wie dem Strom- und Wärmemarkt, der Industrie sowie der Mobilität zur Verfügung gestellt werden. Außerdem ermöglicht es die unbeschränkte Nutzung der Erdgasinfrastruktur beispielsweise für Transport und Speicherung. Die so gespeicherte Energie steht immer zur Absicherung bereit, insbesondere wenn Sonne und Wind nicht im erforderlichen Umfang verfügbar sind.

Innovativer Wabenreaktor
In Falkenhagen kommt ein innovativer Wabenreaktor zum Einsatz, der am KIT entwickelt wurde. Der Wabenkörper als Katalysatorträger bei der Methanisierung ermöglicht einen einfachen, modularen Aufbau. Die Versuchsanlage trägt auch zu einer besseren Verzahnung des Wärme- und Energiesektors bei, indem die Prozesswärme direkt in einer benachbarten Industrieanlage genutzt wird. Im Projekt Store&go arbeiten 27 Partner aus sechs Ländern zusammen, darunter auch aus der Schweiz, um die Möglichkeiten der Integration von Power-to-Gas-Anwendungen in das europäische Energienetz zu untersuchen.

Text: ee-news.ch, Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT), KIT kompakt 05/2018, und Uniper

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