Absolute Werte in % der maximal mögliche November-Sonnenscheindauer links, monatliche Sonnenscheindauer in % der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte November-Mitteltemperaturen °C links, Abweichung der Monatsmitteltemperatur von der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

Absolute Werte November-Niederschlagssumme in mm links, monatliche Niederschlagssumme in % der Norm rechts. ©Grafik: MeteoSchweiz

MeteoSchweiz: Trüber Februar mit kurzer Kältewelle

(MeteoSchweiz) Der Februar 2018 zeigte sich landesweit ausgesprochen trüb. In Berglagen gehört er zu den kältesten Februarmonaten der letzten 30 Jahre. Auf der Alpensüdseite, im Wallis und in Graubünden war der Februar zudem sehr niederschlagsarm. Nur selten fiel wenig Schnee bis in tiefe Lagen. So blieb der Februar in den Niederungen beidseits der Alpen meist grün. Auf das Monatsende hin brachte kontinentale Kaltluft aus Nordosten eine kurze Kältewelle.


Die Februartemperatur bewegte sich nördlich der Alpen verbreitet 2 bis 3 Grad unter der Norm 1981–2010. Am Genfersee lagen die Werte 1 bis 2 Grad unter der Norm. In den Alpen sank die Februartemperatur 3 bis 4 Grad, lokal auch mehr als 4 Grad unter die Norm 1981–2010. In den Tieflagen der Alpensüdseite und im Zentralwallis wurden meist Monatswerte von 0.5 bis 1.5 Grad unter der Norm registriert. Im landesweiten Mittel lag der Februar 3.0 Grad unter zur Norm 1981–2010.

Die Alpensüdseite erhielt verbreitet nur 20 bis 30 Prozent der normalen Niederschlagsmengen. Nördlich der Alpen, im Wallis und in Graubünden waren es meist 40 bis 70 Prozent der Norm 1981−2010. Entlang des Alpennordhangs lagen die Werte zwischen 50 und 90 Prozent der Norm.

Die Sonnenscheindauer erreichte im Februar nördlich der Alpen und entlang des Alpennordhangs verbreitet 50 bis 80 Prozent der Norm 1981–2010. Das Wallis, die Alpensüdseite und das Engadin erhielten meist 80 bis 100 Prozent der Norm.

Februarwetter im Detail
Im Februar 2018 bestimmten Wolken das Wetterregime auf der Alpennordseite. 12 Tage waren tiefdruckbestimmt mit wenig Sonnenschein. Dazu kamen 12 Tage mit Hochnebel. Für die Niederungen der Alpennordseite bedeutete dies 24 Tage ohne oder mit nur wenig Sonnenschein. Auf der Alpensüdseite gab es derweil 14 sonnige Tage. Ohne Sonnenschein waren hier, je nach Region, nur 7 bis 10 Tage.

Die Schweiz lag vom 1. bis 6., vom 10. bis 12. vom 15. bis 17. sowie am 20. Februar im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten. Hochdruckbestimmtes Wetter gab es vom 7. bis 9., am 13./14. sowie überwiegend vom 18. bis am 28. Februar. An diesen Tagen lag über der Alpennordseite oft Hochnebel, der sich regional nicht auflöste. Von der Nordwestschweiz über den Jura zum zentralen und östlichen Mittelland gab es verbreitet nur 30 bis 60 Stunden Sonnenschein. Ein durchschnittlicher Februar bringt hier 70 bis 90 Sonnenstunden. Regional war es einer der trübsten Februarmonate der letzten 30 Jahre.

Kalt in den Bergen
In den Bergen zeigte sich der Februar 2018 kalt. Die Tagesmitteltemperatur sank an 10 Tagen 6 bis 8 Grad unter die Norm 1981−2010. An den übrigen Tagen bewegte sie sich meist 2 bis 4 Grad unter der Norm. Nur gerade vom 15. bis am 17. floss aus Westen milde Luft zu den Alpen und die Tagesmitteltemperatur stieg in den Bergen 3 bis 4 Grad über die Norm 1981−2010.

Gemittelt über die Höhenlagen oberhalb von 1000 m auf der Alpennordseite lag die Februartemperatur bei -8.7 Grad oder 3.5 Grad unter der Norm 1981−2010. Damit gehört der Februar 2018 in den Berglagen der Alpennordseite zu den kältesten Februarmonaten der letzten 30 Jahre.

Auf der Alpennordseite unterhalb von 1000 m lieferte der Februar 2018 einen Monatsdurchschnitt von -1.5 Grad oder 2.4 Grad unter der Norm 1981−2010. Kälter war hier letztmals der Februar 2013 mit -1.7 Grad und vor allem der Februar 2012 mit -3.8 Grad. Am Messstandort Lugano auf der Alpensüdseite liegt der Februar 2018 mit +3.8 Grad nur 0.7 Grad unter der Norm 1981−2010.

Kurze Kältewelle am Monatsende
An den letzten beiden Februartagen sank die Minimumtemperatur im Flachland der Alpennordseite auf -10 bis -13 Grad. Ein Vergleich mit den letzten massiven Kältewellen zeigt, dass im Februar deutlich tiefere Werte möglich sind. In der ersten Februarhälfte 2012 gab es am Messstandort Zürich-Kloten an mehreren Tagen Minima unter -15 Grad.

Auch die Dauer Kältewelle war nicht aussergewöhnlich. Bereits ab dem 4. März bewegt sich die Kälte im Flachland der Alpennordseite wieder in einem moderateren Bereich mit Tagesminima höher als -5 Grad. Kein Vergleich zur arktischen Kälte im Februar 2012. Während fast zwei Wochen lagen die Tagesminima am Messstandort Zürich-Kloten unter -10 Grad. Der Februar 1986 war sogar fast durchwegs von winterlicher Kälte geprägt. Die Minimumtemperatur sank am Messstandort Zürich-Kloten öfter unter -10 Grad. Recht ähnlich wie die Februarkälte 2018 zeigte sich die zweite Kältewelle im Jahr 1987, allerdings etwas mehr in den März hinein verschoben und mit einem grösseren Unterbruch mit Minima über Null Grad.

Die Südschweiz im Schutz der AlpenIn den Tieflagen der Alpensüdseite sanken die Tagesminima im Februar 2018 während 2 Tagen unter -5 Grad. Deutlich kälter zeigte sich die Kältewelle vom Februar 2012. Am Messstandort Lugano wurde die Schwelle von -5 Grad an 7 Tagen unterschritten, und die Kaltperiode erstreckte sich über rund zwei Wochen. Auch die Kältewellen von 1986 und 1987 waren in den Tieflagen der Alpensüdseite weit weniger intensiv als auf der Alpennordseite. Das zeigt sehr anschaulich, wie die Südschweiz durch die Alpen vor polaren Kaltluftvorstössen geschützt ist.

Detailliertes Klimabulletin Februar 2018 >>

Text: MeteoSchweiz

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