Die staatlichen Fördergelder für Wärmepumpen und die verschärften Anforderungen durch die Energieeinsparverordnung sind nach Ansicht des BWP verantwortlich für die steigenden Absatzzahlen. ©Bild: BWP

BWP Marktzahlen 2017: Wärmepumpen-Absatz wächst deutlich

(PM) Nachdem bereits 2016 ein Absatzrekord verzeichnet werden konnte, wuchs der Wärmepumpen-Markt in Deutschland auch im vergangenen Jahr deutlich. Zum ersten Mal konnte die Marke von 70‘000 Geräten bei Heizungswärmepumpen durchbrochen werden. Insgesamt wurden rund 78‘000 Geräte verkauft. Dergrösste Zuwachs ist bei Luftwärmepumpen zu verzeichnen.


Insgesamt wurden 55‘000 Stück abgesetzt, das entspricht einer Steigerung von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wie bereits in 2016 waren dabei insbesondere Monoblockgeräte (31‘000 Stück) mit einem Zuwachs von 24 Prozent gefragt. Bei den Splitgeräten fiel das Wachstum mit 16 Prozent etwas kleiner aus. Erdgekoppelte Systeme (inklusive Grundwasser-Wärmepumpen) legten mit 23‘000 Geräten gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent zu.

800‘000 installierte Heizungswärmepumpen
Die Marktanteile zwischen erdgekoppelten Wärmepumpen und Luftwärmepumpen verändern sich gegenüber dem Vorjahr kaum: Luftwärmepumpen machten mit rund 71 Prozent den Grossteil des Wärmepumpen-Absatzes aus (Vorjahr: 69 Prozent). Erdwärmepumpen und sonstige liegen somit bei 29 Prozent (2016: 31 Prozent). Insgesamt sind in Deutschland nun rund 800‘000 Heizungswärmepumpen installiert.

Auch der Absatz von Warmwasserwärmepumpen ist in 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 8 Prozent gewachsen, es wurden 13‘500 Geräte verkauft. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland somit 91‘500 Wärmepumpen in Betrieb genommen.

Stabilität für 2018 erwartet
Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit stabilen Verkaufszahlen. BWP-Geschäftsführer Martin Sabel erläutert: „Das MAP und die EnEV werden uns natürlich auch weiterhin helfen. Andererseits gibt es Anzeichen, dass der Neubausektor nicht mehr so stark wächst wie in jüngster Vergangenheit. Gleichzeitig steigen im Gebäudebestand aufgrund niedriger Brennstoffpreise noch zu wenige Verbraucher auf erneuerbare Wärme um. Dort läge das grösste Wachstumspotenzial – und die eigentliche Herausforderung für den Klimaschutz.“

Die Wärmepumpenbranche setzt weiterhin auf ein gesundes, nachhaltiges Wachstum. Damit sich die Wärmepumpe auch in der Modernisierung durchsetzen kann und damit auch Projekte im grösseren Stil (Grosswärmepumpen, Wärmenetze, Quartierslösungen) umgesetzt werden können, ist zum einen die nachhaltige Aufklärung der Hausbesitzer, Architekten und Planer über die Vorteile eines erneuerbaren Heizsystems weiterhin entscheidend und zum anderen die Motivation und Entwicklung des Fachhandwerks.

Branche fordert Entlastung des Strompreises
Vor diesem Hintergrund mahnt der BWP-Geschäftsführer CDU, CSU und SPD, bei den Koalitionsverhandlungen konkrete und effektive Massnahmen zu vereinbaren. „Teurer Strom und billige fossile Brennstoffe sind das grösste Hindernis für den Erfolg der Wärmewende. Wird dieser Missstand nicht beseitigt, kann die Energiewende als Ganzes nicht erfolgreich sein. Die Wärmepumpenbranche und Heizungsindustrie haben Lösungsvorschläge geliefert.“ In einem gemeinsamen Positionspapier haben BWP und BDH im Sommer gefordert, die Stromsteuer zu senken und die EEG-Rabatte der Industrie künftig nicht mehr den Stromkunden aufzubürden.

Der Verband unterstreicht seine Forderungen mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. In den letzten zwölf Monaten haben die Denkfabrik Agora Energiewende, die Deutsche Energieagentur (dena) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) umfassende Studien zur Energiewende vorgelegt. Aus allen dreien ergibt sich, dass ein deutlich stärkerer Ausbau des Wärmepumpen-Bestandes (heute rund 800‘000 Anlagen) notwendig ist, um die Klimaziele zu erreichen. Die Experten gehen dabei von rund 4 bis 8 Millionen Anlagen bis 2030 und rund 8 bis 17 Millionen bis 2050 aus, soll Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen.

Text: Deutscher Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP)

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