Energie Romande hatte vor einem Jahr einen Betriebsgewinn vergleichbar mit dem Resultat 2016 prognostiziert. Diese Prognose konnte der Energiekonzern nicht erfüllen.

Romande Energie: Mit Gewinn nur dank Steuergutschrift

(sda) Der Westschweizer Energiekonzern Romande Energie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in seinem Kerngeschäft Einbussen verzeichnet. Ein Lichtblick waren allerdings die Energiedienstleistungen. Unter dem Strich resultierte zwar ein Gewinn - jedoch nur dank einer Steuergutschrift.


Einbussen verzeichnet Romande Energie beim Umsatz wie beim Betriebsergebnis. Der Nettoumsatz der Gruppe reduzierte sich im Geschäftsjahr 2017 um 4.4 Prozent auf 575.3 Millionen Franken. In einer Mitteilung vom 16.4.18 führt das Unternehmen diesen Rückgang auf im Durchschnitt 2 Prozent tiefere Tarife für die Kunden zurück. Hinzu gekommen seien die milden Temperaturen im Winter 2017, die zu einem tieferen Stromverbrauch geführt hätten.

Weiter gesenkt wurde der Verbrauch durch erste Auswirkungen einer besseren Energieeffizienz. Zudem hätten die Aktivitäten auf dem Stromgrosshandelsmarkt abgenommen, heisst es. Zurückgegangen ist zudem der Umsatz mit Übertragung und Verteilung von Strom im Netz. Der Umsatz mit diesen sogenannten Durchleitungsgebühren reduzierte sich um 5 Prozent auf 139 Millionen Franken. Auch die Stromproduktion der eigenen Elektrizitätswerke hat mit 29,5 Prozent deutlich abgenommen. Deswegen musste Romande Energie zusätzlich Strom auf dem Spotmarkt einkaufen, was das Ergebnis der Gruppe zusätzlich belastet hat.

Fokus auf Energiedienstleistungen

Diese Einbussen wurden teilweise kompensiert mit dem Geschäftszweig der Energiedienstleistungen, den Romande Energie künftig strategisch weiter stärken will. Die Erträge dieses noch kleinen Bereichs steigerte das Unternehmen um 40.9 Prozent auf 60 Millionen Franken. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA (vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) reduzierte sich um 11.4 Prozent 133.9 Millionen Franken; der EBIT ging gar um 20,1 Prozent auf 77.7 Millionen Franken zurück.

Reform der Unternehmensbesteuerung ermöglicht Gewinn
Dennoch erhöhte Romande Energie den Reingewinn um 6.1 Prozent auf 120.5 Millionen Franken. Diese Plus unter dem Strich resultierte jedoch nur, weil im Kanton Waadt die Reform der Unternehmensbesteuerung beibehalten wird. Deswegen kommt Romande Energie eine Steuergutschrift von 45 Millionen Franken zugute.

Energie Romande hatte vor einem Jahr einen Betriebsgewinn vergleichbar mit dem Resultat 2016 prognostiziert. Diese Prognose konnte der Energiekonzern nicht erfüllen. Für 2018 erwartet Romande Energie nun Betriebsergebnisse ähnlich wie 2017 - allerdings unter dem Vorbehalt, dass Sondereffekte nicht berücksichtigt sind und ohne Berücksichtigung "einer allfälligen ungünstigen Entwicklung des Elektrizitätsmarkts und der Wechselkurse", wie es in der Mitteilung heisst.

©Text: SDA

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