Bei physikalischen Importen von 36.5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 30.9 Mrd. kWh ergab sich 2017 ein Importüberschuss von 5.6 Mrd. kWh (2016: 3.9 Mrd. kWh). was zu einem negativer Aussenhandelssaldo von 217 Mio. Franken führte. Grafik: BFE

BFE: Stromverbrauch 2017 um 0.4% gestiegen – Importüberschuss steigt weiter

(BFE) Im Jahr 2017 lag der Stromverbrauch in der Schweiz mit 58.5 Milliarden Kilowattstunden (Mrd. kWh) leicht über dem Niveau des Vorjahres (+0.4%). Die Landeserzeugung (nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen) betrug 57.3 Mrd. kWh. Der Importüberschuss betrug 5.6 Mrd. kWh (2016: 3.9 Mrd. kWh), was zu einem negativen Aussenhandelssaldo von 217 Mio. Franken führte. (Texte en français >>)


Der Landesverbrauch lag 2017 bei 62.9 Mrd. kWh. Nach Abzug der Übertragungs- und Verteilverluste von 4.4 Mrd. kWh ergibt sich ein Stromverbrauch von 58.5 Mrd. kWh. Das sind 0.4% oder 244 Millionen kWh (entspricht etwa dem Jahresverbrauch von 48‘800 Haushalten) mehr als 2016 (58.2 Mrd. kWh). Die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr betrugen +0.6% im ersten, -1.1% im zweiten, +2.2% im dritten und +0.1% im vierten Quartal 2017.

Obwohl wichtige Einflussgrössen wie die Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung (siehe unten) verbrauchssteigernd wirkten, blieb der Stromverbrauch in der Schweiz nahezu stabil. Dies dank der geringeren Anzahl der Heizgradtage sowie der Effizienzsteigerungen:

  • Wirtschaftsentwicklung: Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm 2017 gemäss den ersten provisorischen Ergebnissen um 1.0% zu (Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft, SECO).
  • Bevölkerungsentwicklung: Die Bevölkerung der Schweiz nahm 2017 gemäss den provisorischen Ergebnissen des Bundesamtes für Statistik (BFS) vom 6. April 2018 um 0.7% zu.
  • Witterung: 2017 nahmen die Heizgradtage gegenüber dem Vorjahr um 1,5% ab (siehe Tabelle im Anhang). Da in der Schweiz gegen 10% des Stromverbrauchs für das Heizen verwendet werden, wirkt diese Entwicklung leicht verbrauchsdämpfend.

Zu den Bestimmungsfaktoren der Stromverbrauchsentwicklung werden die jährlichen Ex-Post-Analysen des Energieverbrauchs weitere Aufschlüsse liefern können (Publikation im Oktober 2018).

Inländische Elektrizitätsproduktion 2017
Die Elektrizitätsproduktion (Landeserzeugung) sank 2017 leicht um 0.2% auf 61.5 Mrd. kWh (2016: 61,6 Mrd. kWh). Nach Abzug des Verbrauchs der Speicherpumpen von 4.2 Mrd. kWh ergibt sich eine Nettoerzeugung von 57.3 Mrd. kWh. Im dritten und vierten Quartal lag die Landeserzeugung über dem Vorjahreswert (+5,0% resp. +11.8%), im ersten und zweiten Quartal (-8,5% resp. -6.6%) jedoch unter den entsprechenden Vorjahreswerten.

Die Wasserkraftanlagen (Laufkraftwerke und Speicherkraftwerke) produzierten 0.9% mehr Elektrizität als im Vorjahr (Laufkraftwerke -3.8%, Speicherkraftwerke +4.9%). Im Sommer 2017 sank die Produktion der Wasserkraftwerke im Vergleich zum Vorjahr um 5.5% (Laufkraftwerke -7.0%, Speicherkraftwerke -3.9%), in den beiden Winterquartalen stieg die Produktion um 10.6% (Laufkraftwerke +2.8% resp. Speicherkraftwerke +15.3%).

Die Stromproduktion der schweizerischen Kernkraftwerke sank um 3.6% auf 19.5 Mrd. kWh (2016: 20.2 Mrd. kWh). Dies ist vor allem auf ausserordentliche Stillstände des Kernkraftwerks Beznau I (ganzjährig) sowie des Kernkraftwerks Leibstadt (mehrere Monate) zurückzuführen. 2017 lag die Verfügbarkeit des schweizerischen Kernkraftwerkparks bei 67.1% (2016: 69.4%).

An der gesamten Elektrizitätsproduktion waren die Wasserkraftwerke zu 59.6% (davon Laufkraftwerke 25.9% sowie Speicherkraftwerke 33.7%), die Kernkraftwerke zu 31.7% sowie die konventionell-thermischen und erneuerbaren Anlagen zu 8.7% beteiligt.

Importüberschuss im Jahr 2017
Bei physikalischen Importen von 36.5 Mrd. kWh und physikalischen Exporten von 30.9 Mrd. kWh ergab sich 2017 ein Importüberschuss von 5.6 Mrd. kWh (2016: Importüberschuss von 3.9 Mrd. kWh). Im ersten und im vierten Quartal (Winterquartale) importierte die Schweiz per Saldo 8.7 Mrd. kWh (2016: 8.2 Mrd. kWh), im zweiten und dritten Quartal exportierte sie per Saldo 3.1 Mrd. kWh (2016: 4.3 Mrd. kWh).

Der Erlös aus den handelsbasierten Stromexporten betrug gemäss den Angaben der Eidg. Zollverwaltung (EZV) 1'544 Mio. Franken (5.06 Rp./kWh). Für die handelsbasierten Stromimporte fielen Ausgaben von 1'761 Mio. Franken an (4.83 Rp./kWh). Somit ergab sich im Jahr 2017 gemäss EZV für die Schweiz ein negativer Aussenhandelssaldo von 217 Mio. Franken (Quelle: EZV / swissimpex; Stand: 3.4.2018).

Text: Bundesamt für Energie

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