Der Elektro-Hybridantrieb der Lastwagen stellt sicher, dass die Fahrzeuge auf der Demonstrationsstrecke auch fernab der Stromversorgung fahren können.

Siemens: Testet ersten e-Highway in den USA

(ee-news.ch) Siemens und die Luftreinhaltungsbehörde für Südkalifornien Scaqmd haben eine 1.6 Kilometer lange e-Highway-Teststrecke in der Stadt Carson im US-Bundesstaat Kalifornien zwischen den Häfen von Los Angeles und Long Beach eröffnet. Drei umgebaute Lkw nutzen den von Siemens mit einem Oberleitungssystem ausgerüsteten Streckenabschnitt zu Demonstrations- und Testzwecken.


Ähnlich wie bei Strassenbahnen versorgt das System die Lastwagen über Stromabnehmer mit elektrischer Energie. Dank des Hybridsystems der Fahrzeuge fahren diese auch ohne Oberleitung – die Flexibilität herkömmlicher Lastwagen bleibt erhalten.

Doppelt so effizient
Schwere Nutzfahrzeuge sind die primäre Quelle smogbildender Emissionen in Südkalifornien. Die Entwicklung eines Gütertransportsystems mit keinem oder geringem Schadstoffausstoss in den grössten Häfen der USA soll helfen, smogbildende und toxische Emissionen sowie Treibhausgase in den von Luftverschmutzung stark betroffenen hafennahen Gemeinden zu reduzieren. Der e-Highway ist im Vergleich zu Verbrennungsmotoren doppelt so effizient, halbiert den Energieverbrauch und verringert die lokale Luftverschmutzung im Umfeld der grössten Häfen der USA, so Siemens.

Ein batteriebetriebener, ein Diesel-Hybrid- und ein Flüssiggas-Hybrid-Lkw sind zu Demonstrationszwecken auf der 1.6 Kilometer langen Teststrecke unterwegs. Dazu wurde der Abschnitt auf der South Alameda Street in Carson mit Oberleitungen ausgestattet. Das System soll den Verbrauch fossiler Brennstoffe, die Betriebskosten für Lastwagen und den Schadstoffausstoss verringern. Ziel des laufenden Projekts ist es, das e-Highway-System für Lkw auf öffentlichen Strassen in den USA zu veranschaulichen und Szenarien für einen ausgeweiteten Einsatz in der Zukunft vorzubereiten.

Flexibilität dank Elektro-Hybridantrieb
Der Demonstrationsaufbau ist mit dem bei Strassenbahnen verwendeten System vergleichbar. Es besteht aus dem stromführenden Oberleitungssystem entlang der Strasse und einem Stromabnehmer in Kombination mit einem Hybridantriebssystem auf Seiten der Fahrzeuge. Ein Sensorsystem ermöglicht es dem intelligenten Stromabnehmer, den Kontakt zur Oberleitung herzustellen und zu unterbrechen. So können die Fahrzeuge die Fahrspuren wechseln und überholen, ohne in ständigem Kontakt mit der Leitung zu stehen. Der Elektro-Hybridantrieb der Lastwagen stellt sicher, dass die Fahrzeuge auch fernab der Stromversorgung fahren können.

Im Juni 2016 hat Siemens den weltweit ersten e-Highway auf öffentlichen Strassen in Schweden in Betrieb genommen (siehe ee-news.ch vom 11.7.2017 >>). Auf dem zwei Kilometer langen Autobahnabschnitt der E16 nördlich von Stockholm wird bis ins Jahr 2018 das Siemens-Oberleitungssystem für Lastwagen getestet. Dort verkehren zwei Biodiesel-Hybrid-Fahrzeuge. In Deutschland sollen im Jahr 2019 drei Feldversuche der e-Highway-Technik auf ausgewählten Strecken starten.

Text: ee-news.ch, Quelle: Siemens AG

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1 Kommentare

Simeon

Aus meiner Sicht braucht diese Technologie viel zu hohe Investitionen im Verhältnis zu den möglichen Einsparungen an schädlichen Abgasen. Brennstoffzellenfahrzeuge mit Wasserstoff sind 100% abgasfrei, haben schnelle Betankungszeiten, hohe Reichweite und ergänzen den Ausbau erneuerbarer Energien perfekt.

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