95% der Deutschen halten den verstärkten Ausbau und die Nutzung der alternativen Quellen für wichtig. Sie verbinden damit den Schutz des Klimas und einen Beitrag zur Generationsgerechtigkeit. ©Bild: Strom-Report

Erneuerbare Energien im Vergleich: Wie schneidet Ihr Bundesland ab?

(PM) Klimaziele und Energiepolitik werden zwar national oder international festgelegt, doch umgesetzt wird die Energiewende in den Städten und Gemeinden. Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern sind im Bereich der Erneuerbaren die führenden deutschen Bundesländer.


Doch jedes der 16 Bundesländer hat spezifische Stärken im Bezug auf installierte Leistung, Energiepolitik, Förderung der Erneuerbaren und Vermeidung von CO2. Das ist das Ergebnis des Ende 2017 veröffentlichten Bundesländervergleichs. Die Studie bewertet detailliert die politischen Anstrengungen und Erfolge der Länder bei der Nutzung von Erneuerbaren Energien sowie die damit verbundene wirtschaftliche und technische Entwicklung.

Verteilung der Erneuerbare-Energien-Anlagen
Baden-Württemberg punktet vor allem mit seinem politischen Input zur Nutzung Erneuerbarer Energien, Mecklenburg-Vorpommern ist im Bereich Strukturwandel stark und Bayern kann weiterhin auf hohe Ausbauzahlen bei den Erneuerbaren stolz sein. 42% der an Land installierten Windkraft-Anlagen stehen im Norden Deutschlands. Hier liegen auch die beiden entwicklungsstärksten Länder: Niedersachsen mit 9324 Megawatt installierter Leistung und Schleswig-Holstein [6449 MW]. In der Mitte der Bundesrepublik stehen 43% aller Windenergieanlagen. Das entwicklungsstärkste Land ist hier Brandenburg mit einer Leistung von 6337 MW.

41% der in Deutschland installierten Solarleistung steht im Süden Deutschlands in den beiden entwicklungsstärksten Ländern Bayern [11‘637 MW] und Baden-Württemberg [5393 MW]. Rang 3 geht an Nordrhein-Westfalen mit 4498 MW.

Bayern bei Biomasse vorn
Strom aus Biomasse wird größtenteils in den landwirtschaftlich geprägten Bundesländern aus Energiepflanzen wie Raps, Getreide oder Mais gewonnen. Bayern hat mit 1459 MW die meiste Bioenergie-Leistung installiert dicht gefolgt von Niedersachsen [1353 MW]. Platz 3 im Ranking belegt auch bei der Bioenergie Nordrhein-Westfalen mit 753 Megawatt.

Anteil der Erneuerbaren am Stromverbrauch
Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung steigt stetig. Den größten Ökostrom-Anteil an der Bruttostromerzeugung auf Bundesland-Ebene 2015 erreichte Mecklenburg-Vorpommern [70%] gefolgt von Thüringen [58.6%] und Sachsen-Anhalt [55 %]. Doch bei der Bewertung dieser Zahlen gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern, denn einige sind Stromimport- andere Stromexport-Länder. Um zu ermitteln, wie nachhaltig ein Bundesland ist, wird der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch des Landes betrachtet. Dieser errechnet sich aus der Bruttostromerzeugung zuzüglich des Stromimports und abzüglich des Stromexports.

Der Anteil Erneuerbarer Energien am Stromverbrauch war im Jahr 2015 in Schleswig-Holstein mit 113.9% am höchsten. Nur ganz knapp hinter dem Spitzenreiter folgt Mecklenburg- Vorpommern mit einem Anteil von 112.8%. Diese beiden Bundesländer können damit den eigenen Stromverbrauch rein rechnerisch bereits komplett regenerativ decken. Mit weitem Abstand folgen Brandenburg [78%] und Sachsen-Anhalt [73%].

Unternehmen in der Erneuerbare-Energien-Branche
In Deutschland sind über 330‘000 Menschen in Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche beschäftigt. Die meisten dieser Unternehmen, darunter internationale Konzerne, mittelständische Unternehmen und kleine Handwerksbetriebe, haben sich in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen angesiedelt. Die Anzahl der Unternehmen in der EE-Branche wird aber erst aussagekräftig, betrachtet man die Menge der Mitarbeiter. Die meisten Beschäftigten, bezogen auf die Gesamtbeschäftigtenzahl pro Bundesland, findet man in Sachsen-Anhalt mit 2.53%. Dort arbeiten die Menschen vorrangig in der Windbranche. Auf Platz 2 liegt Mecklenburg-Vorpommern mit einem Beschäftigungsanteil von 2.1%, gefolgt von Brandenburg [1.82%]. In beiden Bundesländern sind die Jobs vorrangig in den Bereichen Biomasse und Windkraft zu finden.

Ausgaben für Forschung & Entwicklung
Bei der Förderung von Forschung und Entwicklung im Erneuerbare-Energien-Sektor liegt Niedersachsen an der Spitze mit den Forschungsschwerpunkten Windenergie und Geothermie. Auf Platz 2 folgt Mecklenburg-Vorpommern mit aktuell deutlich steigenden Ausgaben [Fokus Windenergie]. Der dritte Rang geht trotz deutlich gesunkener Forschungsausgaben an Bremen [Forschungsschwerpunkt Windenergie]. Die meisten Studiengänge im Bereich Erneuerbarer Energien bieten Thüringen [3.24%] und Sachsen [2.75 %]. Mit großem Abstand folgt Niedersachsen [1.69%].

Vergleich der Bundesländer: Analyse der Erfolgsfaktoren für den Ausbau der Erneuerbaren Energien 2017 – Indikatoren und Ranking >>

Text: Strom-Report

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