Die südliche Nordsee, inklusive der deutschen ausschliesslichen Wirtschaftszone AWZ, weist eine hohe Dichte an menschlichen Nutzungen, wie Offshore-Windkraft, Schifffahrt, Fischerei, Sand- und Kiesentnahme sowie einer grösseren Anzahl an Meeresschutzgebieten auf. Der Ausbau von erneuerbarer Energie und Fischereimanagementmassnahmen innerhalb der Natura2000 Schutzgebiete bergen ein erhöhtes Konfliktpotential zwischen den betroffenen Sektoren wie Fischerei oder Offshore-Windkraft.
Wissenslücken schliessen
Bis heute finden sich kaum Raumplanungsbeispiele, bei denen die räumlichen Belange von etablierten Nutzungen wie Fischerei oder neuer Nutzungen wie Aquakultur berücksichtigt wurden. Mit Hilfe einer experimentellen Umsetzung von Co-Nutzung sollen in einem neuen Projekt Wissenslücken in Hinblick auf Sicherheitsmassnahmen, Ökosystemverträglichkeit von passiver Fischerei und jeder Art von Aquakultur in Windparks sowie ökonomische Konsequenzen und Anreize zusammen mit den wichtigsten Akteuren adressiert werden. Ziel dieses Projektes ist es, praktische Lösungsansätze zu einer Reduzierung von Nutzungskonflikten und der Förderung einer nachhaltigen Ressourcennutzung umzusetzen.
Die ökologischen Grundlagen und geeignete Fangtechnik für eine nachhaltige passive Fischerei werden durch experimentelle Studien im Windpark Meerwind Süd/Ost erarbeitet. Für den Bereich Aquakultur wird eine Machbarkeitsstudie erarbeitet und ein lokales Vermarktungskonzept für nachhaltige Produkte entwickelt. Das Projekt wird vom Thünen Institut für Seefischerei in Kooperation mit dem Alfred-Wegner-Institut und dem Windparkbetreiber Wind MW Service GmbH durchgeführt.
Text: BIS
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