Das sind nach Daten der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) des Bundeswirtschaftsministeriums mehr Impulse als von Windenergie an Land und auf See zusammen. Allerdings sieht der VDB die Produktionsaussichten für das laufende Jahr 2018 negativ. Die Herstellung von Biodiesel in Deutschland könnte im laufenden Jahr auf 2.3 Mio. t Biodiesel sinken. Grund für die voraussichtlich geringe Auslastung sind Biodieselimporte aus Indonesien und Argentinien, die dort mit unfairen staatlichen Mitteln gefördert werden. „Wenn die deutsche und europäische Politik nicht umgehend gegen die Dumpingimporte vorgeht, sieht es schwarz aus für die Biodieselbranche und die vorgelagerten Ölmühlen und Landwirtschaft“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. „Die von der Biokraftstoffindustrie ausgehenden wirtschaftlichen Impulse für ländliche Räume gehen dann verloren.“ Der Absatz von Biokraftstoffen, die fossilen Diesel ersetzen, lag in Deutschland nach Angaben des Bundesamts für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle bei 2.2 Mio. t, was im Vergleich zum Jahr 2016 eine leichte Steigerung von etwa 50‘000 t bedeutet.
Über die Hälfte Rapsöl
Nach Verbandsschätzungen dienten als Rohstoff für die Biodieselproduktion 2017 in Deutschland zu rund 56 Prozent Rapsöl, 25 Prozent Altspeisefette, 8 Prozent Soja, 7 Prozent Palm sowie jeweils zwei Prozent tierische Fette und Fettsäuren. Der verarbeitete Raps stammte überwiegend aus Deutschland. Allerdings ist die für die Biodieselproduktion genutzte Fläche rückläufig. Während 2016 nach Angaben der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) noch etwa 760‘000 ha für den Rapsanbau zur Biodieselerzeugung genutzt wurden, waren es 2017 lediglich 713‘000 ha. Damit nutzten die Landwirte etwa sechs Prozent der deutschen Ackerfläche von 11.8 Mio. ha zum Anbau von Rohstoffen für die Biodieselherstellung. In der Biodieselbranche rund 20‘000 Arbeitsplätze in Deutschland entstanden. Biodiesel und Bioethanol stellen etwa 90 Prozent der Erneuerbaren Energien im Strassenverkehr.
Da die deutschen Produzenten etwa die Hälfte ihrer Produktion ins europäische Ausland exportieren, sind die dortigen Absatzchancen für die deutschen Hersteller von grosser Bedeutung. Diese Absatzwege sind jedoch seit einigen Monaten versperrt durch Biodiesel, der aus Argentinien und Indonesien nach Europa gelangt und in den Herkunftsländern mit unfairen Methoden gefördert wird. „Wir fordern die Bundesregierung und die Europäische Kommission auf, umgehend gegen die Dumpingimporte vorzugehen, um damit schwerwiegende Folgen für die deutsche und europäische Biodieselindustrie abzuwenden“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB).
Text: Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V.
Job-Plattform
Ist Ihr Unternehmen im Bereich erneuerbare Energien oder Energieeffizienz tätig? Dann senden sie ein e-Mail an info@ee-news.ch mit Name, Adresse, Tätigkeitsfeld und Mail, dann nehmen wir Sie gerne ins Firmenverzeichnis auf.
News
- Elcom Strom-Terminmarktbericht vom 23.4.24: Schweizer Preisesinken wieder
- Solvetica: Klein aber fein – unter anderem mit dem Solarmax
- Fraunhofer: Kreislaufwirtschaft – digitaler EU-Produktpass für Batterien ab 2027
- Bee: Reformvorschläge für deutschen Strommarkt zügig vorlegen
- Leag: Baut grünes Wasserstoff- und Stromspeicherzentrum im Lausitzer Braunkohlerevier
- Öko-Institut: Verkehrswende statt Fahrverbote – Klimaschutz auch kurzfristig möglich
- Ewz: Plant einenmit Abwärme aus dem Flusswasser und Pellets betrieben Wärmeverbund am Wipkingerplatz in Zürich
- Dena: PPA-Markt in Deutschland – Vervierfachung des Marktvolumens
- Elcom Strom-Spotmarktbericht vom 23.4.24: Windaufkommen diktiert Strompreise
- OFEV : Inventaire des gaz à effet de serre 2022 – forte baisse des émissions des bâtiments
0 Kommentare